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Budwig: „Öl-Eiweiß-Kost“
Nach Meinung der Apothekerin Johanna Budwig liegt die Hauptursache der
Krebsentstehung im Fettstoffwechsel. Durch die richtige Fettzusammenset-
zung könne Krebs vorgebeugt oder eine bestehende Krebserkrankung positiv
beeinflusst werden. Günstige Fette sind demnach Fette mit reichlich mehr-
fach ungesättigten Fettsäuren, vor allem Leinöl und Kürbiskernöl. Verboten
sind dabei alle tierischen Fette (Butter), Margarine, Fleisch und Wurstwaren,
aber auch Konserven, Nudeln, Tiefkühlware, Konditorware, Zucker und auf-
gewärmte Speisen. Im Mittelpunkt stehen zwei Produkte, „Linomel“ und
„Oleolux“: Gemische aus Leinöl, Quark und weiteren verschiedenen Zutaten.
Erlaubt sind auch grüner Tee, frisch gepresste Gemüse- und Obstsäfte, alle
Gemüse- und Obstsorten, gekochte Kartoffeln, Reis, Buchweizen, Vollkornbrot
sowie alle Sorten Käse und selbst hergestellte Brotaufstriche auf der Basis der
Quark-Leinöl-Mayonnaise sowie Honig und Fruchtsäfte als Süßungsmittel.
Zudem gibt es Anweisungen zur Ge-
staltung der einzelnen Mahlzeiten.
Beurteilung: Diese Form der Ernäh-
rung ist relativ aufwendig. Ihre Wir-
kung ist nicht belegt. Aus ernährungs-
wissenschaftlicher Sicht ist die Kost
allerdings unbedenklich.
Burger: „Instinkto-Therapie“
Dies ist eine extreme Form einer Rohkosternährung nach Guy-Claude Burger,
in der alle Nahrungsmittel, auch Fleisch und Fisch, unverändert, das heißt roh,
verzehrt werden, nach der Theorie des „Ernährungsinstinktes“, wonach dem
Körper seine Nahrungsmittelbedürfnisse über die Geruchs- und Geschmacks-
empfindungen vermittelt werden. Milch und Milchprodukte sind dabei ver-
boten.
Beurteilung: Die Kost ist eine Mangelernährung, die theoretische Grundlage und
die Anti-Krebs-Wirksamkeit sind nicht belegt. Für Patienten mit geschwächtem
Immunsystem ist sie zudem hygienisch bedenklich. Ernährungswissenschaftlich
ist die Kost abzulehnen.
KREBSDIÄTEN