Wissenswertes zur Ernährung bei Krebserkrankungen - page 18

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KREBSDIÄTEN
Gibt es eine „Krebsdiät“?
Fachleute nehmen an, dass bei der Krebsentstehung umweltbedingten Fakto-
ren, Ernährung und Rauchen die größte Bedeutung zukommen. Dies betrifft
vor allem die häufigen Krebsformen wie Darmkrebs und Brustkrebs. Grundla-
ge dieser Einschätzung sind Untersuchungen über den Zusammenhang zwi-
schen Krebshäufigkeit und Ernährung in Ländern mit anderen Ernährungs-
gewohnheiten als in Deutschland. So ist zum Beispiel die Ernährungsweise
von Asiaten mit einem deutlich geringeren Risiko verbunden, an Brust- oder
Darmkrebs zu erkranken. Asiaten mit traditioneller asiatischer Ernährungs-
weise sind allerdings auch nicht übergewichtig und trinken weniger Alkohol.
Übergewicht und Alkoholkonsum gelten in der westlichen Welt als die gesi-
cherten Hauptrisikofaktoren für die Krebsentstehung (siehe: Ernährung zur
Verminderung des Krebsrisikos, Tumorzentrum Freiburg – CCCF, 2013). Daraus
haben einigeMenschen nun geschlossen, dass auch bereits an Krebs erkrankte
Personen durch bestimmte Ernährungsformen ihre Tumorerkrankung güns-
tig beeinflussen oder sogar, wie teilweise behauptet wird, heilen können. Es
muss schon jetzt betont werden, dass es eine solche Ernährung derzeit nicht
gibt. Die einzige Möglichkeit der Heilung beziehungsweise der erfolgreichen
Behandlung einer Tumorerkrankung besteht in Operation, medikamentöser
und/oder Strahlenbehandlung. Ernährung kann dabei eine wichtige unter-
stützende Maßnahme darstellen, die dem Patienten hilft, die Krebsbehand-
lung mit weniger Problemen durchzuhalten.
Da es unter den zahlreichen sogenannten „Krebsdiäten“ gefährliche gibt, aber
auch unbedenkliche, die keinen Anspruch auf Heilung einer Krebserkrankung
erheben, haben wir nachfolgend einige dieser Krebsdiäten beschrieben und
bewertet.
Annemüller und Ries: „Stoffwechselaktive Kost“
Der Begriff „stoffwechselaktiv“ soll das Ziel der diätetischen Behandlung be-
zeichnen, den Stoffwechsel positiv zu beeinflussen. Der Patient soll in einen
guten Ernährungszustand gebracht werden, als günstige Voraussetzung für
die nachfolgende Behandlung. Ein Anspruch auf Heilung wird nicht erhoben.
Erlaubte Lebensmittel sind Obst und Gemüse und daraus hergestellte Säfte,
Milch, Quark und andere Milchprodukte, Mandeln oder Nüsse, Sonnenblu-
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