Wasserbruch (Hydrocele)
Beim Wasserbruch (auch Hydrocele genannt) handelt sich um eine Flüssigkeitsansammlung im Hodensack. Auf dem Weg des Hodens aus dem Bauchraum in den Hodensack nimmt er einen Teil des Bauchfells mit und es bildet sich somit ein in den Bauchraum offener Beutel, der bis in den Hodensack reicht. Normalerweise verklebt dieser Beutel. In einigen Fällen kann eine Verbindung fortbestehen und führt dazu, daß Bauchflüssigkeit zwischen Bauch und Hodensack hin und her pendeln kann. Sie erleben diesen Effekt als einen wechselnd prallen Hodensack. Häufig nimmt die Füllung beim Schreien oder beim aufrechten Stand zu und ist auf der anderen Seite im Liegen kaum noch zu sehen. Grundsätzlich ist diese Veränderung nicht gefährlich. In einigen Fällen kann die Verbindung zwischen Bauchraum und Hodensack jedoch so weit sein, daß sich sogar der Darm in den Beutel vorschiebt. Selten passiert es, daß der Darm sich in dem Beutel einklemmt und durch einen Durchblutungsmangel geschädigt werden kann. Diese Situation führt auch zu starken Schmerzen bei Ihrem Kind. Dies ist eine Notfallsituation und Sie sollten sich umgehend im Krankenhaus vorstellen.
Innerhalb der ersten beiden Lebensjahre kann sich eine Hydrocele von alleine noch zurückbilden. Danach nimmt die Wahrscheinlichkeit stark ab. Sollte die Hydrocele über diesen Zeitraum fortbestehen, empfehlen wir eine Operation, um einer Einklemmung vorzubeugen und Beschwerden durch den prallen Hodensack zu vermeiden. Die Festlegung eines optimalen Operationszeitpunktes erfolgt mit Blick auf die individuelle anatomische Situation und den eventuell vorliegenden Beschwerden.
Ihr Kind wird einen Tag vor der Operation mit einem Elternteil zusammen stationär in unserer Universitäts-Kinderklinik aufgenommen. Der stationäre Aufenthalt beträgt ca. 3 Tage. Sie sollten einige wenige Lieblingsspielzeuge mitbringen und selbstverständlich darf das Lieblingskuscheltier mit den OP fahren.
Ihr Kind sollte in den 2 Wochen nach der Operation nicht in den Kindergarten oder die Schule gehen und auf starke körperliche Belastung verzichten.
Wir empfehlen eine frühzeitige Vorstellung ihres Kindes in unserer Kindersprechstunde.