Hypospadie
Die Hypospadie ist eine relativ häufige (ca. jeder 200. - 500. Junge ist betroffen) Fehlbildung am Penis. Der Penis inklusive der Harnröhre und der Haut müssen in ihrer Entwicklung zu einem Rohr verschlossen werden. Dieser Verschluss erfolgt von der Penisbasis am Hodensack in Richtung Penisspitze mit Eichel und Vorhaut. Bei der Hypospadie kommt es nun zu einem vorzeitigen Abbruch dieses Rohrschlusses. Dies hat zur Folge, daß die Vorhaut, die Eichel und aber auch die Harnröhre auf der Unterseite des Penis gespalten sind. Daraus resultiert auch, daß die Harnröhre nicht wie gewohnt auf der Eichelspitze mündet, sondern irgendwo unterhalb am Penisschaft. Die Mündung kann knapp unterhalb der Eichel oder sogar im Hodensack liegen. Es gibt viele verschiedene Ausprägungen dieser Fehlbildung. Häufig ist die Mündungsstelle auch hochgradig verengt und resultiert in einem dünnen aber sehr weiten Harnstrahl ihres Kindes. Zusätzlich erwächst aus der veränderten Anatomie auch eine Penisschaftkrümmung nach unten, die ebenfalls unterschiedlich stark ausgebildet sein kann.
Ziel der ausschließlich operativen Therapie ist die Wiederherstellung eines Penis, der einerseits eine normale kontrollierte Miktion aber auch später uneingeschränkten Geschlechtsverkehr erlaubt. Hierzu gehört eine Begradigung des Penis, eine Verlagerung der Harnröhrenmündung in die Eichelspitze und einen Hautverschluss der Eichel und des Penisschaftes. Nicht immer kann all dies mit einer einzigen Operation auf einmal gelingen.
Es hat sich gezeigt, daß der optimale Zeitpunkt einer Operation zwischen dem 1. Und 2. Lebensjahr liegt. Ihr Kind wird einen Tag vor der Operation mit einem Elternteil zusammen stationär in unserer Universitäts-Kinderklinik aufgenommen. Der stationäre Aufenthalt beträgt ca. 8-9 Tage.
Sie sollten einige wenige Lieblingsspielzeuge mitbringen und selbstverständlich darf das Lieblingskuscheltier mit den OP fahren. Ihr Kind sollte in den 2 Wochen nach der Operation nicht in den Kindergarten oder die Schule gehen und auf starke körperliche Belastung verzichten.
Wir empfehlen eine frühzeitige Vorstellung ihres Kindes in unserer Kindersprechstunde.