OCT Labor
Die optische Kohärenztomographie (OCT) ist ein berührungsloses Verfahren, das zur Untersuchung des Augenhintergrundes genutzt wird. Dabei wird ungefährliches Laserlicht (strahlungsfrei) insbesondere zur Darstellung der Schichtdicken der Netzhaut verwendet. Die Schichten der Netzhaut reflektieren das kurzwellige Licht unterschiedlich, sodass in Berechnung mit einem Referenzstrahl Informationen über den Querschnitt des untersuchten Gewebes dargestellt werden kann, analog dazu wie die bekannte Ultraschalldiagnostik dies mit Schallwellen macht.
Diese zunächst augenärztliche Untersuchung ist inzwischen in der Neurologie insbesondere bei chronisch entzündlichen Erkrankungen des zentralen Nervensystems in klinischer Versorgung und Forschung etabliert. Nach einer Sehnervenentzündung (Neuritis nervi optici) kann es zu Verlust von Nervenfasern kommen mit Nachweis über eine Ausdünnung von Netzhautschichten. Da die Netzhaut entwicklungsbedingt zum Gehirngewebe gehört, bestehen enge neuronale Verknüpfungen, so dass Störungen (beispielsweise durch Entzündungsherde) im Verlauf der Sehbahn sich bei Untergang von Nervenzellen direkt auf die Netzhautschichten auswirken kann. Dies gewinnt zur Quantifizierung von Hirndegeneration, zur Einschätzung der Erkrankungsaktivität und Prognose in der Betreuung von Patienten/innen insbesondere mit Multiple Sklerose zunehmend an Bedeutung und kann auch bei primär neurodegenerativen Erkrankungen (bspw. Parkinson-Krankheit) Anwendung finden.
Diagnostische Anwendung:
- Differentialdiagnose von Sehstörungen (beispielsweise Neuritis nervi optici)
- Einschätzung nach abgelaufener Neuritis nervi optici (Sehnervenentzündung)
- Verlaufsparameter und Prognoseabschätzung bei chronisch entzündlichen ZNS-Erkrankungen (insb. Multiple Sklerose)
- Seltene Medikationsnebenwirkung von S1P-Modulatoren mit Makulaödem
- Neurodegenerative Erkrankungen
Eine OCT Untersuchung dauert 5-10 min pro Auge und wird im Sitzen durchgeführt:
- Peripipapilläre retinale Nervenfaserschicht (RNFL)
- Makula-Scan
Im Falle von auffälligen, nicht neurologischen Befunden an der Retina wird eine Vorstellung in einer augenärztlichen Praxis empfohlen und bei akuten Störungen erfolgt bei Bedarf eine Weiterleitung in die Augenklinik der Uniklinik Freiburg.
Laborleiter
Dr. J. Eisele
Leitende MTA
sabine.lipfert@uniklinik-freiburg.de
Labor-Anmeldung für Ärzte und Krankenhäuser
Anmeldung bei der
Neurologischen Ambulanz
Telefon 0761-270 53450
Telefax 0761-270 53380
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