Spontane intrakranielle Hypotension (SIH)
Was bedeutet SIH?
"Spontan" bedeutet, dass es keinen direkten Auslöser gibt, wie zum Beispiel einen Knochenbruch, oder Unfall. Intrakranielle Hypotension bedeutet: Unterdruck im Kopf.
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Woher kommt SIH?
Eine spontane intrakranielle Hypotension wird durch Verlust von cerebrospinaler Flüssigkeit (CSF, Nervenwasser) im Bereich des Spinalkanals am Rücken verursacht. Es gibt verschiedene Arten, wie es zu diesem Verlust kommen kann (Leck Typen). Allen gemeinsam ist, dass durch die fehlende Flüssigkeit die Regulation des Systems gestört ist.
Wie kann man feststellen, ob SIH vorliegt?
Die meisten PatientInnen mit SIH beklagen einen neuen Kopfschmerzen, häufig eher im Bereich des Hinterkopfs und Nackens. Diese treten auf, oder verstärken sich deutlich beim Aufstehen. Beim Hinlegen werden die Beschwerden deutlich besser, oder verschwinden sogar vollständig. Dies nennen wir orthostatische Kopfschmerzen.
Zusätzlich gibt es viele verschiedene weitere Symptome, wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Hör- und Sehstörungen, Gefühlsstörungen, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und vieles mehr.
Können bleibende Schäden entstehen?
Folgende Komplikationen können auftreten:
- chronifizierter Kopfschmerz
- Blutungen am Gehirn (chronisches Subduralhämatom)
- Innenohrschädigung mit Hörverlust
- chronische Blutablagerungen am Gehirn und Rückenmark (Superfizielle Siderose)
- Demenz (ähnlich einer Frontotemporalen Demenz)
- Muskelschwäche und -Schwund der Arme (bibrachiale Amyotrophie)
- Myelonherniation
- Koma
Wie kann man SIH diagnostizieren?
Der erste Schritt ist eine MRT des Schädels und des Rückens. In vielen Fällen zeigen sich hier bereits Hinweise. Hier finden Sie weitere Informationen zu diagnostischen Möglichkeiten.
Eine Lumbalpunktion zur Messung des Eröffnungsdrucks ist NICHT notwendig. In den meisten Fällen ist dieser auch bei SIH in liegender Position normal.
Ist SIH häufig?
Die aktuellen Schätzungen der Inzidenzrate belaufen sich auf 4/100.000/Jahr (Schievink et al. Cephalalgia 2022).
Wir gehen jedoch von einer deutliche höheren Dunkelziffer aus. PatientInnen werden häufig nicht, oder auch falsch diagnostiziert und behandelt als Migräne, Fatigue, oder Somatisierungsstörung.
Kann man SIH behandeln?
Ja. Und SIH sollte auch behandelt werden. Alle bis dato vorliegenden Studien finden, dass die Zeit der einzige modifzierbare Prediktor für das Outcome ist - d.h. je füher behandelt wird, desto besser geht es den PatientInnen.
Hier finden Sie eine Übersicht über die möglichen Behandlungsmethoden.
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