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DEM HERZ AUF DIE

SPRÜNGE HELFEN

SPORT UND HERZ

Regelmäßiges Sporttreiben wirkt sich

nicht nur auf die Ausdauer und das

Wohlempfinden positiv aus, sondern

auch auf das Herz. Um Herzerkrankun-

gen zu vermeiden, ist Sport eine gute

Prävention.

„Allein durch aktives Bewegen im

Alltag, zum Beispiel durch Treppen-

steigen statt Aufzug und kurze Dis-

tanzen zu Fuß oder mit dem Fahrrad

erledigen, kann viel erreicht wer-

den“, sagt PD Dr. Torben Pottgießer,

Leitender Oberarzt am Institut für

Bewegungs- und Arbeitsmedizin

des Universitätsklinikums Frei-

burg. Klassischerweise empfehlen

sich Sportarten wie Radfahren,

Schwimmen oder Laufen, im Winter

auch moderater Skilanglauf. Vor al-

lem sollte der Sport Freude machen.

„Wenn bisher wenig Sport getrieben

wurde, kann auch Nordic Walking

Herzerkrankungen entgegenwirken.

Auch Mannschaftssportarten wie

Fußball eignen sich bedingt, solange

insgesamt die körperliche Aktivität

steigt und zu intensive Belastungen

dauerhaft vermieden werden“, sagt

Pottgießer.

IDEALE PRÄVENTION

Bei leichtem Sport sind zum Bei-

spiel 30 Minuten Nordic Walking

vier Mal die Woche empfehlenswert,

auch ein aktiver Lebensstil mit bei-

spielsweise regelmäßigem Treppen-

steigen und Gartenarbeit ist von

Bedeutung. Bei stärkerer Intensität

wie Jogging sollten insgesamt min-

destens eine bis anderthalb Stunden

pro Woche absolviert werden, zum

Beispiel an drei Tagen jeweils 30 Mi-

nuten. „Die Häufigkeit und Regelmä-

ßigkeit ist wichtiger als die absolute

Dauer, so dass einmal pro Woche für

zwei Stunden nicht empfehlenswert

ist“, rät Pottgießer.

Die Bewegung beeinflusst viele

körperliche Systeme gleichzeitig und

wirkt insbesondere den Risikofakto-

ren entgegen, die das Herz- und das

Gefäßsystem betreffen. „Es kommt

parallel zu einer Verbesserung der

Blutdruckregulation und des Fett-

stoffwechsels sowie einer Minde-

rung der Insulinresistenz. Der Puls

wird ruhiger und das Herz zieht sich

unter Belastung besser zusammen“,

erklärt Pottgießer. Der Effekt für die

Herzgesundheit ist so hoch, dass ihn

ein einzelnes Medikament nicht er-

reichen kann.

FÜR HERZPATI ENTEN : TRAINING

UNTER AUFSICHT

Herzpatienten sollten sich vor

dem Sporttreiben ärztlich untersu-

chen lassen. Am besten ist gerade zu

Anfang ein Training unter Aufsicht,

zum Beispiel in einer Koronarsport-

gruppe, einem Verein oder einem

Fitnessstudio. Patienten, die zuvor

inaktiv waren, sollten nur mit leich-

ter Intensität beginnen und

auf die typischen Sympto-

me einer koronaren Herzer-

krankung besonders achten.

Dazu gehören ein Druckge-

fühl im Brustbereich und

starke Atemnot. Wenn diese

Symptome auftreten, muss

die Aktivität sofort beendet

werden. „Ein Notfallmedikament,

wie zum Beispiel ein Nitrospray, und

ein Handy dabei zu haben, kann im

Ernstfall entscheidend sein“, sagt

Pottgießer. Bei Hitze, Kälte und

Ozonbelastung sollte das Sporttrei-

ben eingeschränkt werden. Auch für

Herzpatienten gilt: Lieber kürzer und

dafür häufiger trainieren.

INTENSITÄT LANGSAM STE IGERN

Patienten, die einen Herzinfarkt

hatten, werden in der Regel schon

in den ersten Wochen im Rahmen

der Anschlussbehandlung wieder an

körperliche Aktivität herangeführt

und lernen einen Intensitätsbereich

kennen, in dem sie sich bewegen

können. Die Intensität wird dabei

langsam gesteigert. „Dabei muss

man unterscheiden, wie kompliziert

der Herzinfarkt war, also ob er mit

einer relevanten Verminderung der

Pumpleistung einherging oder nicht.

Wenn nach der Rehabilitation eine

stabile Situation besteht, sollte re-

gelmäßig trainiert werden. Dabei

sind alle Ausdauersportarten geeig-

net“, betont Pottgießer. Schwimmer

sollten aufgrund der Temperaturun-

terschiede im kaltenWasser vorsich-

tig sein und langsam ihre Belastung

steigern. „Durch die körperliche Ak-

tivität kann die Sterblichkeit auch

bei bestehender koronarer Herzer-

krankung ebenso wie bei Herzinsuf-

fizienz gesenkt werden, so dass diese

einen wichtigen Stellenwert in der

Therapie von Herzpatienten ein-

nimmt“, sagt Pottgießer.

„Wenn bisher wenig Sport

getrieben wurde, kann auch

Nordic Walking Herzerkrankungen

entgegenwirken“

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