Tumore im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich bei Kindern
Tumore im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich können auch bei Kindern sowohl gutartig als auch bösartig sein und erfordern eine individuelle Behandlung. Die genaue Vorgehensweise hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art und dem Stadium des Tumors, dem Alter des Kindes und dem allgemeinen Gesundheitszustand.
Neugeborenes mit Rhabomyosarkom an der Stirn
Statistisch treten ca. 14 Neuerkrankungen pro 100.000 Kinder/Jahr auf, d.h. es ist in Deutschland mit ungefähr 1800 Neuerkrankungen bei Kindern unter 15 Jahren zu rechnen. Gemäß deutschem Kinderkrebsregister sind dies in erster Linie Tumore des blutbildenden Systems, die sich ebenfalls im Kopf-Hals Bereich manifestieren können, Tumore des zentralen Nervensystems. Nierentumore, Knochen- und Weichteilsarkome, Keimzelltumore und andere kommen zu etwa gleichen Teilen vor. Im Kopfbereich können neben angeborenen zystischen Veränderungen wie Dermoidzysten, Speicheldrüsentumoren und gutartigen Tumoren des Gefäßsystems, den Hämangiomen, auch bösartige Tumore wie z.B. Rhabdomyosarkome auftreten. Auch im Kiefer können von den zahnbildenden Strukturen Tumore jeder Dignität auftreten
In der Regel wird eine umfassende Diagnosestellung durchgeführt, um den Tumor genau zu identifizieren und seine Ausbreitung zu bestimmen. Anschließend wird ein multidisziplinäres Team von Ärzt*innen im Rahmen der interdisziplinären pädiatrischen Konferenzen (IPOK) einschließlich Kieferchirurgen, pädiatrischen Onkologen und Radiologen, zusammenarbeiten, um den besten Behandlungsplan für das betroffene Kind zu entwickeln.
Die chirurgische Entfernung des Tumors kann erforderlich sein, um das Wachstum zu stoppen und mögliche Komplikationen zu verhindern. In einigen Fällen kann eine Rekonstruktion des Kiefers notwendig sein, um die Funktion und Ästhetik wiederherzustellen. Die Behandlung kann auch eine Kombination aus Chirurgie, Strahlentherapie und Chemotherapie umfassen, um sicherzustellen, dass der Tumor vollständig entfernt wird und das Risiko eines erneuten Auftretens minimiert wird.
14 Jährige mit Raumforderung Unterkiefer, Verdrängung von Zahn und Nerv, Bilder präoperativ und 3 Monate postoperativ
Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Fall einzigartig ist und die Behandlung individuell auf das Kind abgestimmt werden muss. Die Zusammenarbeit zwischen den Eltern, dem medizinischen Team und dem Kind selbst ist entscheidend, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
8 Monate altes Kind mit Raumforderung am linken Ohr
Zentrum für Kopf-Hals-Tumore