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Schweineherzen sezieren, Trainings-

puppen abhören und im OP hospitie-

ren: Die Lehrveranstaltungen der Herz-

und Gefäßchirurgie sind beliebt wie

nie zuvor.

Als Dr. Kerstin Brehm, Oberärztin

in der Klinik für Herz- und Gefäß-

chirurgie des Universitäts-Herzzen-

trums Freiburg ∙ Bad Krozingen, vor

drei Jahren die Lehrtätigkeit für die

Klinik übernahm, erarbeitete sie ein

neues Lehrkonzept. Und das entwi-

ckelte sich überaus erfolgreich: Auf

der Evaluationsskala der Medizini-

schen Fakultät katapultierten die

Rückmeldungen der Medizinstuden-

ten das chirurgische Fach von Platz

22 hoch auf Platz 3. Im Juli wurde ihr

der Preis für herausragende Lehrver-

anstaltungen an der Medizinischen

Fakultät (Studiengang Humanme-

dizin) zuerkannt. „Ein toller Erfolg“,

bilanziert Professor Dr. Friedhelm

Beyersdorf, Ärztlicher Direktor

der Klinik für Herz- und Gefäßchi-

rurgie.

Brehm möchte „schon im Stu-

dium die Leute für die Chirurgie

begeistern, weil sie mit ihren unre-

gelmäßigen Arbeitszeiten für viele

unattraktiv erscheint“. Dafür er-

stellte die 35-jährige Chirurgin ein

mehrstufiges Konzept, an dem die

gesamte Klinik beteiligt ist: „Jeder

Assistenzarzt ist in die Lehre verwi-

ckelt und mit Feuereifer dabei.“

Ein Besuch imWetlab in der Elsäs-

serstraße macht dies deutlich. Die-

ses Forschungslabor konnte Brehm

mit beim Dekanat der Medizinischen

Fakultät eingeworbenen Geldern

einrichten. Hier findet zweimal die

Woche der praktische Kurs „Chi-

rurgische Anatomie des Herzens“

statt. An diesem Dienstag ist Assis-

tenzarzt Dr. Johannes Scheumann

der Dozent. Unter seiner Leitung

sezieren die Medizinstudentinnen

und -studenten in Zweiergruppen

Schweineherzen. Im Labor befin-

det sich auch eine 36.000 Euro teu-

re Trainings-„Puppe“ namens SAM

II. Die Abkürzung steht für „Stu-

dent Auscultation Manikin“. Dieser

Dummy kann von den Ärzten per

Computer mit sämtlichen Herz- und

Gefäßgeräuschen versehen werden.

Beim Abhören müssen die Studie-

renden versuchen, eine Diagnose zu

stellen.

Außerdem

entwarf

Kerstin

Brehm, die ihre Ideen zu neuen Lehr-

methoden unter anderem von ihren

Studienaufenthalten in den USA,

Australien und Südafrika mitbrach-

te, ein „Seminar der modernen Herz-

und Gefäßchirurgie“. Dazu gehört

neben einem interaktiven Teil auch

eine Lehrvisite, bei der sich die Stu-

dierenden im sogenannten Bed-Si-

de-Teaching direkt am Patienten be-

finden. Ebenso ist ein OP-Tag Pflicht

für die angehenden Mediziner.

NEUE LEHRFORMATE IN DER

HERZCHIRURGIE

„Jeder Assistenzarzt ist in die Lehre

verwickelt und mit Feuereifer dabei“

Die Studierenden horchen SAM II auf-

merksam ab und sezieren unter der Leitung

von Dr. Johannes Scheumann imWetlab

Schweineherzen

MIT

FEUERE I FER

DABE I

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