Neurologische Intensivstation Freiburg
Einmalig in Süd-BadenDie neurologische Intensivstation der Universitätsklinik Freiburg ist eine 16-Betten-Einheit mit zur Zeit acht Beatmungsplätzen und acht Intensivüberwachungsbetten. Es ist eine von zwei universitären neurologischen Intensivstationen in Baden-Württemberg. Pro Jahr werden mehr als 550 Patienten von einem speziell ausgebildeten Ärzte- und Pflegeteam im Dreischichtbetrieb intensiv-neurologisch therapiert.
Diagnostik und Therapie
Die neurologische Intensivstation versorgt das gesamte Spektrum neurologisch-intensivmedizinischer und auch eine Vielzahl interdisziplinärer neurologisch-neurochirurgischer Erkrankungsbilder. Ein Schwerpunkt ist die Behandlung neurovaskulärer Erkrankungen. Hier besteht eine enge Kooperation mit der Klinik für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie und der Klinik für Neurochirurgie. Auch mit den anderen Intensivstationen des Universitätsklinikums besteht eine enge Zusammenarbeit. Die Station erfüllt die DIVI-Kriterien für eine Intensivtherapiestation.
Spezifische Aufgaben der neurologischen Intensivstation sind die Diagnostik und Behandlung von:
- Komatösen Zuständen/akuten Bewusstseinsstörungen/ Wachkoma
- Schädelhirntrauma
- Akuten/lebensbedrohlichen Verläufen zerebraler Gefäßerkrankungen
- Maligner Mediainfarkt
- Subarachnoidalblutung
- intrakraniellen Blutung
- entzündlichen Erkrankungen des zentralen/peripheren Nervensystems,z.B. Meningitis, Meningoenzephalitis, Enzephalitis, GBS
- unterschiedlichen Formen akuter Rückenmarkserkrankungen, Querschnittslähmung
- Epilepsie
- akuten, intensivpflichtigen neuromuskulären Erkrankungen und Myasthenia gravis
Ausstattung der neurologischen Intensivstation Freiburg
Für die Therapie unserer Patientinnen und Patienten steht das gesamte Spektrum der neurologisch-intensivmedizinischen Diagnostik und Überwachung zur Verfügung, bestehend aus:
- Elektrophysiologie (EEG, evozierte Potentiale, Neurographie und EMG)
- Neurosonographie (extra- und intrakranielle Doppler- und Duplexsonographie, Emboliemonitoring, CO2-Reaktivität, nicht-invasives Hirndruckmonitoring mit Doppler- und Duplexsonographie)
- Langzeit-EEG
- Hirndruckmonitoring
- Liquordiagnostik, -monitoring
Das hämodynamische Monitoring kann neben dem Basismonitoring mittels nicht-invasiver und blutiger Blutdruckmessung durch ein erweitertes hämodynamisches Monitoring ergänzt werden mittels:
- Pulmonalis-Katheter
- PICCO-Monitoring
- Echokardiographie (in Kooperation mit der Kardiologie)
Für die Aufrechterhaltung stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung:
- Sauerstoffgabe
- High-flow-CPAP-Therapie
- nicht-invasive Maskenbeatmung
- invasive Beatmungsformen mit Spontanatmung
- kontrollierter Beatmung
- Langzeitbeatmung
Es erfolgt eine Vielzahl intensiv-medizinischer Interventionen direkt durch das Team der Intensivstation wie beispielsweise:
- endotracheale Intubation
- Durchführung diagnostischer und therapeutischer Bronchoskopien
- Installation von zentralen Venenkathetern
- intravasale Hypothermiebehandlung
- Anlage von Thoraxdrainagen
- Durchführung der Dilatationstracheotomie
Nephrologische Behandlungsverfahren wie die CVVHD (Heparin und Citrat), Plasmapharese oder Immunabsroption werden in Kooperation mit der Abteilung für Nephrologie betrieben.
Ärzte- und Pflegeteam der Intensivstation
Alle Patientinnen und Patienten werden durch ein speziell in der therapeutischen Pflege geschultes Team und ein großes Therapeutenteam bestehend aus Logopäden, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und Sozialarbeitern von der Aufnahme an frührehabilitativ betreut. Die Klinik für Neurologie und Neurophysiologie ist Teil des Rehanetzwerks Südbaden, so dass hier der nahtlose Übergang in die Frührehabilitation der Rehakliniken gewährleistet ist.
Weiterbildung und Fortbildung in der Intensivmedizin
Die Weiterbildungsermächtigung des Ärztlichen Direktors der Klinik für Neurologie ermöglicht den Erwerb der Zusatzbezeichnung Intensivmedizin in der Neurologie. Neben einem gestuften Ausbildungskonzept gibt es eine Vielzahl an innerklinischen Fortbildungsmöglichkeiten. Unter anderem erfolgt jährlich die Durchführung eines Neuro-Intensivmedizin-Workshops.
Auch das Pflegeteam der neurologischen Intensivstation und der Stroke Unit Freiburg bietet eine Vielzahl an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Hier besteht u.a. die Möglichkeit, Zusatzqualifikationen im Bereich basale Stimulation, Bobath-Kurs sowie als Praxisanleiter zu erwerben. Neben der Ausbildung im Rahmen des von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft zertifizierten Kurses zur speziellen Schlaganfallpflege bietet die Anästhesiologie der Uniklinik Freiburg die Fachweiterbildung Anästhesie- und Intensivpflege.
Intensivmedizin: Forschung und klinische Studien in Freiburg
Forschungsschwerpunkte der neurologischen Intensivstation sind neue Behandlungs- und Monitoringmöglichkeiten in der Behandlung des akuten Schlaganfalls, des malignen Mediainfarktes, der Subarachnoidalblutung und der intrazerebralen Blutung. Näheres zu aktuellen Forschungsprojekten finden Sie auf der Übersicht zu Forschungen Klinik für Neurologie. Ärzte können Patienten für einige der klinischen Studien zur Neurointensivmedizin anmelden.
Die neurologische Intensivstation ist in das Forschungs-Netzwerk deutscher Intensivstationen (IGNITE Initiative of German NeuroIntensive Trial Engagement) der deutschen Gesellschaft für Neurointensiv- und Notfallmedizin DGNI eingebunden. Die Neurologische Intensivstation ist über den ärztlichen Leiter der Station in die DIVI eingebunden.
im Neurozentrum
Breisacher Str. 64
79106 Freiburg
neurologie@uniklinik-freiburg.de
Telefon 0761-270 50010
Telefax 0761-270 53100