Akuter Schlaganfall: Notfall – sofort Notarzt anrufen!
Alle 3 Minuten erleidet in Deutschland ein Mensch einen Schlaganfall. Der Schlaganfall ist die häufigste Ursache für eine bleibende Behinderung. Damit das nicht geschieht, handeln Sie bei ersten Anzeichen sofort und rufen Sie den Notarzt an!
Der Schlaganfall ist ein absoluter
Notfall Tel. 112
und bedarf der sofortigen spezialisierten Behandlung auf einer Schlaganfall-Station
Ärzte und Krankenhäuser: Rufen Sie die Schlaganfallstation in Freiburg direkt an, Tel. 0761/270-51580 Telefon nur für Zuweiser (Ärzte, Rettungsdienst) rund um die Uhr
Akut-Behandlung und Reha im überregionalen und interdisziplinären Zentrum
Wir sind eine neurologische Universitätsklinik mit ausgewiesener Expertise in der Akut-Behandlung und der Rehabilitation des Schlaganfalls. Auf unserer zertifizierten Schlaganfall-Spezialstation, der Stroke Unit und unserer neurologischen Intensivstation behandeln wir pro Jahr mehr als 1.500 Patienten mit akutem Schlaganfall oder kurzzeitigen Hirndurchblutungsstörungen. Zudem betreuen wir jährlich mehr als 4.000 Patienten mit Schlaganfall und chronischen Hirngefäßerkrankungen in unserer Schlaganfall-Ambulanz.
Zusammen mit den Abteilungen Neurochirurgie, Neuroradiologie, Gefäßchirurgie und Kardiologie bilden wir ein Neurovaskuläres Zentrum – ein weit überregionales Zentrum zur Behandlung sämtlicher Arten von Schlaganfall- und Gefäßerkrankungen des Nervensystems. In enger interdisziplinärer Kooperation behandeln wir so auch komplexe oder seltene Gefäßerkrankungen des Nervensystems unter besonderer Berücksichtigung innovativer Therapien.
Akuter Schlaganfall: Therapie in Freiburg
Ein Patient mit einem Symptomen akuten Schlaganfalles kommt auf die spezialisierte Schlaganfallstation. Hier steht rund um die Uhr ein spezialisiertes Team aus Ärzten und Pflegern zur Verfügung. Nur so können rasch die richtigen Maßnahmen zur Behandlung des Schlaganfalls eingeleitet werden.
Krankenhäuser in der Umgebung Freiburgs sind an unsere Schlaganfallstation über Bildtelefonie angebunden, die sog. Telemedizin. So können wir gemeinsam schnell das richtige Vorgehen zur Schlaganfall-Therapie festlegen.
Hirninfarkt: Behandlung in Freiburg
Innerhalb der ersten maximal 6 Stunden kann bei einem frischen Hirninfarkt eine sog. Thrombolyse-Behandlung durchgeführt werden. Dabei wird über die Vene ein Medikament zur Gerinnselauflösung verabreicht (Alteplase, rtPA). Mit dieser Methode können bei jedem 3. Patienten die Folgen des Schlaganfalls deutlich gemindert werden. Kommt der Patient innerhalb von 60 Minuten nach Eintritt des Schlaganfalls in unsere Schlaganfallstation, sind die Chancen sogar noch höher.
Ist ein großes Gefäß verschlossen, kann es notwendig werden, über eine zusätzliche Katheter-Notfallbehandlung („Hirnkatheter“) das verschlossene Gefäß im Gehirn zu eröffnen – hierdurch kann auch bei schweren Schlaganfällen oft das Ausmaß des Hirninfarkts und seiner Folgen gemildert werden.
Auch nach der Thrombolyse-Behandlung werden alle Patienten auf der Schlaganfall- und Intensivstation sorgfältig überwacht. Selbst wenn eine Thrombolyse-Behandlung nicht möglich ist, erhöht allein die Behandlung auf der spezialisierten Schlaganfallstation die Chancen, den Schlaganfall ohne größere Behinderung zu überstehen. Zudem besteht die Möglichkeit, Patienten mit Schlaganfällen im Rahmen von klinischen Studien zum Schlaganfall mit neuen Medikamenten zu behandeln, z.B. mit Substanzen, die die Nervenzellen vor den Folgen der Sauerstoffminderversorgung schützen (sog. Neuroprotektiva).
Ist trotz allem ein großer Schlaganfall nicht zu verhindern, bestehen auf unserer Schlaganfall- und Intensivstation modernste Möglichkeiten, um die Folgen des Hirninfarkts z.B. durch künstliche Kühlung möglichst gering zu halten.
Hirnblutung: Behandlung in Freiburg
Auch Patienten mit einer Hirnblutung profitieren von der Behandlung auf unserer Schlaganfall- und Intensivstation durch ein Ärzteteam mit ausgewiesener Erfahrung in diesem Bereich sowie interdisziplinärer Kooperation mit Neuroradiologen und Neurochirurgen.
Die Therapie der intracerebralen Blutung zielt darauf ab, eine Vergrößerung der Blutung zu vermindern, z.B. durch Senkung des Blutdrucks. In ausgewählten Fällen wird zudem über einen Drainageschlauch durch den Schädelknochen Blut oder mit Blut versetztes Nervenwasser entleert. In Ausnahmefällen wird auch eine offene Operation durchgeführt, zum Beispiel beim Vorliegen einer sehr großen Blutung oder Nachweis einer Gefäßmissbildung.
Für den Spezialfall der Aneurysma-Blutung gilt, dass das Aneurysma möglichst rasch ausgeschaltet werden sollte. Dies kann in Abhängigkeit von der Lokalisation und Form des Aneurysmas über einen Kathetereingriff und kleine Drahtschlingen erfolgen (sog. Coiling) oder durch eine offene Operation mit Aufsetzen eines Clips auf das Aneurysma (sog. Clipping). Für beide Therapieverfahren besteht im Schlaganfallzentrum Freiburg eine langjährige Erfahrung.
Weitere Informationen
Von der Aufnahme und Behandlung des akuten Schlaganfalls über die Ambulanzen und Stationen haben wir für Sie weitere Informationen zusammengestellt:
- Aufnahme von Patienten - Ambulanzen & Stationen
- Aufnahme von Schlaganfall-Patienten in der Neurologischen Ambulanz
- Aufnahme bei potentieller Möglichkeit einer Lysetherapie direkt auf der auf Schlaganfall spezialisierten Stroke Unit
- Neurovaskuläre Spezialambulanz: Schlaganfall-Ambulanz
- Intensivstation für Schlaganfall-Patienten
- Diagnostische Einrichtungen
- Pflege: Fortbildung Qualifikationskurs Stroke Unit
- Beratung: Sozialdienst
- Ärzte: Schlaganfall-Fortbildung für Ärzte
- Forschung zu Schlaganfallerkrankungen
- Stroke Research
- Klinische Studien zu neuen Behandlungsverfahren von Schlaganfallerkrankungen