Neuroonkologische Ambulanz
Hochaufgelöste MR Bilder eines kleinen Epilepsie-ausösenden Tumors (siehe Pfeil). Klicken um Abzuspielen
Die neuroonkologische Ambulanz der Klinik für Neurologie und Neurophysiologe bietet ein komplementäres Angebot primär bezüglich Beratung bei konservativer chemotherapeutischer, aber auch supportiver Hirntumor-Therapie. Ferner versteht sich unsere Ambulanz auch als Schnittstelle und Vermittler zwischen den neurochirurgisch tätigen Abteilungen, der Strahlentherapie und der internistischen Onkologie.
Aufgabenbereich der neuroonkologischen Ambulanz
Die neuroonkologische Ambulanz ist in Freiburg in die allgemeine neurologische Ambulanz der Neurologie-Klinik integriert. Ihre speziellen Aufgaben liegen in der Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Hirn-Tumoren.
Die vielfältigen Aufgaben:
- Beratung der Patienten und Mitbeurteilung der bisherigen Diagnostik bei Verdacht auf einen primären Hirntumor, auf Hirnmetastasen oder eine Meningeosis neoplastica.
- Koordination der weiteren Tumordiagnostik und -therapie (Vorstellung in der interdisziplinären Hirntumor-Konferenz).
- Verordnung und Überwachung von Chemotherapien im ambulanten, tagesklinischen und stationären Umfeld.
- Tumor-Nachsorge (Verlaufsbildgebung, klinische Verlaufsuntersuchung).
- Supportive Behandlung bei Hirntumoren (symptomatische Epilepsie, Fatigue, kognitive Einschränkungen, Depression, Hirndruck) in Kooperation mit den anderen Abteilungen des Neurozentrums und den neurologischen Spezialambulanzen.
- Die neuroonkologische Ambulanz versteht sich auch als Anlaufstelle zur weiteren Versorgung von Hirntumorpatienten in einer Phase, in der keine tumorspezifische Behandlung mehr erfolgen kann. Sie vermittelt weitere Hilfestellung für Patienten und Angehörige in Zusammenarbeit mit den Kollegen der Palliativstation und Hospitz-Einrichtungen, um schwerstkranken Patienten ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.
- Es besteht eine Zusammenarbeit mit den Kollegen der Klinik für Psychiatrie und Psychosomatik mit dem Ziel einer adäquaten psychoonkologischen Betreuung von Hirntumor-Patienten.
Diagnostik
Für Patienten der neuroonkologischen Ambulanz steht ein breites Spektrum an diagnostischen Möglichkeiten zur Verfügung:
- Liquorentnahme und -analyse
- Elektrophysiologische Untersuchungen:
- Elektroenzephalographie (EEG)
- Evozierte Potentiale (SEP, MEP, AEHP, VEP)
- Hirnstammreflexe
- Elektroneurographie, Elektromyographie
- Extra- und intrakranielle Doppler- und Duplexsonographie der hirnversorgenden Arterien
- Neuropsychologische Testungen
- Bildgebende Verfahren wie z.B. Röntgen, Computer- und Kernspintomographie in der Klinik für Neuroradiologie
- Labordiagnostik im Institut für Klinische Chemie
- Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit verschiedenen Markern in der Klinik für Nuklearmedizin
Interdisziplinäre Zusammenarbeit und klinische Studien
Patienten mit der Erstmanifestation eines primären Hirntumors, mit Hirnmetastasen oder mit der Diagnose eines Hirntumor-Rezidivs werden grundsätzlich in der jeweils montags stattfindenden interdisziplinären Hirntumor-Konferenz des Neurozentrums vorgestellt. Hier wird ein auf den einzelnen Patienten abgestimmtes, multimodales Behandlungskonzept erstellt, um eine optimale individuelle Behandlung unter Berücksichtigung neuester medikamentöser, chirurgischer und strahlentherapeutischer Konzepte zu gewährleisten.
In der Hirntumor-Konferenz sind folgende diagnostisch und therapeutisch tätige Disziplinen vertreten: internistische Onkologie, Neurochirurgie/stereotaktische Neurochirurgie, Neurologie, Neuropathologie, Neuroradiologie und Strahlentherapie.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an klinischen Studien zur Neuroonkologie in Freiburg.