Zentrum für Adipositas und Metabolische Chirurgie
Methoden der Adipositaschirurgie und der Metabolischen ChirurgieLaparoskopische Banded Sleeve-Gastrektomie (LBSG)
Allgemeine Information
Laparoskopische Banded Sleeve-Gastrektomie, auch Schlauchmagenbildung genannt, ist ein chirurgisches Verfahren, welches die Magengröße um ca. 10 % des Ursprungsvolumens und bewirkt eine eingeschränkte Kapazität, Nahrung aufzunehmen. Patienten haben ein Völlegefühl schon nach dem Verzehr kleiner Portionen. Das Magenvolumen beträgt nach LBSG 80-120 ml. Bei dem Verfahren wird die linke Seite des Magens durch Beschneidung und Klammernaht entfernt. Es entsteht ein neuer Magen in Form eines etwa 20 cm langen Schlauchs ("Sleeve"). Im oberen Teil des Sleeves wird ein Silikonring implantiert. Die Operation nimmt keine Umleitungen oder Neuverbindungen mit dem Darm vor und ist insofern weniger komplex als der Magenbypass. Außerdem wird der Pylorus nicht entfernt, also der Muskel, der die Magenleerung reguliert. LBSG wirkt gewissermaßen wie ein "natürliches", funktionales Magenband; es hält die Nahrung für eine Weile im Magen, so dass sich der Patient satt fühlt, während der Nahrungsbrei durchsickert. Zusammen mit dem Umstand, dass die Darmkontinuität nicht verändert wird, kommt es nicht zu den Komplikationen des Dumpings oder zu Ulcera. Die normalen Sättigungsmechanismen werden durch die Operation wiederhergestellt.
Funktion des Rings
Durch das Einsetzen des Silikonrings können Dilatationen (Erweiterungen) des Sleeves vermieden werden. Auf der Basis von vergleichenden Studien über Lebensqualität und Ernährungsqualität zwischen LBSG und Magenbypass wurde ein Ringdurchmesser von 6,5 cm gewählt. Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass im Vergleich zum Schlauchmagen ohne Ring bei LBSG neue Komplikationen auftreten können. Dazu zählen: Migration des Silikonbands, Dislokation, Infektionen oder Dysphagie und damit zusammenhängende Symptome.
Indikationen für LBSG
- BMI über 40 kg/m2
- Keine "Sweet-Eaters"
- Keine "Volumenesser"
- Keine "Stress-Esser"
- Zustimmung für das Follow-up-Programm
- Kein Sodbrennen
- Patienten mit klarer Kontraindikation gegen den Magenbypass oder LBPD
- Patienten, bei denen angenommen werden kann, dass kein alternatives chirurgisches Verfahren eine Therapie einleiten kann
- Patienten, deren Medikation eine zuverlässige Resorption im intakten Darm verlangt.
Vorteile
- Kann als erste Stufe einer Zweistufen-Operation benutzt werden (siehe unten).
- Bei der Operation wird der Teil des Magens entfernt, der das appetitanregende Hormon Ghrelin produziert.
- Niedrige Komplikationsrate.
- Die Operation ist technisch einfacher als der Magenbypass.
- Verändert die Darmanatomie nicht.
Nachteile
- Gelegentlich nimmt man nach drei Jahren wieder zu.
- Über mögliche Langzeitkomplikationen ist noch wenig bekannt.
- Mögliche spätere Pouchdilatation, als Folge der Sekundäroperation.
- Da die Operation Resektionen und Klammernähte beinhaltet, können damit zusammenhängende Komplikationen wie Leckagen auftreten.
- Komplikationen im Zusammenhang mit dem Ring.
- Gegenüber dem Magenbypass ist eine größere Diät-Disziplin erforderlich.
Operationsdauer
- Die LBSG-Operation benötigt 40 Minuten bis 1 Stunde.
Was ist eine Zweistufen-Operation?
Bei manchen Patienten ist aufgrund ihrer individuellen Gestalt der chirurgische Eingriff technisch schwer durchzuführen. Beispielsweise haben Patients mit einem BMI über 60 — besonders wenn das Gewicht im Bauchraum konzentriert ist — einen besonders hohen Risikofaktor für bariatrische Eingriffe. Wenn Sie in diese Kategorie fallen, können Sie von der zweistufigen OP profitieren. Mehrstufige Operationen wie der Magenbypass oder der Duodenalswitch können auf zwei Eingriffe verteilt werden, die einfacher und sicherer sind. Im ersten Schritt wird die Sleeve-Gastrektomie durchgeführt. Damit können ca. 40-50 kg oder mehr abgenommen werden, sodass die zweite Teil der Operation deutlich sicherer wird. Die zweite Stufe wird gewöhnlich 8-12 Monate nach der ersten angesetzt. Der "Schlauchmagen" wird dabei in einen Magenbypass umgeformt. Dadurch ist ein weiteres Abnehmen möglich. Beide Stufen können als "Schlüssellochchirurgie", also minimalinvasiv, durchgeführt werden. Vorteile sind schnellere Rekonvaleszenz, kleinere Narben, weniger Probleme mit der Wundheilung und weniger Schmerzen.
Technische Beschreibung
Die laparoskopische Sleeve-Gastrektomie verkleinert den Magen durch eine vertikale Staplernaht. Zu Beginn wird die große Magenkurvatur vom Omentum majus getrennt. Danach wird eine Magensonde (32-34 CH) in den Magen gelegt. Dies erlaubt eine genaue Modellierung des Sleeves. Die Resektion wird mit Staplern durchgeführt (GIA, die in einem Schneiden und Heften können). Der GaBP-Ring wird 60mm unterhalb des His-Winkels eingesetzt und geschlossen. Der resezierte Teil des Magens wird durch die Bauchhöhle entfernt. Das Magenvolumen beträgt nach einem solchen Eingriff 80-120 ml.
Hospitalisation
Das Verfahren benötigt einen 4-7 Nächte langen Krankenhausaufenthalt nach der Operation.
Nach der Operation
Der Patient muss eine besondere Diät einhalten sowie Vitamine einnehmen, um kontrolliert abzunehmen.
Lab Tests nach LBSG:
- Morphologie1
- Elektrolyte1 (bei Erbrechen)
- Eisen1
- Creatinin bei (Erbrechen oder Flüssigkeitsmangel)
- Hämoglobin A1c1 durch DM
1. 1Mon., 3 Mon., 6 Mon., jährlich
Supplementation nach LBSG:
| 1 Tab. am Tag |
| Bei Haarproblemen |
Bariatric Analysis and Reporting Outcome Score – BAROS
- einmal im Jahr
Standardmedikation nach der Operation
- PPI 20mg, 0-0-1 (3 Monate)
Sport und körperliche Aktivitäten
- Drei Wochen nach der Operation
- 3 Stunden körperlicher Aktivität pro Woche unter sportmedizinischer Aufsicht und nach ärztlicher Anweisung.
Diät nach LBSG
Das Adipositaszentrum ist umgezogen. Sie finden uns jetzt in Bad Krozingen, Südring 15, beim Herzzentrum
Aktuelle Information für unsere Patientinnen und Patienten (03/2021)
Prof. Dr. Goran Marjanovic
Leiter der Sektion für Adipositas und Metabolische Chirurgie
goran.marjanovic@uniklinik-freiburg.de
PD Dr. Gabriel Seifert
Stellvertretender Leiter der Sektion für Adipositas und Metabolische Chirurgie
Oberarzt
gabriel.seifert@uniklinik-freiburg.de
Telefon: 07633 402-2942
Sie erreichen uns telefonisch montags bis freitags vormittags von 8 Uhr bis 11 Uhr sowie dienstags und donnerstags nachmittags von 13 Uhr bis 15 Uhr.
Außerhalb dieser Sprechzeiten können Sie uns eine Mail schicken an: Kontaktformular