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Zentrum für Adipositas und Metabolische Chirurgie

Chirurgische Therapie der Adipositas und ihrer Begleitkrankheiten

In unserem interdisziplinären Zentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie am Universitätsklinikum Freiburg beschäftigen wir uns mit allen Aspekten der Adipositas und der durch sie bedingten Erkrankungen. Unser Zentrum besteht aus Spezialisten aus der Sportmedizin, Ernährungsmedizin, Psychologen, Internisten, Gynäkologen, Diabetologen, Endokrinologen, Radiologen, plastischen Chirurgen, Endoskopikern und unserer eigenen Abteilung für minimal invasive Chirurgie, einschließlich der bariatrischen und metabolischen Chirurgie. Unsere besondere Adipositastherapie und die Therapie ihrer Begleiterkrankungen folgen stets den aktuellen deutschen klinischen Standards. Unser Team beteiligt sich an verschiedenen klinischen Studien, um neue Therapieoptionen für jeden einzelnen Patienten zu erforschen.

Die Klinik

In unserer Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Campus in Bad Krozingen führen wir jede bariatrische Operation mit minimalinvasiven Techniken durch. Dazu zählen das endoskopische Einbringen eines Magenballons, die laparoskopische Magenbandoperation, die laparoskopische Sleeve-Gastrektomie, der laparoskopische Roux-en-Y-Magenbypass und die laparoskopische biliopankreatische Diversion mit Duodenal-Switch oder nach Scopinaro, sowie sämtliche Reoperationen, die in der Follow-up Phase nötig sein können. Neue Methoden wie der banded Magenbypass oder die banded Sleeve-Gastrektomie wurdenin unserem Zentrum bereits eingeführt.

Patienten, die bei uns aufgenommen werden, werden in geräumigen Zimmern einquartiert, die den besonderen Anforderungen der Adipositas entsprechen. Für die teuren und aufwändigen Operationen setzen wir eine technische Ausrüstung ein, die den höchsten internationalen Standards für minimalinvasive Chirurgie entspricht. Dazu gehört u.a. ein Operationssaal mit neuester HDTV-Technologie. Die Patienten werden unmittelbar nach der bariatrischen Operation auf unserer Intensivstation überwacht. Die tägliche medizinische Behandlung wird von unserem Spezialistenteam für Adipositas- und metabolische Chirurgie gewährleistet. Alle Patienten werden in ein standardisiertes Nachbehandlungsprogramm aufgenommen. Dieses umfasst klinische Untersuchungen, Ernährungsberatung, Laboruntersuchungen, Ultraschall, Endoskopie und eigens für Magendiagnostik angepasste bildgebende Verfahren (3D-Computertomographie und Kernspintomographie), welche bei uns entwickelt wurden und nur an unserem Zentrum zur Verfügung stehen.

Ziel unseres interdisziplinären Zentrums zur Behandlung der Adipositas ist es, einen guten Langzeiterfolg zu erzielen und damit die Lebensqualität der Patienten dauerhaft zu verbessern. Jeder Patient wird durch das individuell für ihn zugeschnittene therapeutische Konzept, den "Patientenpfad", geleitet; wir respektieren ihn immer als Ganzes und beziehen seine/ ihre Vorstellungen, Meinungen, Sorgen und Wünsche mit in die Behandlung ein.

Unser ambitioniertes Team führt Adipositas- und metabolische Chirurgie auf höchstem Niveau durch. Wir verfügen über langjährige Erfahrung mit laparoskopischen (minimalinvasiven) Operationenstechniken. Darüber hinaus haben wir ein internationales Netzwerk mit Experten aus Forschung und Chirurgie aufgebaut. Selbstverständlich arbeiten wir auch eng mit den Abteilungen für Intensivmedizin, chirurgische Endoskopie und vor allem auch mit der Plastischen und Handchirurgie zusammen. Unter der Führung von Prof. Dr. Goran Marjanovic freuen wir uns, wenn wir Ihnen in allen Belangen rund um die Adipositaschirurgie zur Seite stehen können.

Prof. Dr. med. Goran Marjanovic

  • Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
  • Leiter des Zentrums für Adipositas- und metabolische Chirurgie am Campus in Bad Krozingen
  • Leiter des Schulungszentrums Minimalinvasive Chirurgie
  • Leiter der Arbeitsgruppe für Anastomosenforschung
  • Weitere klinische Schwerpunkte: Ösophagus- und Magenchirurgie, Refluxchirurgie und HIPEC
  • E-mail: goran.marjanovic@uniklinik-freiburg.de
  • Lebenslauf

PD Dr. med. Gabriel Seifert

  • Funktionsoberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
  • Weitere Schwerpunkte: Endokrine Chirurgie
  • Forschung: Einfluss familiärer Prädisposition für Adipositas auf bariatrische Eingriffe, Anastomosenheilung, nekrotisierende Pankreatitis
  • E-Mail: gabriel.seifert@uniklinik-freiburg.de

Dr. Stephan Herrmann

Facharzt

stephan.herrmann@uniklinik-freiburg.de

Olga Baron-Wollstein

Wir arbeiten zusammen mit Spezialisten aus der Sportmedizin, Ernährungsmedizin, Psychologen, Internisten, Gynäkologen, Diabetologen, Endokrinologen, Radiologen, plastischen Chirurgen, Endoskopikern.

Ernährungsbertaung

Klinik für Innere Medizin I
Sektion Ernährungsmedizin und Diätetik

Endokrinolgogie und Diabetologie

Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg

Abteilung Endokrinologie und Diabetologie

 

Endoskopie

Klinik für Innere Medizin II
Interdisziplinäre Gastrointestinale Endoskopie

Plastische Chirurgie

Dr. Ziad Kalash

Oberarzt für Plastische und Handchirurgie

 

Hier geht es zur Klinik für Plastische Chirurgie

Überregionales Netz

Wir haben ein überregionales Netz aus verschiedenen Disziplinen, die in der Betreuung unserer Patienten eine Rolle spielen. Insbesondere ist eine heimatnahe Ernährungsberatung wichtig, um einen langfristigen Erfolg unserer Operationen zu sichern.

Ich habe Adipositas und Diabetes. Was kann ich von der Operation erwarten?

Für adipöse Patienten mit Diabetes ist eine malabsorptive Therapie besonders gut geeignet. Bei fast allen unserer Patienten verbessert sich damit Diabetes mellitus Typ 2 enorm, sodass sie anschließend nicht mehr insulinpflichtig sind. Der Effekt stellt sich unabhängig vom Gewichtsverlust als Folge einer Veränderung der Hormonzusammensetzung im Dünndarm ein. Gegenwärtig werden bariatrische Verfahren entwickelt, die sich darauf konzentrieren. In diesem Bereich der Chirurgie ist noch Forschung nötig, die genauen Zusammenhänge sind nicht aufgeklärt und für Menschen liegen nur dürftige Datensätze vor. Entsprechende Operationen können wir derzeit nicht anbieten.

In welchen Fällen kommt Adipositas-Chirurgie in Betracht?

Eine bariatrische Therapie kann bei Personen angewendet werden,

  • deren Body Mass Index (BMI) größer als 40 kg/m2 ist
    ODER
  • deren BMI größer als 35 kg/m2 bei deutlichen Komorbiditäten
    UND
  • denen konventionelle Methoden zur Gewichtskontrolle (Diäten u.a.) nicht geholfen haben.

Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten der Adipositaschirurgie?

Wenn Sie die allgemein akzeptierten Richtlinien für Adipositaschirurgie erfüllen (s. o.), wird Ihre Krankenkasse die Kosten auch übernehmen. Jedoch muss nachgewiesen werden, dass Diäten nicht angeschlagen haben. Genauer: Sie müssen ein sechsmonatiges Diätprogramm unter ständiger Aufsicht eines zertifizierten Diätologen absolvieren. Außerdem muss Ihr Chirurg eine schriftliche Expertise bei der Versicherung einreichen und die Kostenübernahme beantragen.

Warum Chirurgie? Ist eine gute Diät nicht ausreichend, wenn nicht besser?

Gewiss ist eine solide Diät die Basis jedes Programms zum Abnehmen. Allerdings führen praktisch alle Diäten zum so genannten "Ping-Pong-Effekt" (auch "JoJo-Effekt"), auch wenn man sie noch so diszipliniert zu befolgen versucht. Das lässt sich physiologisch leicht erklären: Im "Diät-Modus" versucht der Organismus, soviel Kalorien wie irgend möglich zu absorbieren, da Sie ihm nicht genug anbieten. Nach der Diät bleibt der Körper noch wochenlang in diesem Modus, er baut förmlich alles ein, was er bekommt – und Sie nehmen schnell wieder zu und fühlen sich schlecht. Alle bariatrischen Verfahren unterdrücken den Ping-Pong-Effekt, erlauben damit ein kontrolliertes Abnehmen, und, was genauso wichtig ist, sie verändern Risikofaktoren wie Diabetes und Dyslipidämie.

Welche Kontraindikationen gibt es gegen Adipositaschirurgie?

  • Krebserkrankungen, aktuelle Chemotherapie, Metastasen
  • (Zu erwartende) Schwangerschaft
  • Schwere Herz- oder Lungenerkrankungen, die Narkose nicht zulassen
  • Morbus Crohn, Colitis ulcerosa
  • Hoch dosierte Kortisontherapie
  • Leberzirrhose (CHILD B und C) und Folgeprobleme (portale Hypertonie mit Ösophagusvarizen)
  • Psychische Störungen, Drogen- oder Alkoholmissbrauch

Einigen der Patienten mit diesen Kontraindikationen kann eventuell mit dem Magenballon geholfen werden, da hierbei keine Vollnarkose nötig ist.

Welche Risiken haben bariatrische Operationen?

Bariatrische Operationen bedeuten mittelschwere Eingriffe in der Bauchhöhle und sind deshalb mit gewissen Risiken behaftet. Die Mortalitätsrate (Sterblichkeit) liegt bei ca. 0,25 %, meist aufgrund von Lungenembolien. Komplikationen mit Leckagen treten bei ca. 3 % der Patienten auf. Da fast alle unsere Operationen laparoskopisch durchgeführt werden, kommt es sehr selten zu Wundinfektionen. Langzeitkomplikationen können sein: Neuropathien aufgrund von Mangelernährung, innere Hernien, Anastomosenstenosen, psychische Probleme. Manchen Patienten mit LBPD-DS macht das Dumpingsyndrom oder das sog. Syndrom der blinden Schlinge zu schaffen.

Welche Risikofaktoren begleiten Adipositas?

  • Koronare Herzkrankheit (KHK), Anamnese mit Herzinfarkt, Angina pectoris, chirurgische oder andere Eingriffe an den Koronararterien wie Implantation von Stents.
  • Sonstige arteriosklerotische Krankheiten: periphere arterielle Verschlusskrankheit, abdominales Aorta-Aneurysma, symptomatische Verengung der Carotis.
  • Diabetes mellitus Typ 2 (Nüchternglukose im Plasma über 126 mg/dL oder Glukosespiegel über 200 mg/dL während eines oralen Toleranztests nach 2 Stunden) ist ein Hauptrisikofaktor. Betroffene sind damit Hochrisikopatienten.
  • Schlafapnoe. Symptome und Anzeichen sind sehr lautes Schnarchen und Aussetzen des Atmens beim Schlafen, oft gefolgt von lautem Luftholen, dann schlechtes Aufwachen. Meistens blockiert die Zunge den Atemweg.

Welches bariatrische Verfahren ist für mich das beste?

Wir bieten das gesamte Spektrum der Adipositaschirurgie an. Die Wahl der jeweiligen Methode hängt von den individuellen Vorgaben des Patienten ab: seinem Gewicht, Essverhalten und Risikofaktoren. In manchen Fällen ist die Anästhesie riskant, sodass wir auf kurze Operationen mit kleinen Eingriffen beschränkt sind.

Allgemein gilt für mäßig adipöse Patienten, dass eine Sleeve-Gastrektomie zu einem guten Gewichtsverlust führt und deshalb oft das Verfahren der Wahl ist. Bei Patienten mit einem BMI > 50 kg/m2 kann ein zweistufiges Verfahren angebracht sein. Im ersten Schritt wird dabei die Sleeve-Gastrektomie durchgeführt, dem bei ungenügendem Gewichtsverlust nach 6-12 Monaten eine LBPD-DS als zweitem Schritt folgen kann.

In jedem Fall suchen wir für jeden Patienten die individuell beste Lösung. Die Strategien können erheblich variiert werden, je nachdem, welches Ziel Sie erreichen wollen.

Wie lange werde ich im Krankenhaus bleiben?

Sie werden ungefähr eine Woche in unserer Klinik bleiben. Die Aufnahme wird am Nachmittag vor dem Operationstermin stattfinden. Bedenken Sie, dass Sie noch ein bis zwei Wochen brauchen werden, um sich vollständig von der Operation zu erholen und sich an die geringere Nahrungsaufnahme zu gewöhnen.

Wieviel Gewicht nehme ich nach der Operation ab?

Nach Sleeve-Gastrektomie und Bypassoperationen sind 50 bis 60 % Abnahme des Übergewichts ("Excess Body Weight") zu erwarten. Nach einer LBPD-DS kann das Übergewicht um 70% sinken. "Excess Body Weight" bedeutet die Masse, um die das Idealgewicht überschritten wird. Im Internet finden Sie Programme, mit denen Sie Ihren Wert individuell bestimmen können.

Kontakt

Zentrum für Adipositas und Metabolische Chirurgie
Universitätsklinikum Freiburg Campus Bad Krozingen
Südring 15, 79189 Bad Krozingen

Ärztlicher Direktor:
Professor Dr. S. Fichtner-Feigl

Leiter des Zentrums für Adipositas und Metabolische Chirurgie:
Prof. Dr. Goran Marjanovic, Oberarzt

Information zur Sprechstunde:
Sie erreichen uns telefonisch montags bis freitags von 8 Uhr bis 11 Uhr.
Wenn Sie uns telefonisch nicht erreichen und außerhalb dieser Sprechzeiten können Sie uns eine Mail schicken an:
Kontaktformular

Die Sprechstunde findet nach telefonischer Voranmeldung am Campus Bad Krozingen (beim Herzzentrum) statt.
Telefon:+49 (0)7633 402-2942 oder, wenn Sie uns nicht erreichen können Sie sich auch per Mail erreichen
Kontaktformular

Sehr wichtig im gesamten Behandlungskonzept ist die Unterstützung durch unsere Selbshilfegruppe Adipositas, die sich regelmäßig in der Uniklinik trifft. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite: www.adipositalk-freiburg.de. Wir empfehlen jedem Patienten den Besuch einer SHG Adipositas vor und auch nach einer Adipositasoperation!

Terminvereinbarung in unserer Sprechstunde

Spezialsprechstunde Adipositas und Metabolische Chirurgie:

montags bis freitags  von 12 - 16 Uhr

Tel: +49 (0)7633-402-2942, oder per Mail

Patienteninformation:

Da wir sehr viele Terminanfragen haben, können wir Ihnen leider nicht immer einen zeitnahen Termin in ein oder zwei Wochen geben. Uns ist es sehr wichtig, dass wir uns für alle unsere Patienten ausreichend Zeit nehmen, damit alle offenen Frage beantwortet werden können. Zur Terminvereinbarung rufen Sie bitte unter der o.g. Nummer an. Falls bei Ihnen bereits eine Kostenzusage für eine Operation vorliegt oder Sie alle Gutachten zusammen haben, werden wir versuchen, Ihren Termin rascher zu realisieren, da wir dann eine andere Zeitplanung haben. Bitte entschuldigen Sie daher die manchmal längeren Wartezeiten.

Das Adipositaszentrum ist umgezogen. Sie finden uns jetzt in Bad Krozingen, Südring 15, beim Herzzentrum

Aktuelle Information für unsere Patientinnen und Patienten (03/2021)

 

Ansprechpartner

Prof. Dr. Goran Marjanovic
Leiter der Sektion für Adipositas und Metabolische Chirurgie
goran.marjanovic@uniklinik-freiburg.de

 

PD Dr. Gabriel Seifert
Stellvertretender Leiter der Sektion für Adipositas und Metabolische Chirurgie
Oberarzt
gabriel.seifert@uniklinik-freiburg.de

 

Terminvereinbarung

Telefon: 07633 402-2942

Sie erreichen uns telefonisch montags bis freitags von 8 Uhr bis 11 Uhr.
Außerhalb dieser Sprechzeiten können Sie uns eine Mail schicken an: Kontaktformular