ESORES
Chirurgie „as needed“ versus Chirurgie „on principle“ bei vollständiger Tumorremission nach neoadjuvanter Therapie von Speiseröhrenkrebs
Lokaler Prüfer: Dr. J. Hipp
Bei der Standardbehandlung von Speiseröhrenkrebs, der nicht metastasiert hat, wird stets (on principle) eine Operation durchgeführt, bei der der erkrankte Teil der Speiseröhre entfernt wird. Der Operation geht eine Chemo- und/oder Strahlentherapie voraus.
Diese moderne Vorbehandlung hat an Wirksamkeit gewonnen und nach ihr sind im Schnitt bei ca. 20-30% der Patienten keine lebenden Tumorzellen in den bei der Operation entfernten Abschnitten der Speiseröhre mehr nachweisbar (sog. Komplettresponder). Die Operation hat aber immer noch eine bedeutende postoperative Morbidität und einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten. Die hohe Zahl von Komplettrespondern nach der Vorbehandlung stellt uns vor die Aufgabe, diese Patienten klinisch zu identifizieren und potenziell unnötige Operationen in dieser Untergruppe zu vermeiden. In der ESORES Studie wird prospektiv randomisiert bei Patienten mit klinisch auf die neoadjuvante Therapie ansprechenden Tumoren die Operation „on principle“ mit der Operation „as needed“, also nur bei persistierendem oder wiederkehrendem lokalem Tumor verglichen. Das Ansprechen auf die neoadjuvante Therapie wird durch erweitertes klinisches Staging und engmaschige und regelmäßige Überwachungsvisiten bewertet. Endoskopie mit Tiefenbiopsien im Tumorbereich und Schnittbildgebung (CT / FDG-PETCT) stehen hier im Zentrum. Die Hypothese der Studie ist, dass in einem Behandlungsplan mit Operation „as needed“ das Patientenüberleben im Vergleich zur Operation „on principle“ nicht relevant unterlegen ist. Es wird weiter angenommen, dass therapeutische Morbidität, Mortalität und Lebensqualität im Studienarm überlegen sind, da bei Komplettrespondern keine Operation vorgenommen wird. Die Studie prüft somit, ob eine erweiterte Diagnostik und eine personalisierte Steuerung der multimodalen Therapiesequenz die Behandlungsergebnisse beim Ösophaguskarzinom verbessern können.
CARDIA
Chirurgische Therapie für das Adenokarzinom des gastroösophagealen Überganges (AEG Typ II): Transthorakale Ösophagektomie vs. Transhiatal erweiterte Gastrektomie.
DRKS00016923
Lokale Studienleitung: Dr. med. Jasmina Kuvendjiska
Studienkoordination: Dr. rer. nat. Andrea Klock
Kurzbeschreibung: In der CARDIA-Studie werden bösartige Tumore untersucht, die unmittelbar am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen liegen. Durch die chirurgische Entfernung des Tumors kann diese Krebserkrankung bei einem Teil der betroffenen Patienten/innen geheilt werden. Zurzeit existieren dazu zwei mögliche Operationsverfahren.
Ein Verfahren ist die sogenannte Ösophagektomie mit Magenhochzug. Hierbei wird ein Großteil der Speiseröhre zusammen mit dem Speiseröhren-Magen-Übergang entfernt. Der Magen wird daraufhin zu einem Schlauch geformt und in der Brusthöhle mit der restlichen Speiseröhre verbunden.
Die andere Operation ist die sogenannte transhiatal erweiterte Gastrektomie. Bei diesem Verfahren wird der Magen gemeinsam mit dem Speiseröhren-Magen-Übergang entfernt. Daraufhin wird eine Verbindung zwischen der Speiseröhre und einem Teil des Dünndarms geschaffen.
Beide Verfahren ermöglichen eine vollständige Entfernung des Tumors. Sie sind allerdings mit unterschiedlichen Risiken und Komplikationen behaftet. Bisher konnte nicht wissenschaftlich erfasst werden, welche der beiden Operationen sich besser zur Behandlung der Übergangs-Tumoren eignet. Ziel dieser klinischen Studie ist es daher, die beiden Verfahren hinsichtlich der Heilungsraten und der resultierenden Lebensqualität zu vergleichen. Dadurch soll zukünftig allen Patienten/innen mit Tumoren des Speiseröhren-Magen-Überganges das bestmögliche Operationsverfahren angeboten werden können.
Frau Dr. rer. nat. Andrea Klock
9761 270 28080
andrea.klock@uniklinik-freiburg.de
Herr Henri Hansen
0761 270 90780
henri.hansen@uniklinik-freiburg.de
0761 270 90781