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Förderer und Kooperationsprojekte

Die Datensammlung wird mit Industriemitteln der Herstellerfirmen Biogen Internation GmbH (seit 2018), Novartis Gene Therapies, Inc (seit 2021) und Roche Pharma AG/ Roche Austria GmbH sowie F. Hoffmann La RocheLtd. (seit 2022) gefördert. Die volle Datenhoheit obliegt dennoch dem SMArtCARE Netzwerk. Die Industrie nimmt keinen Einfluss auf die Gestaltung des Registers oder auf die Analyse und Interpretation der Daten. Um die wissenschaftliche Unabhängigkeit des SMArtCARE Registers zu gewährleisten, werden bei regulatorischen Anforderungen durch z.B. die EMA oder dem G-BA im Zusammenhang mit der Spinalen Muskelatrophie keine Daten direkt mit den pharmazeutischen Unternehmen geteilt. Die statistische Datenauswertung wird von unabhängige Institution mit Sitz in der EU (nähere Angaben finden Sie unter dem Punkt Kooperationspartner) übernommen. Das Datenmanagement liefert dazu die pseudonymisierten Patientendaten anhand eines im Vorfeld durch den Leiter der Datensammlung und des Lenkungsgremiums genehmigten Protokolls und Statistischen Analyseplans (SAP). Die Industrie und Behörden bekommen ausschließlich Einsicht in die aggregierten Auswertungen.

Der pharmazeutischen Industrie wird regelmäßig aggregierte Berichte zur Übersicht der Daten zur Verfügung gestellt. Die Datensätze werden dafür komplett anonymisiert, so dass kein Rückschluss auf den einzelnen Patienten möglich ist.

Die medizinischen Daten der SMArtCARE Datensammlung werden für nachstehende Anforderungen und Fragestellungen herangezogen:

1) Regulatorische Anforderungen durch Behörden

wie z.B der EMA (European Medicines Agency), der FDA (Food and Drug Administration) oder dem G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss der Krankenversicherungen und der Leistungserbringer):

  • Health Technology Assessment - HTA (Bewertung von medizinischen Verfahren und Technologien):

Eine HTA soll Kriterien wie Wirksamkeit, Sicherheit und Kosten einer Therapie, unter Berücksichtigung sozialer, rechtlicher und ethischer Aspekte untersuchen. Ziel des HTA-Berichts ist, Gesundheitsbehörden und Krankenkassen eine schlüssige medizinische Entscheidungsfindung zu ermöglichen, um gesundheitspolitische Fragestellungen zu klären. 

Mit Hilfe einer AbDE, die vom G-BA in Auftrag gegeben wird, sollen zusätzliche Daten aus der Versorgungspraxis gesammelt werden, um den Nutzen bzw. Schaden einer Therapie nach Zulassung gegenüber einer bestehenden Vergleichstherapie besser bewerten zu können. 

  • Wirksamkeitsstudie nach Zulassung (Post authorisation efficacy Study -PAES):

In einer PAES werden Fragen zur Wirksamkeit eines Arzneimittels nach Zulassung untersucht.

  • Zulassungserweiterung

In einem Zulassungsverfahren wird der gesundheitliche Nutzen, das bedeutet die Wirksamkeit, die Unbedenklichkeit und die pharmazeutische Qualität eines industriell hergestellten Arzneimittels geprüft. Nur durch die Arzneimittelbehörden zugelassene Arzneimittel dürfen auf den Markt vertrieben werden.

Plant das pharmazeutische Unternehmen, nach Markteinführung, das Arzneimittel anders als in der Fachinformation beschrieben verabreichen zu lassen, bedarf es einer Zulassungserweiterung durch die Behörden. 

2) Meldung von Nebenwirkungen an die entsprechenden Herstellerfirmen

Auftretende Nebenwirkungen (auch unerwünschte Ereignisse genannt) sind ungewollte und schädliche Reaktionen auf ein Arzneimittel. Zur Überwachung der Arzneimittelsicherheit müssen Nebenwirkungen an die entsprechenden Behörden bzw. den pharmazeutischen Hersteller gemeldet werden.

Nebenwirkungen die während oder nach der Verabreichung mit den SMA-spezifischen Medikamenten auftreten werden vom Behandlungszentrum in der SMArtCARE Datenbank dokumentiert.

Nebenwirkungen werden durch Ihren behandelnden Arzt wie folgt gemeldet:

  • Gentherapie (Onasemnogen-Abeparvovec): Paul-Ehrlich-Institut (PEI)
  • Nusinersen und Risdiplam: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)

Nebenwirkung werden durch SMArtCARE in pseudonymisierter Form wie folgt gemeldet:

  • Risdiplam: Roche Pharma AG

 

Auch Sie als Patient oder Angehöriger haben das Recht Nebenwirkungen die im Zusammenhang mit SMA-spezifischen Medikamenten auftreten über die entsprechenden Webseiten des PEI oder des BfArM zu melden.  

 

Biogen International GmbH, Neuhofstr. 30, 6340 Baar, Schweiz


SMA-Therapie: Spinraza (Wirkstoff: Nusinersen)

  • Health Technology Assessment (HTA):

Zweck der Datenanalyse in den Jahren 2020 und 2021 war es, zusätzliche Informationen zum Krankheitsverlauf von SMA Typ 3 und Typ 4 neurologischen Patienten unter Spinraza-Therapie aus der Datensammlung SMArtCARE und weiteren europäischen SMA-Registern zu gewinnen. Das übergeordnete Ziel bestand darin, die klinische Entwicklung von Patienten mit SMA besser zu verstehen und Faktoren für eine erfolgreiche Patientenversorgung zu identifizieren. Das SMArtCARE Datenmanagement lieferte dazu einmalig pseudonymisierte Patientendaten an die Universität Genova, Italien.

Das Forschungsvorhaben ist abgeschlossen.

 

Novartis Gene Therapies, Inc., 2275 Half Day Road, Suite 200, Bannockburn, IL 60015, USA


SMA-Therapie: Zolgensma/AVXS-101 (Wirkstoff: Onasemnogen Abeparvovec)

2021 wurde Novartis Gene Therapies vom G-BA beauflagt eine AbDE durchzuführen, in deren Rahmen, über eine Laufzeit von 5 Jahren Routine-Daten aus der SMArtCARE Datensammlung herangezogen werden, um den Zusatznutzen von Zolgensma gegenüber der Vergleichstherapie Spinraza (Nusinersen) zu bewerten. Die unabhängige Firma IGES erhält, um die Datenauswertung anhand des vom G-BA genehmigten Protokolls und des Statistischen Analyseplans (SAP) durchzuführen, pseudonymisierte Daten aus der Datensammlung. Die Firma CSG übernimmt im Rahmen des Monitorings die Überprüfung der Quelldaten (Source Data Verifikation) an den Zentren. Novartis Gene Therapies erhält ausschließlich Einblick in die aggregierten Daten der ausgewerteten Fragestellung.

Zentren, die ihre Säuglinge und Kleinkinder mit einer 5q assoziierten SMA mit Zolgensma therapieren möchten, wurden 2022 vom G-BA verpflichtet die geforderten Routinedaten in der SMArtCARE Datensammlung zu dokumentieren.

Die Auswertungen werden im Anschluss der AbDE veröffentlicht und für alle Interessierten frei zugänglich sein.  

  • Health Technology Assessment (HTA):

Februar 2023 lieferte SMArtCARE im Rahmen einer HTA-Bewertung in Italien einmalig anonymisierte und aggregierte Patientendaten von mit Zolgensma therapierten Kindern mit SMA Typ 2 sowie Patienten*innen mit Symptombeginn nach 6 Monaten an Novartis Gene Therapies Switzerland GmbH (Suurstoffi 14,6343 Rotkreuz, Schweiz). Als Vergleichsdaten wurden Patientendaten von SMA-Kindern ohne Therapie bzw. SMA-Kindern mit einer Vorbehandlung (Risdiplam/Spinraza) herangezogen. Novartis Gene Therapies reicht die Analysen beim National Center for health technology assessment in Italien ein, um die Kostenerstattung für das Arzneimittel Zolgensma in Italien zu erweitern. Es wird erwartet, dass die Datenauswertung durch Novartis im Sommer 2023 abgeschlossen sein wird.

 

Roche Pharma AG, Emil-Barell-Straße 1, 79639 Grenzach-Wyhlen

Roche Austria GmbH, Engelhorngasse 3, 1211 Wien, Österreich

F. Hoffmann - La Roche Ltd., Grenzacherstrasse 124, 4058 Basel


SMA-Therapie: Evrysdi (Wirkstoff: Risdiplam)

Der G-BA leitete 2021 ein Verfahren zur Forderung einer AbDE für das Medikament Risdiplam ein. Roche Pharma AG ist somit verpflichtet Daten für Patienten mit 5q-assoziierter SMA bei Patienten ab einem Alter von 2 Monaten, mit einer klinisch diagnostizierten Typ-1-, Typ-2- oder Typ-3-SMA oder mit einer bis vier Kopien des SMN2-Gens zu sammeln und auszuwerten. Die benötigen Daten für die Auswertung wird das SMArtCARE Register liefern. Die AbDE wird voraussichtlich im Sommer 2024 starten.

  • Wirksamkeitsstudie nach Zulassung (Post authorisation efficacy Study - PAES):

Ziel dieser Beobachtungsstudie, die von der EMA in Auftrag gegeben wurde und im Mai 2023 startete, ist der Vergleich des Krankheitsverlaufs von Patientinnen und Patienten mit einer genetisch bestätigten 5q-SMA, die mit Risdiplam behandelt werden versus Patienten, die keine Therapie für SMA erhalten. Über einen Zeitraum von 8 Jahren sollen Verlaufsdaten aus der Versorgung aus weltweiten SMA-Registern zusammengetragen und ausgewertet werden. Die Auswertung der SMArtCARE Daten übernimmt die unabhängige Firma Evidera Ltd mit Sitz in England und der Datensubverarbeiter PPD Skandinavia mit Sitz in Schweden. Roche erhält ausschließlich Einblick in die aggregierten Daten der ausgewerteten Fragestellung.

OpenApp Consulting Limited, Avoca House, 189 Parnell Street, Dublin 1, Ireland, D01 H578

Die Firma OpenApp ist für die Installation, Wartung, Überwachung der SMArtCARE-Plattform sowie Bereitstellung des Monitoring Tools verantwortlich. Weitere Informationen zu unserem Dienstleister finden Sie in unserem Datenschutzkonzept.

 

Flying Study Team, Michael Nagel GbR, Freiburg

Benötigen neu initiierte Zentren Unterstützung bei der Eingabe der ersten SMA-Patientendaten in die SMArtCARE-Datenbank, stellt das ZKS den Kontakt zwischen der Firma Flying Study Team und dem Zentrum her.

 

CSG- Clinische Studien GmbH (Monitoring), Friedrichstraße 180, 10117 Berlin

Tochtergesellschaft der IGES

Autorisierte und zur Verschwiegenheit verpflichtete Mitarbeiter der CSG, die von Novartis und dem Leiter der Datensammlung im Rahmen der AbDE nach § 35a Abs. 3b SGB V für das Arzneimittel Zolgensma beauftragt wurden, werden zum Zwecke der Qualitätssicherung und des Monitorings bei den teilnehmenden Zentren Einsicht in vorhandene personenbezogene Daten nehmen, soweit dies für die Überprüfung der ordnungsgemäßen Durchführung der AbDE notwendig ist.

 

Folgende Kooperationspartner werten SMA-Daten der SMArtCARE Datensammlung statistisch aus:

Für verschiedene Anfragen zu Statistischen Datenauswertungen der SMA-Daten anhand eines vom Leiter der Datensammlung und des Lenkungsgremiums akzeptierten Statistischen Analyseplans (SAP) leitet SMArtCARE pseudonymisierte Daten an folgende Dritte weiter:

 

Akademisches Forschungs-Netzwerk im Rahmen der Datensammlung SMArtCARE 

Jedes teilnehmende Zentrum hat das Recht, wenn die Forschungsidee vom Lenkungsgremium und dem Leiter der Datensammlung akzeptiert wurde, Daten passend zu seiner Fragestellung in anonymisierter bzw. pseudonymisierter Form zu erhalten, um diese statistisch auszuwerten und zu publizieren (Publikationsanfrage). Die teilnehmenden Zentren sind verpflichtet, sich mit ihrer federführenden Ethikkommission zu beraten, ob für ihr Forschungsprojekt ein eigenständiges Votum vorliegen muss.

 

Institut für Medizinische Biometrie und Statistik (IMBI), Universitätsklinikum Freiburg, Stefan-Meier-Straße 26, 79104 Freiburg

Das IMBI übernimmt die von SMArtCARE in Auftrag gegebenen Auswertungen zu wissenschaftlichen Fragestellungen rund um die Verlaufsdaten der SMA-Patienten. Diese Daten werden publiziert.

 

IGES (Infrastruktur und Gesundheit) Institut GmbH, Friedrichstraße 180, 10117 Berlin

Im Auftrag von Novartis Gene Therapies und SMArtCARE wertet die Firma IGES die pseudonymisierten Daten aus, die im Rahmen der vom G-BA beauflagten AbDE für das Arzneimittel Zolgensma gefordert werden und erstellen Bericht mit aggregierten und anonymisierten Daten, die an Novartis Gene Therapies und dem G-BA weitergeleitet werden. Novartis Gene Therapies erhält ausschließlich Einblick in die aggregierten Daten.

 

Evidera Ltd. (Geschäftsbereich von Pharmaceutical Product Development, LLC (PPD)), The Ark, 201 Talgarth Rd, Hammersmith, London, Vereinigtes Königreich

PPD Scandinavia (Geschäftsbereich von Pharmaceutical Product Development, LLC), Löfströms alleè 5, 3rd Floor, Stockholm, Schweden

Im Auftrag von F. Hoffmann – La Roche Ltd. (Roche) wertet die Firma Evidera und der Datensubverarbeiter PPD Skandinavia Patientendaten aus, die im Rahmen von der EMA beauflagten PAE-Studie für das Arzneimittel Risiplam gefordert werden. Dazu werden die Daten in pseudonymisierter Form vom SMArtCARE Datenmanagement an den Server von PPD Skandinavia, in Schweden, übermittelt. Die Speicherung sowie die Auswertung der Daten erfolgt auschließlich in Schweden. Evidera Ltd. wird die Daten analysieren und auswerten sowie Berichte mit aggregierten und anonymisierten Daten erstellen und an die EMA liefern. Roche erhält ausschließlich Einblick in die aggregierten Daten.

 

Universität Genova, Italien, Department der Gesundheitsforschung, Via Balbi N. 5, Partita V.A.T./Fiscal Code 00754150100

Im Auftrag von Biogen International GmbH wertete die Universität Genova in den Jahren 2020 und 2021 einmalig pseudonymisierte SMA-Daten zu erwachsenen Patientenpopulationen (SMA Typ 3 und Typ 4) aus der Datensammlung SMArtCARE und weiteren europäischen SMA-Registern aus, die im Rahmen der Health Technology Assessment (HTA) -Bewertung des G-BAs gefordert wurden. Die Daten werden 10 Jahre nach Abschluss der Studie gelöscht. Das Vorhaben ist abgeschlossen.