Gefäßveränderungen (Blutschwämmchen und Gefäßfehlbildungen)
Blutschwämmchen (Hämangiome) gehören neben den Gefäßfehlbildungen (vaskuläre Malformationen) zu den Gefäßveränderungen (Gefäßanomalien). Sie treten bei ca. 5-10% aller Neugeborenen in den ersten Lebenstagen oder –wochen auf. Gelegentlich bleiben solche Gefäßveränderungen unerkannt und werden erst im Erwachsenenalter diagnostiziert.
Blutschwämmchen (Hämangiome) sind gutartige Wucherungen von Blutgefäßen, vor allem in Haut, Unterhaut oder Schleimhäuten. Sie können jedoch auch in den inneren Organen vorkommen. Die Entstehungsursache ist bis heute nicht vollständig geklärt. Nach meist schnellem Wachstum in den ersten Lebenswochen bildet sich ein Großteil der Hämangiome ca. ab dem 2. Lebensjahr spontan langsam zurück, so dass keine Therapie erforderlich ist. Bei entstellenden Hämangiomen oder Auftreten von Komplikationen mit Beeinträchtigung von Körperfunktionen ist eine Therapie indiziert.
Eine Gefäßfehlbildung (vaskuläre Malformation) wird häufig mit einem Hämangiom verwechselt und ist eine Fehlbildung eines oder mehrerer Blut- oder Lymphgefäße. Diese sind meistens angeboren und können im Laufe des Lebens eine Größenprogredienz aufweisen. Gefäßfehlbildungen werden in so genannte arteriovenöse, venöse, kapilläre und lymphatische (Lymphangiome) Malformationen eingeteilt. Eine Therapie kann bei kosmetisch oder funktionell störenden Gefäßfehlbildungen indiziert sein.
Die Diagnosestellung und Behandlung von Gefäßveränderungen erfolgt am Universitätsklinikum Freiburg durch die Zusammenarbeit verschiedener Fachspezialisten. Die Plastische Chirurgie bringt hier Ihre besonderen Erfahrungen für eine möglichst vollständige und funktionell sowie kosmetisch nicht beeinträchtigende Entfernung ein. Patienten mit Gefäßveränderungen werden im Rahmen einer interdisziplinären Konferenz (sog. Hämangiomrunde) vorgestellt und durch alle beteiligten Fachdisziplinen beurteilt, so dass die Patienten im Anschluss eine einheitliche Therapieempfehlung erhalten.
Ärztlicher Direktor Univ.-Prof. Dr. S. Eisenhardt
Dr. J. Weiß