Therapie
Klinik für NuklearmedizinRadiojodtherapie bei gutartigen Schilddrüsenerkrankungen
Anwendungsgebiet:
- Schilddrüsenüberfunktion durch die Basedow’sche Erkrankung
- Schilddrüsenüberfunktion durch sog. Schilddrüsenautonomie (z.B. „heiße Knoten“)
- Schilddrüsenvergrößerung („Struma“/„Kropf“)
Prinzip:
- Verabreichung von radioaktivem Jod (Jod-131)
- dieses wird von den Schilddrüsenzellen wie natürliches (nicht-radioaktives) Jod aufgenommen und in Schilddrüsenhormone eingebaut
- Zellen mit krankhaft gesteigerter Funktion speichern besonders viel und gehen an der Bestrahlung gezielt zugrunde
Vorgehen:
- die Therapie erfolgt nur im Rahmen eines stationären Aufenthaltes
- orale Verabreichung der Therapie in Form einer üblichen Medikamentenkapsel
- regelmäßige Kontrolle der Therapie während des stationären Aufenthaltes (Dosismessung)
- die Entlassung erfolgt, sobald eine gesetzliche vorgeschriebene Dosisgrenze unterschritten wird (typischerweise nach 3-5 Tagen)
- zur Entlassung erhalten Sie einen vorläufigen Arztbrief mit allen notwendigen Informationen insbesondere zur Medikation und weiteren Kontrollen
Vorbereitung
(bitte beachten!):
- im Vorfeld der Therapie erfolgt eine Testmessung (siehe Radiojodtest) zur Bestimmung der maßgeschneiderten, individuellen Therapiedosis
- am Aufnahmetag sollten Sie bitte nach dem Frühstück nüchtern bleiben
- Medikamente sind entsprechend unserer Empfehlung abzusetzen (z.B. Carbimazol, Thiamazol) oder auch einzunehmen (z.B. L-Thyroxin)
- Jodkarenz: im Vorfeld der Therapie muss bitte jede höhergradige Jodeinnahme vermieden werden, z.B. Röntgen-Kontrastmittel, jodhaltige Medikamente, Tropfen, Nahrungsergänzungsmittel oder Speisen (z.B. Meeresfrüchte, Sushi, …)