Therapie
Klinik für NuklearmedizinRadiojodtherapie bei bösartigen Schilddrüsenerkrankungen
Anwendungsgebiet:
- differenzierte Schilddrüsen-Karzinome
- als Ersttherapie (sog. Ablation) nach Operation
- im Verlauf bei einem Tumorrezidiv und/oder bei Auftreten von Metastasen
Prinzip:
- Verabreichung von radioaktivem Jod (Jod-131)
- das verabreichte Jod wird von ggf. noch vorhandenen Schilddrüsen- und Schilddrüsenkrebszellen wie natürliches (nicht-radioaktives) Jod aufgenommen
- diese Zellen gehen an der Bestrahlung gezielt zugrunde
Vorgehen:
- die Therapie erfolgt nur im Rahmen eines stationären Aufenthaltes
- orale Verabreichung der Therapie in Form einer üblichen Medikamentenkapsel
- regelmäßige Kontrolle der Therapie während des stationären Aufenthaltes (Dosismessung) sowie Ganzkörperaufnahme (Ganzkörperszintigraphie inkl. SPECT/CT) drei Tage nach Verabreichung der Therapie
- die Entlassung erfolgt typischerweise nach drei Tagen, wenn die gesetzliche vorgeschriebene Dosisgrenze unterschritten wird
- zur Entlassung erhalten Sie einen vorläufigen Arztbrief mit allen notwendigen Informationen insbesondere zur Medikation und weiteren Kontrollen
Vorbereitung
(bitte beachten!):
- im Vorfeld der Therapie erfolgt ggf. eine Testmessung
- am Aufnahmetag sollten Sie bitte nach dem Frühstück nüchtern bleiben
- Durchführung unter Hormonkarenz (d.h. Pausieren der Schilddrüsenhormon-Einnahme) oder unter Gabe von rekombinantem TSH (rTSH; exogene Stimulation)
- Jodkarenz: im Vorfeld der Therapie muss bitte jede höhergradige Jodeinnahme vermieden werden, z.B. Röntgen-Kontrastmittel, jodhaltige Medikamente, Tropfen, Nahrungsergänzungsmittel oder Speisen (z.B. Meeresfrüchte, Sushi)