Klinische Studien
Die Klinik für Neurochirurgie hat es sich zum Ziel gesetzt, ihren Patienten mit Erkrankungen der Gefäße des Zentralnervensystems das gesamte Spektrum der Behandlungsmethoden auf dem neuesten Stand der medizinischen Forschung anzubieten. Aus diesem Grund nimmt sie als Studienzentrum an mehreren nationalen und internationalen multizentrischen klinischen Studien teil und führt auch klinikumsintern Studien zur Verbesserung der Behandlung von diesen Erkrankungen durch. Hiermit verfolgen wir das Ziel, Erkenntnisse über die besten Behandlungsmöglichkeiten zu gewinnen und den Patienten die Möglichkeit zu geben, mit den neuesten Medikamenten oder Behandlungsverfahren, die zum Teil noch nicht für diese Erkrankung in Deutschland zugelassen sind, behandelt zu werden.
Die Klinik für Neurochirurgie arbeitet sehr eng mit dem Deutschen Register Klinischer Studien (DRKS) zusammen.
Studienkoordinatorin: Nicole Koch
Folgende Studie wurde bzw. wird derzeit in Freiburg durchgeführt (Stand: August 2015):
SWITCH ist eine Schweizer Studie, die ein chirurgisches Verfahren (Entfernung von Teilen des Schädelknochens = dekompressive Hemikraniektomie) kombiniert mit der bestmöglischen medikamentösen Therapie, mit der bestmöglichen medikamentösen Therapie alleine bei Patienten mit einer Hirnblutung vergleicht.
Die spontane Hirnblutung ist eine der schwersten Formen eines Hirnschlages und betrifft pro Jahr weltweit über zwei Millionen Menschen. Ungefähr ein Drittel bis die Hälfte dieser Patienten versterben kurz nach der Blutung und die Mehrzahl der Überlebenden erleiden schwere neurologische Ausfälle mit Langzeitbehinderung. Bisher gibt es abgesehen von intensiver medizinischer Betreuung keine Möglichkeiten, wie diesen Patienten geholfen werden kann.
Mit dieser randomisierten Studie soll untersucht werden, ob die Entfernung von Teilen des Schädelknochens die Sterblichkeit und den Behinderungsgrad von Patienten mit einer Hirnblutung im Vergleich zur bestmöglichen medizinischen Behandlungzur reduzieren vermag. Ziel dieser Studie ist es, Patienten mit einer Hirnblutung in Zukunft eine Behandlung anbieten zu können, die sowohl die Sterblichkeit als auch den Behinderungsgrad reduzieren kann.
Zusätzlich wird in dieser Studie einen Beobachtungsarm für Patienten geführt werden, die nicht bereit sind, zufällig einer Behandlungsgruppe zugeteilt zu werden. Dieser Beobachtungsarm ist unabhängig von der Behandlungsart und hat zum Ziel, die Sterblichkeit und den Behinderungsgrad zu erfassen.
Dr. Christian Scheiwe
Oberarzt
Dr. Mukesch Shah, M.Sc.
Oberarzt
Sprechstunde
Vaskuläre Neurochirurgie