Behandlung
BlutstammzelltransplantationIn unserem Zentrum können alle Transplantationsverfahren durchgeführt werden. Hierzu gehören die Transplantation von eigenen Blutstammzellen (autologe Stammzelltransplantation) sowie die Übertragung von Blutstammzellen eines anderen Menschen (allogene Stammzelltransplantation). Als Spender kommen Geschwister, unverwandten freiwillige Spender*innen oder eine Elternteil (haploidente Stammzelltransplantation) in Frage. Als Stammzellquelle werden Knochenmark, periphere Blutstammzellen oder Stammzellen aus Nabelschnurblut eingesetzt. In besonderen Fällen werden auch Therapien mit anderen Zelltherapeutika, wie zum Beispiel virus-spezifischen T-Zellen oder genetisch veränderten T-Zellen (zum Beispiel CAR-T-Zellen), durchgeführt.
Bei autologen Stammzelltransplantationen werden die Blutstammzellen der Patient*innen mittels einer sogenannten Leukapherese gewonnen und anschließend eingefroren. Die Leukapherese und die Lagerung erfolgt in der Sektion für Zellforschung und Zelltherapie der Medizinischen Klinik. Die eigenen Blutstammzellen werden dem/der Patient*in dann im Anschluss an die für die Behandlung notwendige Hochdosischemotherapie zurückgegeben.
Die Planung einer allogenen Stammzelltransplantation beginnt mit der Suche nach einem Spender. Bei einer Transplantation von Geschwisterspender*innen kommt in der Regel Knochenmark zum Einsatz. Die Betreuung der Spender*innen und die Entnahme des Knochenmarks erfolgt dann durch das Ärzt*innenteam der Kinderklinik. Steht kein Geschwisterspender/keine Geschwisterspenderin zur Verfügung oder ist aus anderen Gründen eine Transplantation von einem unverwandten Spender oder einer unverwandten Spenderin indiziert, wird dieser/diese über das Zentrale Spender Register Deutschland (ZKRD) in internationalen Spenderregistern gesucht. Das Universitätsklinikum Freiburg verfügt über eine eigene Sucheinheit und hat Zugang zu weltweiten Spenderdateien.
Die Behandlung der Patient*innen beginnt mit einer ausführlichen Diagnostik zur Überprüfung der Indikation und genauen Statusbestimmung. Nach Abschluss der Diagnostik erfolgt die stationäre Aufnahme und sogenannte Konditionierung. Hier wird eine intensive Chemotherapie und ggf. eine Strahlentherapie verabreicht, um nicht richtig funktionierende Blutzellen oder bösartige Zellen abzutöten, Platz für die transplantierten Zellen im Knochenmarkraum zu schaffen und eine gute Verträglichkeit der Spenderzellen zu ermöglichen. Im Anschluss an diese zirka eine Woche dauernde Therapie erfolgt die Infusion der Stammzellen des Spenders bzw. der Spenderin. Bis zum Anwachsen der neuen Stammzellen nach drei bis vier Wochen ist der Patient/die Patientin aufgrund der hohen Infektionsgefahr isoliert und darf sein/ihr Zimmer nicht verlassen. Nach dem Anwachsen der Stammzellen und der Erholung des Patienten/der Patientin erfolgt eine schrittweise Lockerung der Isolationsmaßnahmen bis er/sie schließlich ambulant weiterbehandelt werden kann. Während der gesamten Behandlung steht rund um die Uhr ein interdisziplinäres Team mit allen Spezialdisziplinen einschließlich einer intensivmedizinischen Therapie zur Verfügung.
Um die Behandlungsergebnisse für unsere Patient*innen stetig zu verbessern, beteiligen wir uns aktiv an zahlreichen nationalen sowie internationalen Studien und Registern. Für einzelne Erkrankungen des Knochenmarks (Schwere Aplastische Anämie, Myelodysplastische Syndrome, Juvenile Myelomonozytäre Leukämie, Diamond Blackfan Anämie) und des Immunsystems (Histiolymphozytäre Hämophagozytose, kombinierte Immundefekte) koordinieren wir selbst internationale Studiengruppen.
Hier finden Sie unsere Information für Eltern und Patient*innen zur allogenen Stammzelltransplantation.
Kinder- und Jugendklinik
Breisacher Straße 62
D - 79106 Freiburg
Telefon:+49 (0)761 270 - 43000
Telefax:+49 (0)761 270 - 96 - 43000