Häufige Fragen / FAQs
Tatsächlich sind Frauen in höherem Alter häufiger von einer Harninkontinenz oder einer Senkung betroffen. Aber: Sowohl ein ungewollter Urinverlust als auch eine Senkung sollten in keinem Alter als natürliches Schicksal angenommen werden, wenn es Sie in Ihrem Alltag belastet und Ihre Lebensqualität einschränkt. Auch in hohem Alter oder wenn andere Erkrankungen vorliegen, sollte es immer möglich sein, eine Besserung der Beschwerden zu erreichen.
Prinzipiell sind weder eine Harninkontinenz noch eine Senkung gefährlich. Je nach Ausprägung kann es aber einerseits zu unangenehmen Symptomen führen, die Alltag und Lebensqualität einschränken. In diesem Fall sollten Sie die Beschwerden unbedingt mit Ihrem Frauenarzt/ärztin besprechen oder sich in unserer Sprechstunde vorstellen, damit wir gemeinsam eine Therapie für Sie finden können, die zu Ihnen und Ihren Lebensbedingungen passt und Ihnen Ihre Lebensqualität zurückgibt.
Andererseits können bei verschiedenen ausgeprägten Senkungszuständen Begleiterscheinungen auftreten, die auch zu einer medizinischen Behandlungsempfehlung führen: Sollten sie Schwierigkeiten beim Wasserlassen haben oder dies nicht möglich sein, Schleimhautblutungen oder -verletzungen bemerken oder unter andauernden Blasenentzündungen leiden, so werden wir vermutlich zu einer Therapie raten.
Bei einer Überaktivität der Harnblase können wir Ihnen konservative Therapien anbieten (Physiotherapie, Verhaltensänderung, Medikamente). Häufig erreichen wir schon dadurch eine deutliche Verbesserung der Beschwerden. Sollte dies nicht hilfreich sein, gibt es die Möglichkeit, den überaktiven Blasenmuskel durch Einspritzen von Botox in den Muskel in einer kleinen Operation zu bremsen.
In den allermeisten Fällen finden wir eine wirksame Behandlung.
Das kommt ganz darauf an. Auch bei der Belastungsharninkontinenz können wir erst einmal versuchen, die Beschwerden ohne eine Operation zu verbessern. Ein wichtiger Baustein ist auch hier die gezielte und spezialisierte Physiotherapie. Für manche Frauen kann auch die situative Anwendung eines speziellen Pessars (Urethrapessar) oder Tampons eine Alternative sein, um den Urinverlust bei körperlicher Belastung zu verhindern. Wenn das nicht oder nicht ausreichend hilft, kann eine Operation durchaus in Betracht gezogen werden.
Nein. Das Ziel der Senkungsoperation, nämlich diese zu beheben, ist erreicht worden. Da sich die Harnröhre nun wieder in ihrer normalen Position befindet und nicht mehr durch die Senkung „abgequetscht“ wird, kann es manchmal sein, dass eine bis dahin versteckte Harninkontinenz auftritt. Oft hilft hier bereits eine konsequente Physiotherapie. Wenn die Beschwerden andauern, kann dies in den meisten Fällen durch das Einsetzen eines Blasenbändchens behoben werden.
Da die Gebärmutter an sich in der Regel nicht „krank“ ist, muss sie nicht zwingend entfernt werden. Heutzutage gibt es einige Operationsmethoden, bei denen die Gebärmutter belassen werden und eine Senkung dennoch zufriedenstellend behoben werden kann. Je nach Operationsmethode kann es aber hilfreich sein, die Gebärmutter (teilweise) zu entfernen.
Für die Belastungsharninkontinenz ist in Deutschland weiterhin die Einlage eines kleinen Kunststoffbändchens die am häufigsten durchgeführte Operation. Diese ist in vielen Studien untersucht worden und hat sich insgesamt als langfristig sicher und sehr effektiv erwiesen. Auch bei uns wird diese Operation häufig durchgeführt, die allermeisten Frauen sind danach zufrieden. Sollten Sie kein Fremdmaterial aber eine operative Therapie wünschen, kann eine Harnröhrenunterspritzung diskutiert werden. Diese hat jedoch im Vergleich einen deutlich geringeren und kurzfristigeren Therapieerfolg.
Kunststoffnetze können entweder von der Scheide aus eingesetzt werden, beispielsweise bei sehr ausgeprägten Senkungen oder einer erneuten Senkung nach bereits erfolgter Operation. In damit erfahrenen Zentren sind die gefürchteten Komplikationen (v.a. Schleimhautschäden) sehr selten, sodass der Einsatz bei entsprechender Indikation möglich ist und ggf. eine bessere Stabilität erbringen kann. Bei einer unkomplizierten Senkung, die erstmalig operiert wird, kann man darauf aber allermeistens verzichten.
Auch bei Kunststoffnetzen, die im Rahmen eine Bauchspiegelung eingesetzt werden, sind kaum Komplikationen zu erwarten, da sie wenig bzw. keinen Kontakt zur Scheidenschleimhaut haben.
Insgesamt ist der Einsatz von Fremdmaterial sicher, kann aber häufig auch umgangen werden, wenn Sie dies wünschen.
Mit sehr großer Sicherheit kann man noch etwas machen. Da es eine Vielzahl an Senkungsoperationen gibt, kann ggf. eine andere passende Operationsmethode angeboten werden. Wichtig ist es, Sie zuvor genau zu untersuchen, um festzustellen, warum die erste Operation nicht geholfen hat bzw. warum die Beschwerden nach einiger Zeit wiedergekommen sind und was wir diesmal anders machen bzw. berücksichtigen müssen.
Früher hat das gestimmt. Mittlerweile können wir aber auch Frauen, die vielleicht nochmals schwanger werden wollen, unter bestimmten Umständen eine operative Therapie anbieten. Wir beraten sie dazu gerne in unserer Sprechstunde.