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Curriculum für das praktische Jahr

Institut für Klinische Pathologie, Universitätsklinikum Freiburg

1. Informationen rund um das Institut
Die Arbeitszeit beginnt um 8:00 Uhr und endet um 16:00 Uhr. Aufgrund der verkürzten Tagesarbeitszeit entfällt der Studiennachmittag, so dass an allen Wochenarbeitstagen ganztägige Anwesenheitspflicht besteht. Der Arbeitstag beginnt mit der Frühbesprechung um 8:05 Uhr, Ebene 1, Raum 01.048, Konferenzraum mit Diskussionsmikroskop. Hier werden komplizierte Fälle besprochen (sog. Panel). Im Anschluss an die Frühbesprechung beginnen die Assistenzärzte mit den Obduktionen. Sollte keine Obduktion stattfinden, nehmen die PJ-Studierenden entsprechend dem Curriculum an der übrigen Routinediagnostik teil. Die jeweilige wochen-/tageweise Einteilung in die einzelnen Bereiche und die feste Zuteilung zu den verantwortlichen Assistenzärzten der einzelnen Bereiche erfolgt anhand des wöchentlichen Dienstplans (der stetig aktualisierte Dienstplan PAT_FO_4.2.0 wird intern an alle Mitarbeiter versandt).

Am Nachmittag findet um 15:00 Uhr erneut ein Panel im Konferenzraum statt. Alternativ können die PJ-Studierenden an unterschiedlichen interdisziplinären Konferenzen teilnehmen (siehe auch 5. Konferenzen). Bei Abwesenheit (bspw. freie Tage, Krankheitsfall) ist das Sekretariat des Institutsdirektors zu informieren (Tel 0761-270-80060; Email: pathologie.direktion@uniklinik-freiburg.de)

2. Feste Zuordnung zur Unterstützung der Assistenzärzte
Die PJ-Studierenden werden in den einzelnen Bereichen den diensthabenden Assistenzärzten zugeteilt. Dies ist im wöchentlichen Dienstplan (PAT_FO_4.2.0) hinterlegt.

3. Diagnostische Hauptdienste
Makroskopie:
Zu den diagnostischen Hauptdiensten gehören makroskopisch/histologische Beurteilungen von komplexen, größeren Operationspräparaten, oft mit einer onkologischen Fragestellung. Im „Makrozuschnitt“ werden die Operationspräparate und kleinere Präparate für die histologische Diagnostik aufgearbeitet („zugeschnitten“). Sofern keine Obduktion stattfindet, soll der PJ-Studierende entsprechend der festgelegten Einteilung (Dienstplan PAT_FO_4.2.0) am Zuschnitt teilnehmen. Die PJ-Studierenden werden hier zunächst den Blick für die makroskopischen Befunde schulen, die anatomischen Zusammenhänge verstehen und verschiedene Färbemethoden kennenlernen. Ziel ist es, dass die PJ-Studierenden nach einem angemessenen Einarbeitungs- und Beobachtungszeitraum (ca. 1-2 Arbeitstage) unter Aufsicht den Zuschnitt kleinerer Präparate durchführen und diese Präparate auch histologisch begutachten sowie einen Befund erstellen.

Schnellschnitt/Eilhistologie:
In unserem Institut werden zahlreiche intraoperative Schnellschnittuntersuchungen durchgeführt. Hierbei erfolgt die Zusendung des Frischgewebes entweder per Rohrpost oder mit dem Fahrradkurier. Auswärtige Kliniken nutzen ebenfalls dieses Verfahren und senden uns die Proben oft mit dem Autokurier. Das Frischgewebe muss innerhalb von 20 min. von dem eingeteilten Assistenzarzt entsprechend aufgearbeitet werden, der diensthabende Oberarzt gibt telefonisch direkt im Anschluss daran die entsprechend geforderten Befunde an das wartende Operationsteam durch.

Die PJ-Studierenden sollen das Ärzteteam vorwiegend in der histologischen Nachbearbeitung oder bei der abschließenden makroskopischen Aufarbeitung der Präparate unterstützen, indem sie histologische Präparate vorscreenen (z. B. Sentinel-Lymphknoten) und den erhobenen Befund mit dem zuständigen Arzt während der Erstellung des Befundberichtes durchgehen.  

Die Eilhistologie z. B. bei der Fragestellung nach akuter Lungenabstoßung wird vorwiegend durch die diensthabenden Oberärzte direkt bearbeitet. Bei entsprechendem Interesse des PJ-Studierenden ist ein gemeinsames Mikroskopieren dieser Präparate mit dem zuständigen Oberarzt möglich.

Beckenkamm/Zytologie:
In unserem Institut bearbeiten wir täglich Beckenkammbiopsate, periphere Blutausstriche und Knochenmarkausstrichpräparate vor dem Hintergrund hämatologisch-pathologischer Fragestellungen. Außerdem gehen täglich zahlreiche zytologische Proben (Aszites, Pleuraergüsse, Liquor etc.) oder Exfolliativproben bei uns ein, die überwiegend vor dem Gesichtspunkt onkologischer Fragestellungen bearbeitet werden. Die PJ-Studierenden sollen die Assistenzärzte im Rahmen der Diagnostik unterstützen, indem sie nach einer kurzen Einarbeitungsphase von 1-2 Tagen die entsprechenden Präparate vorscreenen und so z. B. ein Differentialblutbild erstellen, welches dann vom zuständigen Assistenzarzt überprüft und ggf. in den Befundbericht mit aufgenommen wird.

Während des Tertials sollen die PJ-Studierenden anhand von einfachen Standardpräparaten die Routinehistologie erlernen und selbstständig soweit vorbereiten, sodass sie in der Lage sind, einen korrekten pathologisch-anatomischen Befundbericht unter Anwendung der korrekten Terminologie zu erstellen.

4. Zusätzliche Dienste zu den Hauptdiensten
Autopsie:
Zu den zusätzlichen Diensten gehört die Autopsie. Die PJ-Studierenden unterstützen die Assistenzärzte bei Tätigkeiten wie der äußeren Leichenschau, dem Notieren von Befunden, Vermessen und Wiegen der Organe sowie der Fotodokumentation. Schritt für Schritt werden sie die Präparation aller Organpakete erlernen. Ziel ist es,  die PJ-Studierenden in die Lage zu versetzen, eine gesamte Obduktion unter Aufsicht durchzuführen und einen pathologisch-anatomischen Befundbericht (nach gemeinsamem Mikroskopieren mit Assistenzarzt/Oberarzt) zu erstellen. Ferner ist eine Fallvorstellung im Rahmen der interdisziplinären Konferenz geplant.

Next Generation Sequencing – NGS:
Zahlreiche molekularpathologische Untersuchungen sind zur Unterstützung der täglichen Routinediagnostik etabliert. Unser Institut bietet modernste Verfahren an, um die Patienten einer bestmöglichen Therapie zuführen zu können. Insbesondere das „Next Generation Sequenzing - NGS“ kann mit bedeutenden diagnostischen Fortschritten aufwarten. Die PJ-Studierenden sind dazu angehalten sich ca. 3 Wochen (siehe Zeitplan PJ-Tertial) mit dieser Thematik auseinanderzusetzten, deren Abläufe zu verstehen und während dieser Zeitspannen eingeteilte Assistenzärzte bei der Befundung der Daten zu unterstützen. Darüber hinaus soll bei mindestens einer thematisch zugehörigen, interdisziplinären Konferenz, dem „Molekularen Tumorboard“ die Vorbereitung unterstützt werden (siehe auch 5. Konferenzen).  

5. Konferenzen
Die PJ-Studierenden sind angehalten, regelmäßig an den interdisziplinären Tumorboards bzw. den interdisziplinären Konferenzen teilzunehmen sowie ggf. deren Vorbereitung zu unterstützen. Dies trifft insbesondere für die Mortalitäts- und Morbiditätskonferenz zu. Für die entsprechenden Konferenzen bereiten zuständige Ärzt*innen und Naturwisschenschaftler*innen eine Auswahl an komplexen, seltenen oder anderweitig erwähnenswerten Fällen vor. Auf der Webseite des Comprehensive Cancer Centers Freiburg (CCCF) finden Sie eine Übersicht aller Tumorboards der Universitätsklinik Freiburg.

6. Lehre 
Da für einen Teil der Studenten nach Abschluss ihres Studiums auch die Ausbildung zukünftiger Kollegen eine Rolle spielt, werden die PJ-Studierenden bereits in ihrem Tertial die ärztlichen Mitarbeiter während des Semesters in der Lehre aktiv unterstützen, indem sie Studierende der früheren Semester mitbetreuen. Dies bedeutet z. B. Makropräparate für den Studentenkurs auf ihre Repräsentativität zu beurteilen oder auch Studenten direkt während des Kurses unter Aufsicht eines ärztlichen Mitarbeiters anzuleiten.       

7. Die Labore
Grundsätzlich sollen die PJ-Studierenden die im Institut befindlichen Laborbereiche, und deren Verfahrenstechniken kennenlernen. Dies ist im Rahmen ihrer Rotation durch alle Bereiche prinzipiell möglich und erfolgt in Absprache mit den jeweilig zugeteilten Assistenzärzten und leitenden medizintechnischen Assistenten/-innen.

Für ihre Zeit am Institut wünschen wir ihnen viel Freude und einen angenehmen Abschnitt ihres praktischen Jahres.

 


Beispiel eines Zeitplanes für das Tertial Pathologie:  

  • Woche 1 - 8        Makro *  
  • Woche 9, 10       SP/Eil *  
  • Woche 11 - 12   BK/Zyto *  
  • Woche 13 - 16   Molekularpathologie - NGS  

* In diesen Bereichen soll vormittags einer Teilnahme an Obduktionen, sofern diese stattfinden Priorität eingeräumt werden.  

Die jeweilige Einteilung der PJ-Studierenden und deren Anbindung an die diensthabende Ärzteschaft ist dem aktuellen Dienstplan zu entnehmen. Der PJ-Verantwortliche regelt die Verteilung und Anbindung der PJ-Studierenden im Rahmen der Routinediagnostik.

Ärztlicher Direktor

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Martin Werner

Institut für Klinische Pathologie

Universitätsklinikum Freiburg
Breisacher Straße 115a
79106 Freiburg

Tel.: +49 761 270 80060 (Sekretariat)
Fax: +49 761 270 80040
pathologie.direktion@uniklinik-freiburg.de

Postanschrift:
Postfach 214
79002 Freiburg