Wundauflagen
Art und AnwendungsmöglichkeitenFunktionelle Anforderungen an eine Wundauflage:
- gute Saugfähigkeit
- Schutz
- keine Verklebung
- Gas- / Dampfdurchlässigkeit
- Reduktion der Kontamination
Gaze
- 100% gewobene Baumwolle
- Tupfer / Platte
- steril/unsteril
Anwendungsgebiet:
- Schutz
- mechanisches Debridment (feucht zu trocken)
- Absorption von Wundsekret
- Wundfüller bei tiefen Wunden
- infizierte Wunden
Nachteile:
- Adhäsion an gesundem Gewebe
- traumatische Entfernung
- häufige Verbandswechsel/ Gefahr der Austrocknung
Alginate
- ungewobene Masse aus Natrium-/ Calciumalginat
- bildet flüssigkeitsbindenedes Gel
- sekundäre Abdeckung erforderlich
Anwendungsgebiet:
- Absorption stark sezernierender Wunden
- autolytisches Debridement
- Wundfüller bei tiefen Wunden
- Blutstillung
Nachteile:
- Austrocknung schwach sezernierender Wunden
- kontraindiziert bei 3.-gradiger Verbrennung
Schäume
- semipermeabler Polyurethan-/ Polyvinylalkoholschwamm
- Feuchtigkeitsretention
- adhäsiv-/ nicht adhäsiv
Anwendungsgebiet:
- Sekretabsorption
- Feuchtigkeitsretention
- Vakuumversiegelung
Hydrogele
- semipermeables hydrophiles Polymer
- Wasser / Glycerin
- Platte / Gel
- sekundäre Abdeckung
Anwendungsgebiet:
- mäßige Sekretabsorption
- autolytisches Debridement
- Auflösung von Nekrosen
- Schmerzminderung
- Wundfüller bei tiefen Wunden
Hydrokolloide
- Gelatine, Pektin, Carboxymethylzellulose
- Adhäsive Basis
- Flüssigkeitsretention
- Okklusion
Anwendungsgebiet
- autolytisches Debridement
- Schutz vor Druck und Reibung
- Verminderung exogener Kontamination
- moderate Sekretabsorption
- fibrinolytische Aktivität
Nachteile:
- Kontraindiziert bei Infektion
- Hypertrophes Granulationsgewebe
- Geruch
- traumatische Ablösung
Vakuumversiegelung
- Wundbehandlung bei der subatmosphärischer Druck auf die Wundoberfläche einwirkt
- Polyvinylalkoholschwamm mit eingelegtem Drainagesystem
- Abdeckung mit transparenter Folie
- Vakuumquelle mit Unterdruck bis 0.8 bar zur Absaugung des Wundsekretes
- Schaffung eines feuchten Wundmilieus
Anwendungsgebiet
- Infektprophylaxe bei traumatischen Wunden (Defektwunden, Faszienspaltung)
- Septische Wunde: lokale Infektbehandlung, ggf. Instillation von Antiseptika (Dekubitus, Ulkus cruris, Abszesshöhlen, postoperative sekundäre Wundheilung)
- Verminderung exogener Kontamination
- Konditionierung zur Mesh graft Plastik
Nachteile:
- nur wirksam bei vollständigem Kontakt mit der Wunde und permanentem Sog
- Dichtigkeit überprüfen ggf. Pumpe verwenden
- Wechsel nach 3-7 Tagen
- Sog vermindern bei Perfusionsstörungen (pAVK, Diabetes)
Leitung
Dr. Ruth Sybille Mayer
Funktionsoberärztin
ruth.mayer@uniklinik-freiburg.de
Christian Moosmann
Gesundheits- u. Krankenpfleger
christian.moosmann@uniklinik-freiburg.de