Projekt FEON
Fertilität und Ethik in der OnkologieÜber das Projekt
Eine onkologische Therapie führt häufig zu einer teilweisen oder vollständigen Schädigung der Keimdrüsen (Eierstöcke oder Hoden). Dadurch kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigt, die fruchtbare Lebensspanne verkürzt oder die Möglichkeit, ein Kind während der Überlebenszeit zu erziehen, reduziert oder erschwert sein.
Die Information und Beratung von Patient:innen mit Krebs über Fruchtbarkeit ist eine anspruchsvolle, komplexe und schwierige Aufgabe, eine umfassende Aufklärung einschließlich der Mitteilung über mögliche Konsequenzen hinsichtlich Gebär- und Zeugungsfähigkeit ist häufig nur begrenzt möglich.
Im Rahmen dieses Projektes sollen
1. Eine Analyse ethischer Prinzipien fruchtbarkeitserhaltender Maßnahmen erstellt werden,
2. Grundlegende ethische Aspekte aus Sicht der Patient*innen erhoben und ausgewertet werden,
3. Empfehlungen für die Beratung aus ethischer und psychosozialer Sicht erstellt werden und in die Praxis der Fruchtbarkeitsberatung einfließen.
Im Projekt möchten wir durch Befragungen in Form von Interviews herausfinden, welche Faktoren die Entscheidung von Patient*innen und Partner*innen bezüglich Fertilitätserhaltung beeinflussen und welche Unterstützungsangebote für sie geschaffen werden können.
Wie können Sie teilnehmen?
Wir führen derzeit eine bundesweite Online-Befragung durch zur Frage, wie Patient*innen zum Thema Krebs und Kinderwunsch informiert, aufgeklärt und beraten werden und für welche Behandlung sie sich entscheiden. Die Befragung richtet sich auch an Patient*innen, die nicht beraten wurden und keine fruchtbarkeitserhaltende Maßnahmen durchführen lassen haben. Im Mittelpunkt der Erhebung stehen die Wünsche, Sorgen und Bedürfnisse von Patient*innen. Ziel der Studie ist die Verbesserung und Optimierung der Beratung und Behandlung rund um das Thema Krebs und Kinderwunsch. Die Umfrage richtet sich an Personen, die
- nach ihrem 18. Geburtstag die Diagnose einer Tumorerkrankung erhalten haben und
- deren Zeugungsfähigkeit durch die Erkrankung oder die Krebsbehandlung bedroht ist oder war.
Es können sowohl Personen teilnehmen, die akut erkrankt sind, als auch solche, die in der Vergangenheit krank waren.
Zur Umfrage gelangen Sie über folgenden Link:
https://www.uniklinik-freiburg.de/kinderwunsch-und-krebs.html
Der Umfrage ging eine Interviewstudie voran. Diese wurde in 2023 abgeschlossen. Interviews werden nicht mehr geführt.
Kontakt
Falls Sie Fragen haben oder weiterführende Informationen wünschen, kontaktieren Sie uns gerne:
Kontaktformular
Projektleiter*in: Prof. Dr. phil. Joachim Weis, Prof. Dr. med. Annette Hasenburg (Klinik für Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit Mainz)
Projektkoordinator: Dr. Nils Ellebrecht
Wissenschaftliche Kooperationspartnerinnen: Prof. Dr. Claudia Wiesemann (Institut für Ethik und Geschichte der Medizin Göttingen), Dr. Claudia Lampert (Leibnitz-Institut für Medienforschung Hamburg), Dr. Claudia Schmoor (Zentrum für Klinische Studien Freiburg)
Klinische Kooperationspartner*innen: Prof. Dr. med. Ingolf Juhasz-Böss (Klinik für Frauenheilkunde Freiburg), Prof. Dr. med. Anca-Ligia Grosu (Klinik für Strahlenheilkunde Freiburg), Prof. Dr. med. Hartmut Bertz (Klinik für Tumorbiologie, Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation Freiburg)
Vertreter*innen der Patient*innenorganisationen: Carsten Witte (Selbsthilfegruppe Jung&Krebs e.V. Freiburg), Rainer Göbel (Selbsthilfegruppe Stiftung Deutsche Leukämie-& Lymphom-Hilfe), Hedy Kerek-Bodden (Selbsthilfegruppe Frauenselbsthilfe Krebs)
Projektlaufzeit: November 2021 – Juni 2025
Förderung: Deutsche Krebshilfe; DKH-Förderschwerpunkt „Ethische Aspekte in der modernen Krebsmedizin“