Bronchologische Intervention
ThoraxchirurgieDie Bronchologische Intervention nimmt einen großen Platz in der Betreuung von Lungenkrebspatienten ein. Aber nicht nur beim Lungenkarzinom, sondern auch in anderen und neuen Indikationen wird die Bronchologische Intervention eingesetzt. In der Krebsbehandlung dienen sogenannte Stents dazu, verursachte Verengungen offenzuhalten. Ein Stent ist ein medizinisches Implantat bzw. ein künstlicher Platzhalter, der in Gefäße (z. B. bei verstopften Schlagadern), in die Speiseröhre, die Atem- oder in die Gallenwege eingesetzt werden kann. Es handelt sich um eine Art Gittergerüst in Form eines Röhrchens aus Metall oder Kunststoff. Je nach Bedarf und Einsatzort im Körper gibt es unterschiedliche Größen und Formen.
Anwendungsgebiete: Wofür wird ein Stent verwendet?
Im Bereich der Atemwege dient der Stent zum Offenhalten der Luftröhre (Trachealstenose) oder der Bronchien, z. B. wenn ein Krebsgeschwür droht, die Atemwege zu verschließen. Dadurch werden die bestehende Luftnot und das Erstickungsgefühl des Patienten gelindert oder sogar ganz beseitigt.
Ablauf: Wie erfolgt der Einbau des Stent?
Der Einbau des Röhrchens in die Atemwege erfolgt im Rahmen einer Lungenspiegelung (Bronchoskopie) meist in tiefer Narkose.
Folgen: Welche Risiken gibt es und wie kann der Stent wieder entfernt werden?
Im Anschluss an den Eingriff kann es kurzfristig zu einem Druckgefühl hinter dem Brustbein kommen. Andere Probleme liegen im möglichen Verrutschen des Stents, in Schwierigkeiten beim Abhusten des Schleims und in der Bildung von überschießendem Gewebe meist an den Stentenden. In solchen Fällen kann der Stent ggf. auch problemlos wieder entfernt bzw. mittels einer speziellen Art eines Thermischen Verfahrens von Wucherungen befreit werden.
Thermische Verfahren
Bei bösartigen Wucherungen oder auch gutartigen Prozessen im Bereich der Atemwege die mit einer Einengung oder Verstopfung der Luftröhre oder der Bronchien einher gehen, können im Rahmen einer Lungenspiegelung (flexible oder starre Bronchoskopie) sogenannte thermische Verfahren (Hitze oder Kälte) angewendet werden. Hierzu zählen die Argonplasmakoagulation, die Laser- und die Kryotherapie. Dabei kommen Geräte zum Einsatz, die das Gewebe oberflächlich verschorfen (APC-Gerät bzw. Kryogerät) oder mit Tiefenwirkung von 0,5 bis zu 5 mm fotokoagulieren bzw. verdampfen (Neodym Ittrium Aluminium Garnet-Laser). Ziel ist es, die Atemwege wieder frei zu bekommen und damit dem Patienten das Atmen zu erleichtern. Gegebenenfalls ist zusätzlich der Einbau eines Stents erforderlich. Auch eine Blutstillung beim Auftreten von Bluthusten (Hämoptysen) kann mittels thermischer Verfahren oft sehr einfach und effektiv durchgeführt werden.
Klinik für Thoraxchirurgie
Hugstetter Straße 55
79106 Freiburg