

HAUPTSTAMM
OBERE
HOHLVENE
ABLAGERUNG
VERENGT DIE RECHTE
HERZKRANZARTERIE
ABLAGERUNG
VERENGT DIE LINKE
HERZKRANZARTERIE
BYPASS
BYPASS
UNTERE
HOHLVENE
RECHTE HERZ-
KRANZARTERIE
AORTEN-
BOGEN
Eine Bypass-Operation ist ein sehr
häufiger, routinemäßig durchgeführter
chirurgischer Eingriff, der eine Umlei-
tung um verengte oder verschlossene
Herzkranzgefäße schafft – und vielen
Patienten die Chance auf eine dauer-
haft hohe Lebensqualität bietet.
Bypass oder Stent? Vor dieser Ent-
scheidung stehen zahlreiche Pati-
enten mit koronarer Herzkrankheit,
deren Herzkranzgefäße verengt
sind und den Herzmuskel nicht
ausreichend mit Sauerstoff versor-
gen. „Die ideale Lösung kann nur
für jeden Patienten individuell ge-
funden werden“, sagt Dr. Bartosz
Rylski, Facharzt in der Klinik für
Herz- und Gefäßchirurgie des Uni-
versitäts-Herzzentrums Freiburg ∙
Bad Krozingen (UHZ). Prinzipi-
ell seien beide Verfahren langjäh-
rig erprobt und lieferten sehr gute
Ergebnisse. Daher müsse man die
Begleitumstände genau untersu-
chen: Haben die Patienten viele und
schwere Begleiterkrankungen, kann
die Bypass-Operation zu belastend
sein. Andererseits zeigen
aktuelle Studien, dass bei
Bypässen weniger erneute
Verengungen sowie Herz-
infarkte auftreten und
seltener nachbehandelt
werden muss. Das macht
das Verfahren vor allem
für jüngere Patienten at-
traktiv. „Aber auch, wenn
der Hauptstamm der Herz-
kranzgefäße um mehr
als 50 Prozent verengt ist, mehre-
re Herzkranzgefäße betroffen sind
oder kompliziertere Verengungen
vorliegen, ist die Bypass-Operation
im Hinblick auf die Überlebensrate
und die dauerhafte Lebensqualität
der Patienten die bessere Wahl“, so
Rylski.
Bei der Bypass-Operation entnimmt
der Herzchirurg ein gesundes Blut-
gefäß und verbindet es vor und hin-
ter der verengten Stelle mit dem er-
krankten Herzkranzgefäß. Häufig
werden dafür Teile der linken Brust-
wandarterie oder eine der großen
Unterarmarterien verwendet. Diese
sind an den Druck gewöhnt, mit dem
das Herz das sauerstoffreiche Blut
aus der Lunge in den Körper pumpt,
und daher elastischer als Venen, die
das Blut aus dem Körper zurück in
Richtung Lunge transportieren.
Eignet sich keine körpereigene Ar-
terie als Bypass-Material, können
die Herzchirurgen auf eine der Bein-
venen zurückgreifen. Diese wird
ebenso wie die Unterarm-
arterie über zwei winzige
Hautschnitte entnommen und für
den Einsatz im Brustkorb präpariert.
Egal wie erfolgreich die Operation
verlaufen ist – ein Stück weit ste-
hen die Patienten auch selbst in der
Verantwortung, damit sie sich lang-
fristig an ihrer wiedergewonnenen
Lebensqualität freuen können: „Ein
gesunder Lebensstil mit viel Bewe-
gung, ausgewogener Ernährung und
ohne Zigaretten ist ganz wichtig, um
die Gefahr eines Herzinfarkts lang-
fristig zu bannen“, gibt Rylski ihnen
mit auf den Weg.
BYPASS
„Die ideale Lösung kann nur
für jeden Patienten individuell
gefunden werden“
Bypass-Operationen
werden pro Jahr im Universitäts
Herzzentrum durchgeführt
700 +
LEBENSRETTENDE
UMLE ITUNG
HI LFE FÜR VERENGTE GE FÄSSE
BYPASS
ist das englische Wort für Umleitung.
Bei einer Bypass-Operation werden aus körperei-
genen Blutgefäßen Umleitungen um Engstellen
oder Verschlüsse in den Herzkranzgefäßen ge-
legt, damit der Herzmuskel ausreichend mit Blut
versorgt werden kann.
Ein
STENT
ist ein Röhrchen aus Metallgeflecht. Es
wird per Katheter über die Leisten- oder Handge-
lenksarterie in die aufgedehnte Engstelle einge-
setzt und verhindert als Gefäßstütze den erneu-
ten Verschluss.
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