Zu den Inhalten springen

Spezialsprechstunden und Ambulanzen

Sozialpädiatrisches Zentrum

In den verschiedenen Spezialsprechstunden und Ambulanzen des SPZ behandeln wir ein breites Spektrum von Auffälligkeiten und Erkrankungen. Die jüngsten Patient*innen sind Säuglinge, die ältesten junge Erwachsene. Das Besondere an der Betreuung im SPZ ist unser interdisziplinärer Behandlungsansatz. Spezialist*innen aus verschiedenen Fachbereichen arbeiten zusammen und ergänzen sich, um eine optimale Therapie für die Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen.

Unser Patientenkreis beginnt mit Babys, die als Frühgeborene auf die Welt kamen. Im Rahmen der Nachsorge und zur Kontrolle der weiteren Entwicklung stellen sie sich bei unseren Kinderärzt*innen und Physiotherapeut*innen vor. Andere Vorstellungsgründe in diesem Alter sind zum Beispiel exzessives Schreien und sogenannte frühkindliche Regulations-, Beziehungs- und Schlafstörungen, die wir in der Eltern-Baby-Sprechstunde sehen. Cerebralparesen, also Störungen des Haltungs- und Bewegungsapparates durch eine frühkindliche Hirnschädigung, und Bewegungsstörungen sind Krankheitsbilder, für die wir eine spezialisierte Diagnostik und Behandlungsverfahren in der Bewegungssprechstunde anbieten. Weitere Beispiele für Spezialsprechstunden sind etwa die Epilepsie oder Muskelerkrankungen wie zum Bespiel der Duchenne-Muskeldystrophie, der Spinalen Muskelatrophie. Zu diesen beiden Schwerpunkten sind wir auch an zahlreichen klinischen Studien beteiligt, um die Wirksamkeit neuer Therapien zu überprüfen.

Auffälligkeiten der sprachlichen, geistigen, emotionalen und sozialen Entwicklung können auch ohne neurologische Erkrankung auftreten. Auch hier ist die Zusammenarbeit von Kinderneurolog*innen, Psycholog*innen und Heilpädagog*innen, Sprachtherapeut*innen und Sozialpädagog*innen im Sinne einer umfassenden Diagnostik und Betreuung von hoher Bedeutung. Das ermöglicht eine gezielte Förderung und Therapieplanung.

Durch Schädigung des zentralen Nervensystems kann es zu einer krankhaften Störung der Muskelspannung kommen. Das führt zu Verhärtungen und Versteifungen der Muskulatur, sogenannten spastischen Lähmungen. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, die Spastik durch das Einspritzen von Botulinumtoxin in den betroffenen Muskel zu lindern. Während des Spritzens kontrolliert der Arzt/die Ärztin den Vorgang mit Hilfe des Ultraschallgeräts. Der Therapieeffekt hält ungefähr drei Monate an, so dass die Behandlung im Regelfall wiederholt wird.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit, zum Beispiel bei spastischen und/oder dystonen, also unwillkürlichen Bewegungsstörungen, besteht in der Nutzung einer Baclofenpumpe. Eine solche Pumpe wird im Rahmen einer neurochirurgischen Operation implantiert. Sie ermöglicht, dass das spastiklindernde Medikament Baclofen direkt in den Rückenmarkskanal gegeben werden kann.

Im Rahmen unserer Sprechstunde begleiten wir den Therapieverlauf,  im interdisziplinären Team aus Ärzt*innen und Physiotherapeut*innen. Dabei bewerten wir den Krankheitsverlauf und beraten die Familien ausführlich. Dazu gehört auch die individuelle Hilfsmittelberatung, -versorgung und –überprüfung.

Die Sprechstunde findet mittwochs von 8:30-15:00 Uhr statt

Leitung

Dr. Matthias Eckenweiler
Dr. Cornelia Rensing-Zimmermann

Die Betreuung von Patient*innen mit neuromuskulären Erkrankungen und ihren Familien erfolgt im Rahmen einer interdisziplinären Sprechstunde. Es handelt es sich um seltene Erkrankungen, so dass zur genauen diagnostischen Einordnung oft ein Spezialwissen erforderlich ist. Das Muskelzentrum am Universitätsklinikum Freiburg ist von der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) zertifiziert, ist ein B-Zentrum nach den Kriterien des Nationalen Aktionsbündnisses Seltene Erkrankungen (NAMSE) und fungiert darüber hinaus als anerkanntes Europäisches Referenzzentrum für neuromuskuläre Erkrankungen (EURO-NMD).

Neben der klinischen Untersuchung kommt hier die genetische Diagnostik, die Bildgebung der Muskulatur, neurophysiologische Untersuchungen, und in Einzelfällen die Analyse von Muskelbiopsien zum Einsatz. Durch die Kombination dieser Methoden gelingt es oft, die genaue Ursache der Erkrankung zu klären.

Die Muskelsprechstunde findet im interdisziplinären Team statt. Das bedeutet, dass die Patienten gemeinsam von Ärzt*innen und Physiotherapeut*innen untersucht werden. Zusätzlich bieten wir bei Bedarf eine psychologische und eine sozialrechtliche Beratung an.

Um Patient*innen mit neuromuskulären Erkrankungen optimal zu behandeln und neue Therapien zu entwickeln, ist die Arbeitsgruppe eng in internationale Forschungsnetzwerke eingebunden. So beteiligt sich die Arbeitsgruppe aktiv an den von der Europäische Union geförderten Projekten TREAT-NMD und SMArtCare, einem Netzwerk zur klinischen Forschung bei Spinaler Muskelatrophie. Ziel dieser Aktivitäten ist es, die verschiedenen Muskelkrankheiten besser zu verstehen und neue wirksame Therapien zu entwickeln bzw. zu evaluieren.

Die Sprechstunde findet montags und freitags von 8:30-12:00 Uhr statt

Leitung

Dr. Astrid Pechmann

Interdisziplinäre neuro-onkologische Nachsorgesprechstunde

Die Nachsorge von Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen des zentralen Nervensystems erfolgt in unserer interdisziplinären neuro-onkologischen Nach­sorgesprechstunde. Sie findet in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen der Klinik für pädiatrische Hämatologie und Onkologie und gemäß den aktuellen Nachsorgeprotokollen des Hirntumornetzwerkes (HIT) statt.

In der Nachsorgesprechstunde finden regelmäßige klinische, bildgebende und neuropsychologische Kontrolluntersuchungen nach Abschluss der akuten Behandlungsphase der Tumorerkrankung statt. Zur Kontrolle des Therapieerfolges und Nachsorge bzw. zur umfassenden Abstimmung der weiteren Therapieplanung bei Rezidiv oder Tumorprogress wird eng und interdisziplinär mit anderen Abteilungen und Kliniken zusammengearbeitet (u.a. Endokrinologie, Strahlentherapie, Neurochirurgie, Neuropsychologie). Unsere ambulanten Patienten werden außerdem regelhaft in unserem interdisziplinären Hirntumorboard vorgestellt, in dem individualisierte Behandlungs-möglichkeiten unter Berücksichtigung der neuesten Erkenntnisse aus Molekulargenetik, Radiotherapie oder Chemotherapie diskutiert werden.

Bei den Tumorerkrankungen des Gehirns und des Rückenmarks handelt es sich um sehr komplexe Krankheitsbilder, die den Alltag der betroffenen Familien langfristig stark beeinflussen und die mit ganz unterschiedlichen Begleitproblemen einhergehen können, wie z.B. motorische Ausfälle, Epilepsie, Schmerzen oder neuropsychologische Auffälligkeiten. Hierdurch entstehen oft besondere Anforderungen und Bedürfnisse hinsichtlich der Bewältigung des Alltags und dem Besuch von Kindergarten/Schule/Ausbildungsstätte.

Deswegen ist es uns wichtig, dass unsere Patienten und ihre Eltern auch nach der Akutphase einen festen, persönlichen Ansprechpartner haben, der die Familien im weiteren Verlauf individuell begleitet und notwendige diagnostische und unterstützende Maßnahmen (Rehabilitations-aufenthalte, Hilfsmittel etc.) koordiniert. Bei Bedarf werden auch ergänzende psychologische Beratungsgespräche sowie eine sozialrechtliche Beratung angeboten. 

Die neuro-onkologische Nachsorgesprechstunde findet jeden Dienstag von 09:00 – 16:00 Uhr statt, sowie jeden zweiten Freitag von 09:00 – 12:00 Uhr.

Terminorganisation: Frau Fabienne Dienst 0761-270-43520, fabienne.dienst@uniklinik-freiburg.de

Leitung

Dr. Miriam van Buiren
Dr. Matthias Eckenweiler

Dr. Michaela Linder-Lucht

Für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Multipler Sklerose (MS) bieten wir eine eigene interdisziplinäre Sprechstunde an. Jedes Jahr erkranken in Deutschland 100-200 Kinder und Jugendliche neu pro Jahr. Die Ursache dieser autoimmun vermittelten Entzündung des zentralen und peripheren Nervensystems ist unklar. Neben häufigen neurologischen Symptomen, wie Seh- oder Sensibilitätsstörungen, Schwächen in Armen oder Beinen oder Gleichgewichtsproblemen, können u.a. auch eine Depression, Fatigue und kognitive Einschränkungen auftreten. Durch immunmodulatorische Medikamente kann der Krankheitsverlauf der MS günstig beeinflusst werden.

Zu uns kommen Patienten*innen zur stationären und ambulanten Abklärung und Beratung  sowie zur Behandlung der juvenilen Multiplen Sklerose.

Die MS-Sprechstunde findet in einem interdisziplinären Team aus Ärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialdienst und Klinikschule statt, da die Patienten nicht nur Unterstützung in den medizinischen Angelegenheiten, sondern auch eine kompetente Beratung in Bezug auf Fragen zur Schule, Berufswahl und Freizeitaktivitäten benötigen. Es ist zudem wichtig, Begleiterkrankungen wie Depression, Fatigue und eventuelle kognitive Defizite frühzeitig zu erfassen.

Bei der ambulanten Verlaufskontrolle finden an einem Termin die klinische Untersuchung, die Magnetresonanztomographie(Kernspin)-Untersuchung und je nach klinischer Indikation eine neurophysiologische Untersuchungen, ein Electroencephalogramm (EEG) sowie eine psychologische Vorstellung statt.

Neben der umfassenden medizinischen Versorgung sind wir auch in der klinisch-wissenschaftlichen Forschung aktiv. Daher beteiligen wir uns auch an multizentrischen Studien, mit dem Ziel neu Therapien auch bei Kindern und Jugendlichen mit Multipler Sklerose einzusetzen. Hierdurch wird eine Beratung und Betreuung nach dem aktuellsten Stand der Wissenschaft gewährleistet

Mit Abschluss der Schule bzw. nach dem 18. Lebensjahr unterstützen wir die Patienten in der Transition zur Erwachsenenmedizin.

Die Sprechstunde findet donnerstags von 8:00 bis 12:00 Uhr statt.

Leitung

Dr. Karin Storm van’s Gravesande

Bei Spina bifida handelt es sich um eine seltene angeborene Fehlbildung der Wirbelsäule und des Rückenmarks. In der dritten bis vierten Schwangerschaftswoche verschließt sich beim Fötus im Mutterleib die Vorstufe der Wirbelsäule, das sogenannte Neuralrohr, dabei nicht vollständig. Es entsteht eine Spina bifida, die auch Spaltwirbel oder offener Rücken genannt wird. In der Spina-bifida-Sprechstunde werden Patient*innen und ihre Eltern in einem multidisziplinären Team umfassend beraten und versorgt. Dabei arbeiten Kinderneurolog*innen, Kinderorthopäd*innen, Physiotherapeut*innen, Kindernephrolog*innen und Orthopädiemechaniker*innen, Sozialpädagog*innen, Heilpädagog*innen und Psycholog*innen zusammen. Auf diese Weise ist es uns möglich, im Rahmen einer Vorstellung vielfältige Fragestellungen zu bearbeiten und einen abgestimmten Therapieplan zu entwickeln.

Die Sprechstunde findet einmal monatlich mittwochs nachmittags statt.

Leitung

Dr. Michaela Linder-Lucht

Die Eltern-Baby-Sprechstunde ist ein Angebot für Eltern, deren Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren mit sogenannten Frühkindlichen Regulationsstörungen auffallen. Hierzu gehören:

  • Exzessives Schreien
  • Schlafstörungen
  • Fütterstörungen
  • Trennungsängste/Klammern
  • Spielunlust/Unruhe/Trotzen

Die Sprechstunde richtet sich insbesondere an Eltern, bei deren Kindern eine chronische Grunderkrankung, Entwicklungsverzögerung, Behinderung oder Frühgeburtlichkeit vorliegt. Bei Fütterstörungen findet bei Bedarf eine enge Kooperation mit unserer Logopädin statt.

Eltern-Baby-Sprechstunde – Ambulanz für Schrei- , Schlaf- und Fütterstörungen und Verhaltensprobleme im Säuglings- und Kleinkindalter

Leitung

Dipl. Psych. Martina Brehm
Psych. Psychotherapeutin

Die Familiensprechstunde ist ein psychotherapeutisches Angebot für Familien mit chronisch krankem Kind. Ziel ist es, in Gesprächen gemeinsam neue Perspektiven, Handlungsalternativen und Lösungsideen zu entwickeln, die für die Familie passend sind. Die systemische Familientherapie richtet sich nicht nur an das betroffene Kind, sondern an alle Familienmitglieder. Im Mittelpunkt stehen neben den Anliegen des erkrankten Kindes besonders auch die der Eltern und Geschwisterkinder.

Sie können sich an uns wenden, wenn...

  • Sie sich fragen, wie das Familienleben nach der Mitteilung einer Diagnose weitergehen kann.
  • Sie das Gefühl haben, dass sich das Familienleben fast nur noch um die Erkrankung und Therapien Ihres Kindes dreht.
  • Sie sich fragen, wie Sie in der Familie und als Elternpaar miteinander und mit anderen über die Krankheit sprechen können.
  • Trauer und Schuldgefühle Sie anhaltend belasten.
  • Sie merken, dass Sie in Ihrem Alltag an Ihre Belastungsgrenze stoßen.
  • Sie sich Sorgen um ein Geschwisterkind machen.
  • der Krankheitsverlauf neue Anforderungen an Sie als Familie stellt.
  • die Pubertät und Wünsche des Jugendlichen nach Selbstständigkeit zu Konflikten führen.
  • es Veränderungen in der Familie gibt und scheinbar alles ins Wanken kommt.

Je stabiler und gestärkter eine Familie ist, desto besser kann das chronisch kranke Kind versorgt und begleitet werden.

Leitung:

Martina Brehm | Diplom-Psychologin, Psych. Psychotherapeutin
Systemische Familientherapeutin (DGSF)

Gaby Hönig | Diplom-Psychologin,
Systemische Familientherapeutin (DGSF)

Terminvereinbarung im SPZ Sekretariat:

Telefon: 0761 / 270-43470
zkj-spz_psychologie@uniklinik-freiburg.de

Flyer zur Familiensprechstunde

Kinder- und Jugendklinik

Breisacher Straße 62
D - 79106 Freiburg

Telefon:+49 (0)761 270 - 43000
Telefax:+49 (0)761 270 - 96 - 43000