Defekte der Herzscheidewand
Minimalinvasiver Verschluss von ASD, PFO und Ventrikelspetumdefekten
Defekte an der Herzscheidewand sind überwiegend angeboren. Häufig bedürfen kleine Verbindungen zwischen dem linken und rechten Herz keiner Therapie. Selten kommt es durch diese Defekte zu paradoxen Embolien, d. h. einem Übertritt eines Blutgerinnsels in den großen Kreislauf, was zu Schlaganfällen führen kann. Bei größeren Defekten kann es zu Überlastungen des Herzens kommen. Beide Fällen können minimal-invasiv verschlossen werden.
Vorhofseptumdefekt
Bei den Vorhofseptumsdefekten unterscheidet man zwischen den kleineren PFO (Persistierendes Foramen Ovale) und dem größeren ASD (Atriumseptumdefekt). Der Verschluss des Defekts erfolgt mit einem Schirmchen oder per Nahtverfahren.
Verschluss der Vorhofscheidewand (PFO)
Mehr als jeder fünfte Mensch hat von Geburt an eine anatomische Verbindung zwischen dem rechten und linken Vorhof (ein sogenanntes Persistierendes Foramen Ovale = PFO). In den allermeisten Fällen hat diese Verbindung keinen Krankheitswert. Es gibt jedoch Patienten, die aufgrund dieser Verbindung zwischen der rechten und linken Herzhöhle einen Schlaganfall erleiden. In solchen Fällen kann der Verschluss des PFO eine therapeutische Option sein, um weitere Schlaganfälle zu verhindern. Der Verschluss des PFO erfolgt dabei minimal-invasiv durch eine Herzkatheteruntersuchung. Die Patienten können bereits am Tag des Eingriffes wieder aufstehen und meistens am Folgetag nach Hause entlassen werden.
©heartstitch NobleStitch™ EL
Nahtbasierter PFO Verschluss (Heartstitch)
Bei ausgewählten Patienten kann das PFO auch mittels eines nahtbasierten Verfahrens im Rahmen eines Herzkatheters verschlossen werden („NobleStitch“ oder „Heartstitch“-Verfahren). Hierbei wird kein Schirmchen eingesetzt, sondern das PFO durch Nähte verschlossen und es verbleibt kein Fremdkörper im Herzen.
Ventrikelseptumdefekt
Ventrikelseptumdefekt (VSD)
Bei einem Ventrikelseptumdefekt (VSD) besteht ein Defekt der Scheidewand der Herzkammern, welcher entweder angeboren oder als Folge eines Herzinfarktes entstanden sein kann. Aufgrund der großen Vielfalt der Defektlokalisationen ist hier für jeden Patienten eine individuelle Therapieplanung in enger Abstimmung zwischen Kardiologie, Herzchirurgie und Kinderkardiologie notwendig. Geeignete Defekte können im Rahmen eines Herzkathetereingriffs verschlossen werden.