Interventionelle Kardiologie
Koronare Interventionen
Die Herzkatheteruntersuchung dient der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Herzkranzgefäße, der Herzklappen und der Bestimmung der Herzfunktion. Rund um die Uhr stehen für Untersuchungen mehrere Herzkatheterlabore an den Standorten Freiburg und Bad Krozingen zur Verfügung, und stellen somit auf höchstem Niveau die regionale und überregionale Versorgung von schwer kranken Patient*innen mit Herzinfarkten oder kardiogenem Schock sicher. Ebenso führen wir geplante Eingriffe mit neuesten Techniken und Verfahren durch, und gehören hier zu den Spitzenzentren in Deutschland und Europa.
Wir wenden sämtliche moderne Verfahren der invasiven Kardiologie an, und behandeln dabei ein breites Spektrum an Patient*innen mit z. B. akutem Koronarsyndrom (Abb 1) oder auch chronischen Totalverschlüssen (CTO) (Abb 2). Wir können auf das gesamte Spektrum modernster Untersuchungsmaterialien und Stentsysteme zurückgreifen. Die Untersuchungen werden vorzugsweise über Gefäßzugänge in der Unterarmarterie (Arteria radialis) durchgeführt. Zur Versorgung komplexer Koronarbefunde stehen uns eine Reihe plaquemodifizierender Verfahren zur Verfügung, so z. B. die Rotablation, die intravaskuläre Lithotrypsie oder die orbitale Endarterektomie.
Für Hochrisikoeingriffe oder bei Patient*innen mit Herz-Kreislaufstillstand stehen weiterhin implantierbare Herz-Lungenmaschinen (ECLS) oder Unterstützungssysteme (Impella) jederzeit zur Verfügung.
Abb 1: Patient mit Akutem Koronarsyndrom und hochgradiger Hauptstamm-Trifurkationsstenose vor (A) und nach (B) Versorgung mit DES
Abb 2: Chronisch verschlossene rechte Kranzarterie vor (A) und (B) nach Wiedereröffnung mit Stent-Versorgung
Weiterhin wenden wir eine Vielzahl an Techniken zur funktionellen Vermessung und Bildgebung von Verengungen der Herzkranzgefäße an, die dazu dienen, die Therapie noch weiter zu verbessern und eine optimale Therapiekontrolle zu gewährleisten. Dazu gehört die invasive Druckmessung im Bereich von Gefäßverengungen („fraktionelle Flussreservemessung“ = FFR; oder „instantane Flussreserve“ = iFR), der intravaskuläre Ultraschall (IVUS) und die optische Kohärenztomographie (OCT). Diese erlaubt eine detaillierte Beurteilung des Gefäßlumens über einen kleinen Bildgebungskatheter, der über den Katheter direkt während der Untersuchung eingebracht werden kann. Dadurch lässt sich z. B. in einer dreidimensionalen Ansicht feststellen, ob der Stent die gesamte Engstelle abdeckt und gut an der Gefäßwand anliegt (Abb 3).
Abb 3: Kontrolle der optimalen Stent-Platzierung mittels OCT in der 2D-Darstellung (A) und 3D- Rekonstruktion (B)
Strukturelle Interventionen
In enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Kardiologie, Herz- und Gefäßchirurgie sowie Kinderkardiologie werden an beiden Standorten seit mehreren Jahren minimal-invasive Interventionen bei strukturellen und angeborenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen durchgeführt. Im Herz-Team wird jeder Fall individuell besprochen, um so für die Patient*innen das optimale Therapieverfahren auszuwählen. Somit stehen Patient*innen mit Herzklappenfehlern (Aortenklappenstenose oder -insuffizienz, Mitralklappenstenose oder -insuffizienz, Trikuspidalklappeninsuffizienz sowie degenerierte biologische Klappenprothesen) innovative und schonende Therapieoptionen zur Verfügung. Auch Patient*innen mit Blutungen unter Antikoagulation bei Vorhofflimmern können mit einem über die Leiste eingebrachten Vorhofohrverschlusssystem versorgt werden, sodass die Antikoagulation beendet werden kann.
Prof. Dr. med. Constantin von zur Mühlen
constantin.vonzurmuehlen@uniklinik-freiburg.de
Sekretariat Diana Selig
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