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Nierenkrebs

Was ist Nierenkrebs?

Nierenkrebs ist der dritthäufigste Tumor des Harn- und Geschlechtssystems (Urogenitalsystem). Ca. 6.300 Frauen und 8.800 Männer erkranken jährlich in Deutschland an dieser Erkrankung. Das durchschnittliche Alter bei Erkrankung beträgt bei Männern 63, bei Frauen 67 Jahre. Nierenkrebs tritt fast immer einseitig auf.

Bei etwa 85 % der Nierentumoren handelt es sich um das an dieser Stelle beschriebene Nierenzellkarzinom (Synonym: Hypernephrom), es kommen jedoch auch andere Krebsformen sowie Tochtergeschwülste (Metastasen) anderer Tumoren in der Niere vor. Bei ca. 30% der Patienten liegen bei Erstdiagnose bereits Metastasen in anderen Organen vor, wobei in erster Linie die Lungen und das Mediastinum (Mittelfell) betroffen sind.

Ursachen

Bei der Erforschung der Ursachen für die Entstehung von Nierenkrebs wurden einige Risikofaktoren gesichert. Bei etwa einem Drittel der Nierenkrebserkrankungen spielt Tabakrauchen eine Rolle. Außerdem werden Übergewicht, eine genetische Veranlagung, Schmerzmittelmissbrauch, eine chronisch eingeschränkte Nierenfunktion oder Dialyse, das Vorliegen von Zystennieren und des „von-Hippel-Lindau-Syndroms“ sowie beruflich bedingte Exposition zu Kadmium oder Halogenkohlenwasserstoffen bei der Entstehung verantwortlich gemacht.

Diagnose

Frühsymptome sind selten, weshalb ca. 60% der Nierenzellkarzinome als Zufallsbefund im Rahmen einer Ultraschall-Untersuchung diagnostiziert werden. Erster Hinweis kann das Auftreten einer Makrohämaturie, d.h. einer Blutbeimengung im Urin sein. Weitere Zeichen können Schmerzen in der Flanke, ein tastbarer Tumor im Bauch- oder Flankenbereich, allgemeine Beschwerden wie Gewichtsverlust, ständige Abgeschlagenheit oder Blutarmut sein.

Bei Verdacht auf das Vorliegen von Nierenkrebs werden verschiedene Laboruntersuchungen des Blutes und des Urins durchgeführt. Weiterhin folgen bildgebende Diagnoseverfahren, durch die Aufschluss über die Ausbreitung der Erkrankung gewonnen werden kann. Zu diesen Untersuchungen gehören neben der bereits erwähnten Sonographie des Bauchraums eine Urographie (Röntgenuntersuchung der Harnwege mit Kontrastmittel), Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT) sowie nuklearmedizinische Untersuchungen.

Therapie

Je nach Stadium des Nierenkrebses erfolgt die Festlegung der Therapie, wobei diese primär operativ ist. Nur durch die komplette Entfernung der tumortragenden Niere (radikale Tumornephrektomie) besteht eine Chance auf Heilung. In bestimmten Situationen, wie z.B. bei Vorliegen von kleinen Tumoren, kann unter Umständen jedoch auch eine nierenerhaltende Operation durchgeführt werden.

Das Ansprechen auf eine Chemotherapie ist insgesamt als gering einzuschätzen. Eine Bestrahlung ist als lindernde Maßnahme bei Schmerzen durch Knochenmetastasen sinnvoll. Bei inoperablen Tumoren oder weit fortgeschrittener Erkrankung werden eine Immuntherapie oder verschiedene zielgerichtete „molekulare“ Therapien erfolgreich eingesetzt.

Für weiterführende Informationen bitten wir um Kontaktaufnahme zu Prof. Dr. Waller.