Leistungsspektrum
Hämatologie / Hämatologisches LaborDie Untersuchung von peripherem Blut liefert als Basistest der täglichen Routine erste Informationen zur Erkrankung eines Patienten und kann wichtige Hinweise zur Diagnosestellung geben.
Das hämatologische Labor des Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriums-medizin der Universitätsklinik Freiburg bearbeitet vor allem mechanisierbare hämatologische Basisparameter. Mit hochqualifizierten Mitarbeitern und modernsten Analysegeräten werden die Anforderungen interner Einsender, aber auch niedergelassener Ärzte analysiert.
Die Zellanalyse erfolgt dabei nach dem Prinzip der Durchflusszytometrie, bei dem Zellen durch Bestrahlung mit Laserlicht und nachfolgender Detektion des Streu- und Fluoreszenzlichts quantifiziert und klassifiziert werden. Durch diverse Kombinationen von Impedanz-, Konduktivitäts- und Streulichtmessungen, zytochemischer Anfärbbarkeit der Zellelemente und die Anwendung spezieller Lyseverfahren lassen sich die Blutzellen weiter differenzieren.
Das Analysenspektrum umfasst folgende Parameter:
Leukozyten, Erythrozyten, Thrombozyten, Hämoglobin, Hämatokrit, sowie die Erythrozytenindices, MCV, MCH, MCHC. Erfassung der kernhaltigen roten Vorstufen (Erythroblasten) in jedem kleinen Blutbild zur korrekten Ermittlung der Leukozytenzahlen.
a) Maschinelles Differenzialblutbild: Neutrophile Granulozyten, Lymphozyten, eosinophile und basophile Granulozyten, Monozyten. Zur Steigerung der diagnostischen Wertigkeit werden gemäß den Empfehlungen des ICSH (International Council for Standardization in Hematology) neben den relativen Werten auch die absoluten Konzentrationen im Befund dargestellt.
b) Manuelles Differenzialblutbild: Auffällige Proben werden durch erfahrenes Laborpersonal manuell differenziert (z.B. beim Auftreten von Linksverschiebung, unreifen Granulozyten, atypischen Lymphozyten, Blasten, Fragmentozyten oder Thrombozytenaggregaten). Folgende Populationen werden dabei unterschieden: Segmentkernige und stabkernige Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten, eosinophile und basophile Granulozyten, atypische Lymphozyten, Plasmazellen, Metamyelozyten, Myelozyten, Promyelozyten, Blasten, Erythroblasten, Kernschatten, sowie die Beurteilung der Erythrozyten- und Thrombozytenmorphologie. Die Befundung erfolgt nach der in 2011 vom Arbeitskreis Labor der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) überarbeiteten Lymphozytennomenklatur.
Abschätzung der Knochenmarksaktivität durch Bestimmung der Retikulozyten in unterschiedlichen Reifungsstufen und des Produktions-Index (Monitoring der Erythropoese bei Anämien, nach Stammzelltransplantation, Chemotherapie oder Erythropoietingabe).
Erythroblastenerfassung zur Ermittlung korrekter Leukozytenzahlen insbesondere in der Pädiatrie und als Warnhinweis auf kritische Krankheitsverläufe in der Intensivmedizin.
Quantifizierung und Differenzierung der Blutzellen in serösen (Peritoneal-, Pleura-punktat, Drainagen) und synovialen Flüssigkeiten, sowie Dialysat. Die Zelldifferenzierung aus Sondermaterial umfasst die Gesamtzellzahl, Leukozyten, intakte Erythrozyten, polymorphkernige und mononukleäre Zellen, sowie eosinophile Granulozyten und wird als Routine- und Notfalldiagnostik angeboten (z.B. Erkennung von entzündlichen Prozessen im Rahmen einer Peritonitis oder Meningitis). Standardisierte Arbeitsabläufe gewährleisten eine gleichbleibend hohe analytische Qualität.
Für die Malariadiagnostik werden zusätzlich zu den üblichen Blutausstrichen speziell getrocknete und gefärbte „Dicke Tropfen“ angefertigt und auf die verschiedenen Plasmodienspezies untersucht.
Die Liquordiagnostik umfasst die makroskopische Beurteilung, Zellzahlbestimmung (Leukozyten und kernhaltige Zellen) und Anfertigung eines Liquorsediments durch Zytozentrifugation zur Zelldifferenzierung.
Analyse des zur Beurteilung der Glucosestoffwechsellage relevanten Langzeitparameters HBA1c mittels Hochleistungs-Flüssigchromatographie (HPLC) und Trennung der einzelnen Hämoglobin-Komponenten. Erfassung von Hämoglobin-Anomalien (z.B. Hb-S, Hb-C u.a.), die durch Hb-Elektrophorese weiter aufgeschlüsselt werden können.
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