Die Abbildung zeigt exemplarisch einen Bestrahlungsplan in Arm A und Arm B der HypoFocal-SBRT Studie. Rote Areale präsentieren Regionen, die mit einer hohen Bestrahlungsdosis versorgt werden. Blaue Areale präsentieren Regionen, die mit einer geringen Bestrahlungsdosis versorgt werden. Abbildung selbst erstellt am 28.02.2023
Hintergrund und Zweck der Studie
Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankungen des Mannes. Die Strahlentherapie ist - neben der Operation - die Therapie der Wahl für Patienten mit lokalisiertem und lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom.
Bei einer Strahlentherapie wird der Tumor durch Anwendung sogenannter ionisierenden Strahlen behandelt. Diese schädigt die erkrankten Tumorzellen und führt schließlich zum Absterben des Tumors. Im Gegensatz dazu besitzen gesunde Zellen, die von Strahlung durchdrungen werden können, intakte Reparaturmechanismen, die zur Heilung von strahleninduzierten Schäden führen.
In der Regel erfolgt eine Strahlentherapie des Prostatakarzinoms über eine Anzahl von 40 Sitzungen in ca. 8 Wochen. Modernste Techniken und Verfahren ermöglichen heutzutage eine Reduktion der Behandlungszeit und die Berücksichtigung der Tumorlokalisation bei der Bestrahlung.
- Eine Erhöhung der Bestrahlungsdosis pro Sitzung und dadurch eine Reduktion der Gesamtbehandlungsdauer bezeichnet man als Hypofraktionierung.
- Eine Erhöhung der Bestrahlungsdosis ausschließlich im Bereich der Tumorläsion bezeichnet man als fokale Dosiseskalation.
- Diese zwei Therapieverfahren werden in der HypoFocal-SBRT Studie kombiniert.
In dem zu untersuchenden Behandlungsarm A erfolgt die Behandlung mittels sogenannter stereotaktischer Strahlentherapie (abgekürzt SBRT, stereotactic body radiotherapy). Bei diesem Therapiekonzept wird die Anzahl der Bestrahlungstermine auf 5 Sitzungen (ca 2.5 Wochen, zwei Termine pro Woche) reduziert. Gleichzeitig erfolgt eine fokale Dosiseskalation im Bereich der Tumorläsionen.
In dem Kontrollbehandlungsarm B erfolgt die Behandlung mittels sogenannter moderater Hypofraktionierung. Bei diesem Therapiekonzept wird die Anzahl der Bestrahlungstermine auf 20 Sitzungen (4 Wochen) reduziert.
Ziel der Studie ist es, die personalisierte Strahlentherapie weiter zu verbessern und den Patienten eine effektivere und schonende Behandlung in reduzierter Therapiezeit zu ermöglichen.