Erst-Trimester-Screening (ETS), besser frühe detallierte fetale Ultraschalldiagnostik
Als Erst-Trimester-Screening wird die Kombination einer detaillierten speziellen Ultraschalluntersuchung zwischen der 11+ 0 und der 13+6. Schwangerschaftswoche mit der Bestimmung von speziellen Serummarkern bezeichnet. Die Befunde ermöglichen eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen bestimmter kindlicher Entwicklungsstörungen, vor allem in Folge von Chromosomenstörungen.
Aussagekraft einer frühen detaillierten fetalen Ultraschalldiagnostik
Eine genaue Bestimmung des Schwangerschaftsalters im Ultraschall ist nur im ersten Schwangerschaftsdrittel möglich.
Einige der schweren kindlichen Fehlbildungen können schon im ersten Schwangerschaftsdrittel erkannt werden.
Nackentransparenzmessung (speziell zertifizierte Untersucher)
Zwischen der 11+ 0 und der 13+6 Schwangerschaftswoche können bestimmte Auffälligkeiten im Ultraschall (erweiterte Nackentransparenz, Nasenbeindarstellung, fetales Herz und Blutflussuntersuchungen) den Verdacht auf das Vorliegen einer kindlichen Chromosomenstörung oder einer anderen Entwicklungsstörung wecken.
Die Messung der sogenannten Nackentransparenz ermöglicht in Abhängigkeit vom altersentsprechenden Ausgangsrisiko dabei eine individuelle Einschätzung der Wahrscheinlichkeit für eine Chromosomenstörung, die nicht nur die häufigsten Trisomien umfasst. Eine erweiterte Nackentransparenz erhöht z.B. auch das Risiko für das Vorliegen seltenerer genetischer oder chromosomaler Auffälligkeiten.
Schwangerschaftsvergiftung, Präeklampsie-Screening:
Etwa 3-5 % aller Schwangeren entwickeln in der Schwangerschaft Probleme, die unter dem Begriff Schwangerschaftsvergiftung (früher Gestose) zusammengefasst werden.
Mittels einer Evaluierung persönlicher Risiken (mat. Alter, Hormonbehandlung, präexistenter Hypertonus, mütterl. Präeklampsie) und derzeitiger uteroplazentaren Durchblutung und Blutdruck können laut einiger Studien bis zu 90% der schweren Präeklampsien frühzeitig erkannt werden. Im Falle eines erhöhten Risikos wird eine ASS 150-Einnahme als etablierter off-Label-Use zur Verminderung des Risikos der Entwicklung einer schwangerschaftsassoziierten Erkrankung (Präeklampsie) empfohlen.
In großen Studien zeigten sich unter ASS-Einnahme keine erhöhten Nebenwirkungen hinsichtlich Blutungen, vorz. Plazentalösungen und fetalem vorzeitigen Ductusverschluss. Bei der Einnahme muss der Pat. bekannt sein, dass ASS die körpereigene Blutgerinnung vermindert, so dass bei auftretenden Blutungen diese verstärkt und verlängert sein können. Vor Routine-operativen Eingriffen (z.B: zahnärztliche), auch vor der Geburt, wird angestrebt, ASS 150 einige Tage vorher abzusetzen, weshalb eine Einnahme auch nur bis 36.SSW oder bis zum Eintritt vorzeitiger Geburtsbestrebungen empfohlen wird. Das geringe statistische Risiko des Auftretens von maternalen Blutungsereignissen muss gegen das deutlich erhöhte Risiko für Schwangerschaftskomplikationen abgewogen werden.
Mehrlingsschwangerschaft
Bei Vorliegen einer Mehrlingsschwangerschaft gelingt meist nur im 1. Trimenon die sichere Zuordnung, ob jeder Fetus eine eigene Plazenta hat oder sich Feten eine Plazenta teilen. Dieses Wissen ermöglicht es, mögliche Risiken für die Schwangerschaft zu erkennen.
Kosten
Wir müssen Sie darauf hinweisen, dass es sich ohne Überweisung durch den betreuenden Frauenarzt beim Erst-Trimester-Screening nicht um eine kassenärztliche Leistung handelt.