Epilepsie und Impfung
Eine Epilepsie ist keine grundsätzliche Kontraindikation für Impfungen. Leider kommt es in den letzten Jahren zunehmend wieder zu schweren Infektionskrankheiten wie z. B. Masern, die ein hohes Risiko an Folgeerkrankungen mit sich bringen. Daher ist Impfen um so wichtiger geworden, da es keinen sicheren Schutz durch eine gut geimpfte Umgebungsbevölkerung mehr gibt. Insbesondere für Kinder mit Epilepsie sind Impfungen wichtig. Häufig werden Impfungen aus Angst vor einer Anfallsauslösung durch die Impfung selbst oder dabei auftretendes Fieber vermieden. Dieses Risiko ist aber als sehr klein einzuschätzen im Gegensatz zu dem Risiko, durch die Erkrankung selbst schwere Anfälle oder sogar neurologische Folgeschäden zu erleiden.
Immer wieder kursieren Gerüchte über Epilepsien als Folge von Impfschäden. Impfschäden waren zum Glück früher schon selten und sind durch eine zunehmende Verbesserung der Impfstoffe noch viel seltener geworden. Die meisten dieser vermeintlichen Impfschäden sind keine. Sehr häufig wurde mit verbesserter Diagnostik bei Menschen mit einem „Impfschaden“ später eine genetische Veränderung gefunden welche die Epilepsie erklärt. Dennoch ist jede Impfung eine individuelle Nutzen- und Risikoabwägung für jeden Patienten und sollte mit einem Facharzt besprochen werden. Dieser kann Sie auch individuell beraten welche Impfungen für Ihr Kind sinnvoll sind und wie z. B. Fieber nach der Impfung vermieden werden kann.