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Simon Blunck, Volontär in der Unternehmenskommunikation, hat eine

Frühschicht lang in der P ege mitgearbeitet. Johanna Brombacher,

Auszubildende in der Gesundheits- und Krankenp ege, zeigte ihm alles:

Station Sellheim in der Universi-

täts-Frauenklinik. Es ist früh am

Morgen und ich habe mich auf ein

kleines Experiment eingelassen:

Ich darf eine Frühschicht lang in

den Pflegeberuf eintauchen und

die Auszubildende in der Gesund-

heits- und Krankenpflege, Johan-

na Brombacher, begleiten.

Ab in den Kasack und los geht’s.

Gemeinsam mit einer examinier-

ten Gesundheits- und Kranken-

pflegerin bekommen Johanna

und ich in der Übergabe zwei Pa-

tientinnen zugeteilt, um die wir

uns kümmern dürfen. Kurze Ein-

führung, Hände desinfizieren und

ab ins Patientenzimmer Nummer

15, in dem zwei Frauen liegen. Jo-

hanna misst Blutdruck, Puls, Sau-

ersto sättigung im Blut und Kör-

pertemperatur bei einer Patientin.

„Und jetzt du“, sagt Johanna. Die

Bettnachbarin nickt einverstan-

den und dann bin ich dran. „Gut

gemacht“, lobt die erfahrene Aus-

zubildende in der Gesundheits-

und Krankenpflege – und ich

freue mich. Und schon geht es

Frühstück auf Station verteilen,

Getränke bringen, Medikamente

geben, zuhören, desinfizieren,

laufen, laufen, laufen, alles doku-

mentieren und dabei am besten

immer freundlich sein. Dann

Arztvisite. „Gut zuhören, was die

Ärztin sagt“, rät mir Johanna.

„Hier erfahren wir viel über unse-

re Patientinnen und was wir heute

noch machen müssen.“

Nach der Visite geht’s weiter:

Spritzen geben, aufräumen, Wä-

sche sortieren – puh, die Zeit ver-

geht wie im Fluge und ich merke

gar nicht, dass der Frühdienst

schon fast rum ist. „Wenn du die-

sen Job auch in 40 Jahren noch

machen willst, solltest du auch

immer an deine eigene Gesund-

heit denken“, sagt Johanna. „Du

musst beispielsweise das Patien-

tenbett hochfahren, um deinen

Rücken zu schonen.“ Eines habe

ich außerdem gelernt: Wenn ich

einen Fehler in meinem Job ma-

che, ist das vielleicht ärgerlich,

aber wenn Johanna einen Fehler

macht, geht es um Menschen-

leben. Es ist 13.30 Uhr, meine

Schicht ist um. Ich bin ganz

schön platt. Aber nach diesem

kleinen Einblick in den Pflegeall-

tag habe ich noch mehr Respekt

vor allen Gesundheits- und Kran-

kenpflegenden, die sich täglich

um die Patientinnen und Patien-

ten der Uniklinik kümmern.

Ein kleiner Einblick

in die P ege

„Wenn ich einen Fehler mache,

ist das ärgerlich, bei Johanna

geht es umMenschenleben“

Desin zieren, desin zieren,

desin zieren: Vorm Betreten

eines Patientenzimmers,

nach dem Verlassen eines

Patientenzimmers und

nach jedem Einsatz

am Patienten müssen die Hände

desin ziert werden

Simon Blunck

ist eigentlich Volontär in der

Unternehmenskommuni-

kation der Uniklinik, schreibt

Texte, kümmert sich ums

Intranet, den Newsletter und

Pressemitteilungen.

Normalerweise sitzt er am

Schreibtisch. Doch eine

Frühschicht lang hat er

sich auf ein Experiment

eingelassen und einen Tag

in der P ege auf Station

Sellheim mitgearbeitet

Dokumentation ist alles:

Johanna und Simon

tragen alle Messwerte in einem

Programm ein. Nur so

kann ein umfassendes Bild der

Patienten entstehen

Mit Liebe zum Detail:

Beim Reinigen der Arbeits-

materialien kommt

es auf Gründlichkeit an, damit

sich Keime nicht verbreiten.

Mehrmals am Tag des-

in zieren die Gesundheits-

und Krankenp egenden

ihre Arbeitsmaterialien – ganz

schön zeitaufwendig

Und zurück mit dem Tablett: Nachdem die Patientinnen aufgegessen haben,

werden die Tabletts von den Gesundheits- und Krankenp egenden

oder vom Servicepersonal zurück in den Versorgungswagen geräumt

Johanna Brombacher

ist Auszubildende in der Gesundheits- und

Krankenp ege im dritten Lehrjahr

an der Akademie für Medizinische Berufe

der Uniklinik. Gesundheits- und Kranken-

p egerin ist ihr absoluter Traumjob

Nach dem Einsatz des

Blutdruckmessgeräts wird

alles fein säuberlich

desin ziert. Jeder Schlauch,

jedes Kabel und jede

Manschette muss mit

dem Desinfektionstuch

gereinigt werden

Weitere Einblicke:

www.youtube.com/

UniklinikumFreiburg