Fibromyalgie-Syndrom
Zu keinem Schmerzbild gab es lange Zeit so viele unterschiedliche Meinungen wie zu dem Krankheitsbild der Fibromyalgie. Was aber bedeutet dieser Begriff nun? Mit einer Fibromyalgie bezeichnet man zunächst einmal das Vorliegen von Schmerzen in verschiedenen Körperregionen. Dazu kommen aber noch weitere Symptome wie körperliche und geistige Erschöpfung, Schlafstörungen und Steifigkeits- und Schwellungsgefühl vor allem der Hände, aber auch der Füße oder des Gesichts. Es handelt sich also nicht um eine Erkrankung mit einer zugrundeliegenden Schädigung, sondern lediglich um eine Beschreibung eines Zusammentreffens verschiedenster Symptome. Deswegen spricht man heute von einem Fibromyalgiesyndrom.
Woher kommt aber dieses Syndrom? Ganz genau weiß man das noch nicht. Zusammenfassend kann man aber sagen, dass verschiedene Belastungsfaktoren wie z.B. langanhaltende anstrengende Alltagssituationen bei einer entsprechenden Veranlagung zu eben diesen Körperreaktionen führen können, aus denen dann die Symptome eines Fibromyalgiesyndroms entstehen.
Wie wird ein Fibromyalgiesyndrom behandelt? Ziel der Behandlung ist es einerseits, die Krankheitssymptome so weit wie möglich zu lindern, andererseits ganz unabhängig davon den Patienten Wege aufzuzeigen, langfristig ein erfülltes und zufriedenstellendes Leben zu führen. In einem ersten Schritt ist es aber zunächst einmal wichtig, alle anderen medizinischen Möglichkeiten für die geschilderten Beschwerden auszuschließen. In einer ausführlichen ärztlichen und – am selben oder einem späteren Tag - auch schmerzpsychologischen Untersuchung wird geschaut, welche Faktoren bei dem einzelnen Betroffenen zum Fibromyalgiesyndrom geführt haben. Aus diesem Krankheitsmodell ergibt sich dann der auf den Patienten zugeschnittene Behandlungsplan. Ja nachdem, wie sehr der Patient durch die Beschwerden beeinträchtigt ist und welche Behandlungen bereits durchgeführt wurden, können verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen: neben einer ausführlichen Erklärung des Beschwerdebildes und allgemeinen Verhaltensempfehlungen (z.B. Aufnahme von Ausdauersport, Erlernen eines Entspannungstrainings, evtl. Unterstützung durch eine Sport- und Physiotherapie) können zum Beispiel auch Schmerzschwellen erhöhende Medikamente eingesetzt werden. Sollten die Einfluss nehmenden psychosozialen Faktoren vom Betroffenen nicht selbst zu lösen sein, ist die Aufnahme einer ambulanten Verhaltenstherapie sinnvoll. Das gilt insbesondere dann, wenn Patienten neben den Schmerzen zusätzlich an einer Depression oder einer Angststörung leiden. In diesen Fällen ist dann meist auch eine entsprechende Medikation erforderlich.
Je nach Schwere und Dauer des Krankheitsbildes ist es manchmal wichtig, dass verschiedene Therapien gleichzeitig und in enger Absprache zwischen den behandelnden Therapeuten erfolgen. Dann ist eine sog. multimodale Behandlung erforderlich, bei der Ärzte, Psychotherapeuten und Sport- und Physiotherapeuten die Therapien in enger Absprache durchführen.