Kopfschmerzen
Das Interdisziplinäre Schmerzzentrum ist seit dem 21.12.2022 ein von der Deutschen Migräne - und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG) zertifiziertes Kopfschmerzzentrum Level 2.
Das Interdisziplinäre Schmerzzentrum in Freiburg wird auf der Website der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG) daher als DMKG zertifiziertes Kopfschmerzzentrum Level 2 geführt.
Bei folgenden Schmerzen können wir Ihnen unsere Behandlung anbieten:
Erkrankungsbilder
Dabei drückt der Kopfschmerz dumpf im Bereich des gesamten Kopfes oder drückt wie ein Band. Der Schmerz ist leicht bis mittelschwer und verschlechtert sich nicht durch Bewegung. Geschätzt etwa 30 bis 40% der Bevölkerung leiden unter gelegent-lichen Spannungskopfschmerzen. Dabei leiden etwa 3% der Menschen unter einem chronischen Spannungskopfschmerz. Sie habe ihre Beschwerden an mehr als 14 Tagen pro Monat. Die meisten Patienten tolerieren einen gelegentlich auftretenden Spannungskopfschmerz ohne eine spezielle Therapie, einfache Schmerzmittel wie Aspirin, Paracetamol oder Ibuprofen können auch eingesetzt werden. Über die möglichen Ursachen dieser Kopfschmerzarten gibt es bisher nur Vermutungen, bei einem Teil der Patienten ist darüber hinaus auch die Muskulatur am Kopf besonders schmerzempfindlich.
Migräne sind wiederkehrende Kopfschmerzattacken mit Schmerzen von mittlerer bis hoher Intensität, die sich bei körperlicher Aktivität verstärkten. Die Schmerzen sind meist pulsierend, pochend und begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Licht-, Geräusch- und Geruchsempfindlichkeit. Bei den 4 bis 72 Stunden anhaltenden Episoden, die einseitig aber auch beidseitig sein können, vermutet man verschiedene Auslösefaktoren. Dies können sein: Hormone, Stress, ein unregelmäßiger Tagesablauf, zuviel oder zuwenig Schlaf, zuwenig Trinken. An einer Aura leiden etwa 10 bis 15% der Menschen mit Migräne. Dabei kommt es meist zu Sehstörungen mit Flimmern vor den Augen, Seh- und Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen, Sensibilitätsstörungen oder andere neurologische Ausfälle. Die Symptome treten vor den Kopfschmerzen auf, anschließend setzt bei den meisten Patienten der typische Kopfschmerz ein.
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DMKG Leitlinien 2022.
Bei dieser seltenen Kopfschmerzform, bei der an mehr als 15 Tagen pro Monat ein Migränekopfschmerz auftritt, ohne dass ein Medikamentenübergebrauch vorliegt, besteht seit September 2011 eine neue Behandlung durch die Injektion von Botulinumtoxin. Dieses Medikament kann die Häufigkeit der Migräneattacken deutlich senken. Diese spezielle Schmerztherapie wird im Interdisziplinären Schmerzzentrum durchgeführt.
Bei dieser inzwischen dritthäufigsten Kopfschmerzform in Deutschland kommt es zu einem Kopfschmerz an mehr als 15 Tagen pro Monat. Diese Form tritt auf, wenn an über mehr als 15 Tagen im Monat Schmerzmittel (Analgetika) oder auch Triptane an mehr als 10 Tagen pro Monat eingenommen werden. Es kann ein Mischbild aus Migräne und Spannungskopfschmerzen entstehen.
Die Behandlung dieser Kopfschmerzform besteht im Auslassen der Medikation und gegebenenfalls Einleitung einer speziellen medikamentösen vorbeugenden Behandlung. Bei vielen Patienten mit begleitenden Erkrankungen wie deutlichen Schlafstörungen, Depressionen kann u. U. ein Auslassversuch unter tagesklinischen oder stationären Bedingungen erfolgen, und es ist eine weiterführende psychologische und eventuell auch krankengymnastische Behandlung sinnvoll. Diese Methoden können zu einer anhaltenden Besserung der Erkrankung führen.
Bei dieser primären Kopfschmerzerkrankung treten die stärksten Kopfschmerzen auf, die bekannt sind. Dabei kommt es täglich 1-8x zu stärksten Schmerzen im Augen- oder Schläfenbereich nur einer Gesichtshälfte. Die Schmerzen setzen rasch und erreichen nach 10 Minuten ihren Höhepunkt und dauern maximal 180 Minuten. Bei der häufigsten, episodischen Verlaufsform kommt es zu den Schmerzen häufig im Frühjahr oder Herbst. Typischerweise geht der Schmerz auf der betroffenen Gesichtshälfte einher mit einem Tränen oder gerötetem Auge, einer verstopfter oder stark laufenden Nase, einem vermehrten Schwitzen im Gesicht und einem geschwollenen oder herabhängenden Augenlid. Viele Patienten beschreiben den Schmerz wie ein „glühend heißes Messer im Auge“. Ursache und Entstehung des Clusterkopfschmerzes sind noch weitgehend unklar. Die Erkrankung ist nicht selten, vermutlich so häufig wie die Multiple Sklerose.
Von der Erkrankung sind überwiegend Männer im Alter von 35 bis 50 Jahren betroffen. Bei der chronischen Verlaufsform der Erkrankung sind die Patienten besonders schwer betroffen. Das Interdisziplinäre Schmerzzentrum bietet im Rahmen einer „Notfallsprechstunde“ eine rasche Diagnostik und Therapie, beispielsweise mit einer bestimmten Spritzenbehandlung (Infiltration des Nervus occipitalis major/ minor), an.
Es existieren noch zahlreiche weitere Kopfschmerzarten, die sich in ihren Symptomen, Ursachen und Therapien unterscheiden. Im Rahmen unserer Kopfschmerzambulanz kann die Diagnose gestellt werden, ggf. notwendige örtliche Behandlungsmethoden, begleitende psychologische oder physiotherapeutische Interventionen eingeleitet werden.
Link zum Kopfschmerzkalender der DMKG
Hier finden sie auch Vorlagen für einen Kopfschmerzkalender, mit dem Sie Ihre Anfälle genauer dokumentieren und die Medikamenteneinnahme überprüfen können.