Schlafbezogene Atemstörungen
Das Schlaflabor der Klinik für PneumologieDas von der "Deutschen Geselschaft für Schlafmedizin" (DGSM) zertifizierte Schlaflabor der Klinik für Pneumologie der Medizinischen Universitätsklinik Freiburg diagnostiziert und behandelt Schlafstörungen und schlafbezogene Erkrankungen aus innerer Ursache. Der Schwerpunkt liegt auf Atemstörungen während des Schlafes. Wir arbeiten dabei unter anderem mit der Klinik für Psychiatrie und Psychosomatik, der HNO-Klinik und dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin interdisziplinär zusammen.
Atemstörungen, die v.a. beim Schlaf auftauchen, haben einen großen Einfluß auf die körperliche und seelische Gesundheit. Neben einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit, der Gefahr von Sekundenschlaf und v.a. morgendlichen Kopfschmerzen können nächtliche Atemstörungen u.a. zu Herzkreislauferkrankungen führen.
Obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom
Beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom kommt es in den Tiefschlafphasen zu einer Erschlaffung der Muskulatur v.a. im Bereich des Mund-Halsbereiches. Hierdurch kommt es zu einer Verlegung der Atemwege. Hieraus resultiert ein Abfall in der Sauerstoffversorgung,so dass der Tiefschlaf unterbrochen wird und es zu einem kurzen, oft unbewußten Erwachten kommt. Es resultieren Tagesmüdigkeit und Abgeschlagenheit.
Zentrales Schlaf-Apnoe-Syndrom
Beim zentralen Schlafapnoe-Syndrom ist aufgrund einer Störung des Atemzentrums der Atemantrieb reduziert bzw. gänzlich aufgehoben; Erkrankungen des zentralen Nervensystems können hierzu ebenso führen wie Herzerkrankungen oder ein langer Aufenthalt in großer Höhe.
Atemstörungen bei neuromuskulären Erkrankungen
Viele neuromuskuläre Erkrankungen (z. B. Duchenne-Muskeldystrophie, Amytrophe Lateralsklerose) können zu einer Schwächung der Atemmuskulatur bzw. zu einer Störung der Steuerung der Atemmuskulatur führen, so dass Patienten eine zeitweise Unterstützung durch eine Beatmungsmaschine benötigen.
Dia Diagnostik zu schlafbezogenen Atemstörungen setzt sich zusammen aus einer sorgfältigen Anamneseerhebung, der Erfragung von typischen Beschwerden am Tag sowie einer apparativen Diagnostik, die in der Regeln zunächst eine ambulante Screening-Untersuchung und dann ggf. eine genauere Diagnostik im Schlafalbor nach sich zieht.
Typische Beschwerden
Oftmals bemerken betroffene Menschen einen wenig erholsamen Schlaf in der Nacht mit typischen Folgen am Tag. Hierzu zählen Konzentrationsstörungen, Einschlafneigung, Kopfschmerzen oder auch Stimmungsschwankungen. Aber auch Bluthochdruck, Herz- und Kreislauferkrankungen können in der Folge von schalfbezogenen Atemstörungen auftreten.
Lebenspartner bemerken bei Betroffenen oft ein lautes Schnarchen sowie Atempausen, die wenige Sekunden bis Minuten dauern können.
Ein standardisierter Fragebogen, den die Betroffenen im Vorfeld ausfüllen, hilft bei der Beurteilung, in wie weit Schlafstörungen ursächlich für die Beschwerden den Patienten sind.
Ambulante Diagnostik
In der Regel führen wir bei Patienten, bei den der Verdacht auf eine schlafbezogene Atemstörung besteht, zunächst eine ambulante Untersuchung durch. Bei dieser bekommen die Patienten ein Gerät angelegt, mit welchem sie in der Nacht zu Hause schlafen können. Das Gerät zeichnet die Atembewegungen, den hierdurch erzeugten Luftstorm, Herzrhythmus und Sauerstoffversorgung auf.
Am nächsten Tag erfolgt die Auswertung; sollte sich hier der Verdacht auf eine schlafbezogene Atemstörung bestätigen, so kann in der Folge eine weitere Abklärung im Schlaflabor erfolgen.
Schlaflabor
Im Schlaflabor erfolgt eine vollständige Abklärung auf eine schlafbezogene Atemstörung sowie ggf. eine Therapieeinleitung und -kontrolle.
Hierfür übernachtet der Patient im Krankenhaus in einem speziell ausgestatteten Raum, in dem neben der Messung der Atembewegungen, des Luftstroms an Nase und Mund, Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung weitere Parameter aufgezeichnet werden können. Hierzu zählen eine Hirnstrommessung (EEG), eine Messung der Augenbewegungen sowie der Muskelbewegungen an Kinn und Beinen. Zudem erfolgt eine Videoaufzeichnung.
Für die Untersuchung im Schlaflabor benötigen Sie eine Überweisung von Hausarzt.
CPAP-Therapie
Die CPAP-Therapie stellt aktuell den Goldstandard der Therapie des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms dar. Hierbei sitzt eine Maske auf Mund und Nase, an den eine Maschine angeschlossen ist, die kontinuierlich einen Luftstrom erzeugt. Hierüber wird eine Verlegung der Atemwege verhindert und der Schlaf erholsamer.
Auch wenn es am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist, so ist es in den meisten Fällen möglich, eine für den Patienten komfortable Maske und Einstellung zu finden, die einen erholsamen Schlaf ermöglicht.
Unterstützende / kontrollierte Beatmungsformen
Bei bestimmten Erkrankungen ist nicht nur ein Offenhalten der Atemwege auch im Schlaf notwendig, sondern aktive Unterstützung der Atmung. Hierbei wird von einer Beatmungsmaschine z. B. ein Atemzug unterstützt oder bei zu langen Atempausen die Atmung übernommen. Hierdurch können sich Atemmuskeln im Schlaf erholen oder Atempausen verhindert werden.
PD Dr. med. S. Fähndrich
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