Interdisziplinäre Medizinische Intensivtherapie (IMIT)

Ein Forschungsschwerpunkt der Interdisziplinären Medizinischen Intensivtherapie sind klinische Forschungsprojekte. Ziel dieser Projekte ist, das Verständnis intensivmedizinischer Krankheitsbilder zu erweitern, um die klinische Versorgung der Patienten zu verbessern. In retrospektiven Analysen und Registerstudien werten wir die klinischen Behandlungsdaten von Patienten aus. Aus den Ergebnissen dieser Studien leiten wir Hypothesen ab, die wir dann in prospektiven klinischen Studien untersuchen.

In verschiedenen Projekten befassen wir uns mit Verfahren zur extrakorporalen  Kreislauf- und Lungenunterstützung. Bei Patienten mit schwerem Lungenversagen kann der Gasaustausch in der Lunge so stark eingeschränkt sein, dass auch mit Unterstützung von invasiver mechanischer Beatmung keine ausreichende Sauerstoffanreicherung des Patientenbluts und keine ausreichende Entfernung des Kohlendioxids möglich sind. Ausgewählte Patienten können in einer solchen Situation von einer Unterstützung mit venovenöser extrakorporaler Membranoxygenierung (VV ECMO) profitieren. Ziel unserer Forschungsprojekte ist, die Kriterien zur Auswahl der Patienten, die von diesem Verfahren am meisten profitieren, zu verbessern. Außerdem untersuchen wir Möglichkeiten, bekannte Komplikationen der ECMO Unterstützung zu reduzieren und die begleitende Beatmungs- und Intensivtherapie weiter zu verbessern.

Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit dem Einsatz von venoarterieller ECMO (VA ECMO) bei Patienten im schweren kardiogenen Schock und im Herz-Kreislauf-Stillstand (sogenannte extrakorporale Reanimation, ECPR). Ziel dieser Forschungsprojekte ist, die Überlebenswahrscheinlichkeit und die Lebensqualität der Patienten zu erhöhen.

Für unsere Forschungsprojekte sind wir eng in nationale und internationale Kooperationen eingebunden.

Projektleiter:
Dr. Paul Biever, paul.biever@uniklinik-freiburg.de
PD Dr. Alexander Supady, alexander.supady@uniklinik-freiburg.de
PD Dr. Dawid Staudacher, dawid.staudacher@uniklinik-freiburg.de
Prof. Dr. Tobias Wengenmayer, tobias.wengenmayer@uniklinik-freiburg.de

In einem interdisziplinären Team aus Forscherinnen und Forschern aus Medizin, Molekularer Medizin, Pharmazie und Biologie arbeiten wir daran, neue, innovative Ansätze für die Therapie kritisch kranker Patientinnen und Patienten zu entwickeln. Die enge Verknüpfung von experimenteller Forschung und Klinik erlaubt es uns, relevante Problemfelder zu identifizieren und die Translation in die medizinische Anwendung beschleunigen.

Im Fokus unseres Interesses steht der Mineralokortikoidrezeptor (MR), ein Liganden-aktivierter Transkriptionsfaktor. Medikamente, die MR blockieren, wirken anti-inflammatorisch und anti-fibrotisch und sind etablierte Substanzen zur Behandlung der Herzinsuffizienz. Ihre klinische Anwendbarkeit ist jedoch durch relevante Nebenwirkungen wie Hyperkaliämie eingeschränkt. Ziel unserer Arbeit ist es daher, neue Ansätze zur Blockade des MR-Signalwegs zu identifizieren, um die schädlichen Effekte von MR zu verhindern und gleichzeitig ihre physiologische Funktion zu erhalten. Gleichzeitig untersuchen wir, ob sich die günstigen anti-inflammatorischen Effekte von MR-Antagonisten auf andere Krankheitsbilder übertragen lassen, um so ihr therapeutisches Potential in weiteren Indikationen zu nutzen.

Transkriptionsfaktoren, Chromatinorganisation und Epigenetik beeinflussen wesentlich die Genexpression und damit die biologische Funktion der Zelle. Durch genomweite Analysen wollen wir Mechanismen identifizieren, die das Auftreten kritischer Erkrankungen begünstigen oder an ihrer Pathophysiologie beteiligt sind. Durch Integration klinischer Daten wollen wir Biomarker identifizieren, anhand derer wir die Therapie steuern und im Sinne einer personalisierten Medizin anpassen können. Die pharmakologische Beeinflussung epigenetischer Modulatoren stellt einen innovativen Therapieansatz dar, der bisher nur wenig genutzt wird.

Projektleiter:
PD Dr. Achim Lother, achim.lother@uniklinik-freiburg.de

Weitere Informationen:
http://www.cardiovascularpharmacology.org
Sonderforschungsbereich SFB 1425

Eine Übersicht aller Publikationen der IMIT finden Sie in PubMed.

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