Keratoplastik mit Limbusstammzellen (z.B. Limbokeratoplastik)
Bestimmte Erkrankungen der Augenoberfläche mit Zerstörung der Limbusstammzellen an beiden Augen erfordern eine Übertragung der Hornhaut und der Limbusstammzellen. An der Universitäts-Augenklinik Freiburg wird in diesen Fällen seit Jahren das Verfahren der „Limbo-Keratoplastik“ angewendet. Anders als bei der herkömmlichen Hornhautübertragung wird bei der Limbo-Keratoplastik das Spenderscheibchen exzentrisch ausgeschnitten (siehe Abbildung oben links), so dass ein Teil der in der äußeren Hornhaut sitzenden Limbusstammzellen mit transplantiert wird. Diese übernehmen dann nach Einnähen die Regeneration der obersten Hornhautschicht am erkrankten Auge und garantieren eine glatte und gleichmäßige Hornhautoberfläche. Dies ist für eine optimale Brechung des Lichts und damit ein gutes Sehen von hoher Bedeutung. Neben der Technik der Limbokeratoplastik werden auch weitere Techniken wie die autologe Limbusstammzelltransplantation oder Kombinationen mit Amnionmembrantransplantationen durchgeführt.
Prinzip der Limbokeratoplastik: Bei der Spenderhornhaut wird das Transplantat exzentrisch ausgeschnitten (oben links), so dass ein Sichel mit Limbusstammzellen mit transplantiert wird (oben rechts). Bei der konventionellen perforierenden Keratoplastik wird das Transplantat zentral ausgeschnitten (unten links), so dass keine Limbusstammzellen mit transplantiert werden (unten rechts).