Technik
Volle Kraft in Richtung grüner Zukunft
Strom, Kälte und Wärme möglichst klimaschonend erzeugen und einsetzen: Dafür setzen am Universitätsklinikum Freiburg zahlreiche Mitarbeiter*innen ihr Fachwissen und ihre guten Ideen ein. Insbesondere die Teams aus dem Geschäftsbereich 5 – Technik suchen neue Einsparpotenziale und passen Anlagen in den über 160 Gebäuden, Geräte und Prozesse an.
Strom vom Dach
Die Photovoltaik-Anlagen am Standort Bad Krozingen, auf dem Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene und dem Personalcasino liefern zusammen durchschnittlich 360 Megawattstunden Strom pro Jahr, was den CO2-Ausstoß um rund 134 Tonnen jährlich senkt. Auch auf dem Neubau des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin ist eine Anlage geplant. Eine laufende Studie prüft, welche weiteren Dächer sich eignen.
Auf Hochleistungskurs
Das eigene Heizkraftwerk versorgt das Universitätsklinikum am Standort Freiburg mit Strom, Kälte und Wärme sowie die Gebäude der Universität und weitere Einrichtungen mit Fernwärme – und wird stetig effizienter: Die Nutzung von Motor- und Abgaswärme spart seit 2018 jährlich rund 5.000 Tonnen CO2. Auch der Austausch des ältesten Heizkessels trug 2020 zur Reduzierung der Emissionen bei. Ergänzend zur Rückgewinnung von Rauchgaswärme wurde eine SCR-Katalysatoranlage eingebaut, mit der innerhalb von zwei Jahren mehr als 10.000 Kilogramm an Stickstoffoxid-Emissionen vermieden werden konnten.
Grüne Wärme dank Wasserstoff
Das Universitätsklinikum prüft derzeit im Rahmen einer Machbarkeitsstudie, wie eine Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff aussehen könnte. Regionale Energieversorger planen eine Anbindung der Oberrhein-Region an die französische Wasserstoff-Infrastruktur und testen bestehende Gasleitungen auf ihre Tauglichkeit. Bei positivem Ausgang könnte das Universitätsklinikum zu den potenziellen Abnehmern zählen und künftig seine Strom- und Wärmeversorgung durch grün produzierten Wasserstoff CO2-neutral gestalten.
Prima Pumpen
Damit läuft es rund: Moderne Hocheffizienz-Pumpen bringen Kälte und Wärme deutlich effektiver ans Ziel als Drehstrom- und Umwälzpumpen. Ihr Austausch ist in vollem Gange, an einigen Heiz- und Kühlregistern sowie Heizzentralen sind mittlerweile 26 Hocheffizienz-Pumpen bereits im Einsatz. Durch den Austausch konnten 2022 rund 8.000 Kilowattstunden Strom und dadurch rund 3.000 Kilogramm CO2 eingespart werden.
Jedes Grad zählt
Eine kleine Anpassung macht den großen Unterschied: In der Klinik für Augenheilkunde lagern besonders sensible Proben seit 2022 bei –70 Grad Celsius statt –80 Grad Celsius. Dadurch konnte der Stromverbrauch der Ultra-Tiefkühlgeräte mit unterstützendem Einverständnis der Klinikleitung und ohne Abstriche bei der Lagerqualität um 30 Prozent gesenkt werden.
Clever kühlen
Angenehme Temperaturen auch im Sommer: Die verdankt das Interdisziplinäre Tumorzentrum dem Schwarzwaldgrundwasser, dessen Kälte die Betondecken kühlt. Auch im Verwaltungsgebäude werden Temperaturen klimaschonend über eine Betonkernaktivierung gesteuert. Im Neubau des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin ist ein Kältespeicher mit 1,5 Millionen Liter Fassungsvermögen integriert, nachts öffnen sich Fenster zur Abkühlung automatisch.
Kompakt gespeichert
Im Zentrum für Digitalisierung und Informationstechnologie hilft die Umstellung auf Flash-Speicher gleich doppelt beim Sparen. Dank Flash-Storage lassen sich Daten stärker komprimieren und es kann auf sich drehende Spindeln verzichtet werden. Das Ergebnis: geringerer Energieverbrauch und weniger Platzbedarf.
- 5.000 Tonnen CO2-Emissionen spart die Nutzung von Motor- und Abgaswärme im klinikeigenen Heizkraftwerk seit 2018 jährlich ein
- 26 moderne Hocheffizienz-Pumpen sind bereits im Klinikum im Einsatz und halfen 2022, rund 8.000 Kilowattstunden Strom einzusparen.
- 360 Megawattstunden Strom pro Jahr liefern die Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern des Universitätsklinikum Freiburg bisher durchschnittlich, was den CO2-Ausstoß um rund 134 Tonnen jährlich senkt.
- 30 Prozent gesenkt werden konnte der Stromverbrauch der Ultra-Tiefkühlgeräte in der Klinik für Augenheilkunde, wo besonders sensible Proben seit 2022 bei –70 Grad Celsius statt -80 Grad Celsius lagern.
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