CO2-Rechner
Mit Präzision gegen den Klimawandel
Der neu entwickelte CO2-Rechner des Universitätsklinikums Freiburg hilft Krankenhäusern, ihre CO2-Bilanz zu berechnen und gezielte Maßnahmen zur Reduzierung zu ergreifen.
Als besonders energieintensive Einrichtungen tragen Krankenhäuser große Verantwortung, ihre CO2-Bilanz konsequent zu verbessern. Doch was sind die wichtigsten Faktoren, wo braucht es am dringendsten neue, klimaschonendere Lösungen? Bisher ließen sich die Emissionen von Krankenhäusern nur unzureichend erfassen. Deshalb hat das Universitätsklinikum Freiburg gemeinsam mit dem Öko-Institut e.V. und gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) einen CO2-Rechner entwickelt.
Mit dem im Mai veröffentlichten Open-Access-Tool können Krankenhäuser detailliert und nach internationalen Standards ihre CO2-Bilanz erstellen. „Nur wenn die Krankenhäuser die zentralen Stellschrauben kennen, können sie konkret etwas an ihren CO2-Emissionen verändern. Mit unserem CO2-Rechner schaffen wir Transparenz und ermöglichen den Vergleich zwischen Kliniken“, sagt der Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikum Freiburg, Professor Dr. Frederik Wenz. „Während unsere internen Zahlen im Bereich Energie sehr präzise sind, konnten uns die wenigsten Pharmaunternehmen und andere Zulieferer Auskunft über die Klimabilanz ihrer eigenen Produkte geben. Hier ist es noch ein weiter Weg zu einer lückenlosen Klimabilanz“, ergänzt Professor Dr. Andy Maun, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin und CAFOGES-Projektleiter.
Klimabilanz kompakt
Und wie sieht die CO2-Bilanz des Universitätsklinikums Freiburg aus? Im Untersuchungsjahr 2019, in dem die Daten für die Erstellung des CO2-Rechners erhoben wurden, beliefen sich die Emissionen im Rahmen des laufenden Klinikbetriebs auf 104.000 Tonnen CO2-Äquivalente. Das entsprach bei 1.616 Betten einem CO2-Ausstoß von 64,36 Tonnen CO2 pro Krankenhausbett. Mit rund 53.000 Tonnen CO2-Äquivalenten entsteht der größte Anteil bei Herstellung, Transport und Nutzung von Gütern und Dienstleistungen, die das Universitätsklinikum einkauft. Bei der Eigenproduktion von Wärme, Kälte und Strom, die im Klinikum genutzt werden, entstehen etwa 33.000 Tonnen CO2-Äquivalente. Etwa 5.000 Tonnen der Emissionen entfallen auf Patient*innen-Transporte. Zusätzlich entstehen bei der Produktion von Fernwärme für weitere Landeseinrichtungen wie die Universität Freiburg im Heizkraftwerk des Klinikums rund 41.000 Tonnen Treibhausgase.
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