Brachytherapie
Bild 1. Beispiel einer HDR Brachytherapie bei Prostatakarzinom. Die HDR Brachytherapie stellt eine sehr wirksame und schonende Behandlungsmethode bei Patienten mit einem rezidivierten (wieder zurück gekommenen) Prostatakarzinom innerhalb der Prostata nach initialer Strahlentherapie von außen dar. Mittels Anwendung von PSMA PET/CT und MRT Bildern kann der wieder aufgetretene Tumor in der Prostata erfasst und zielgerichtet bestrahlt werden. Sollte der Tumor nicht genau detektierbar sein, kann in so einem Fall auch die gesamte Prostata mittels HDR-Brachytherapie erfolgreich behandelt werden.
Brachytherapie (altgriechisch βραχύς brachys, deutsch ‚kurz, nah‘), auch interne Strahlentherapie oder interventionelle Strahlentherapie, ist eine Form der Strahlentherapie, bei der umschlossene radioaktive Strahlenquellen innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des zu bestrahlenden Gebietes im Körper platziert werden. Unsere Klinik wendet die Brachytherapie häufig als eine wirksame Behandlungsmethode für Krebserkrankungen der Gebärmutter, des Gebärmutterhalses, der Prostata und der Haut ein. Die Brachytherapie kann allein oder in Verbindung mit anderen Therapieformen, zum Beispiel mit einer Bestrahlung von außen (EBRT, external beam radiotherapy) und/oder einer Chemotherapie eingesetzt werden. In unserer Klinik wird die sogenannte high-dose rate (HDR) Brachytherapie angewendet. Hierbei wird die Strahlenquelle über Hohlnadeln (interstitielle Brachytherapie, zum Beispiel beim Prostatakarzinom) oder über einen Applikator (intrakavitäre Brachytherapie, zum Beispiel beim Gebärmutterkrebs) Computer-gesteuert in und/oder an den Tumor geführt. Dies kann im Falle einer interstitiellen Brachytherapie in Vollnarkose erfolgen, um das Schmerzempfinden auf das höchstmögliche Maß zu reduzieren. Um die Bestrahlung während einer Brachytherapie Sitzung zielgenau und hochpräzise durchführen zu können, werden in unserer Klinik modernste diagnostische Verfahren (zum Beispiel die Kernspintomographie = MRT) eingesetzt, um die Lage des Tumors exakt bestimmen zu können.
Da bei der Brachytherapie die Strahlenwirkung nur ein sehr begrenztes Gebiet um die Strahlenquelle betrifft, ist die Strahlenbelastung für gesundes und von den Strahlenquellen weiter entfernt liegendes Gewebe reduziert. Somit kann der Tumor mit hoch-dosierter, lokalisierter Bestrahlung behandelt werden, während die Wahrscheinlichkeit einer unnötigen Schädigung des gesunden, umgebenden Gewebes reduziert wird. Somit stellt die Brachytherapie ist eine wirkungsvolle Behandlungsoption für viele Krebsarten dar. Therapieergebnisse haben gezeigt, dass die Heilungsraten für Krebs zwischen Brachytherapie, Operation und externer Strahlentherapie vergleichbar oder besser sind.
Bitte melden Sie sich bei Rückfragen zur HDR-Brachytherapie an:
- PD Dr. med. Tanja Sprave, MBA
Oberärztin, ärztliche Leitung der Sektion Brachytherapie
tanja.sprave@uniklinik-freiburg.de - Prof. Dr. Dimos Baltas
Leitung der Abteilung für Medizinische Physik, physikalische Leitung der Sektion Brachytherapie
dimos.baltas@uniklinik-freiburg.de