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Sektion Interventionelle Strahlentherapie

Sektionsleitung

PD Dr. med. Tanja Sprave, MBA

Klinik für Strahlenheilkunde
Department für Radiologische Diagnostik und Therapie
Universitätsklinikum Freiburg

Robert-Koch-Straße 3
D-79106 Freiburg

tanja.sprave@uniklinik-freiburg.de

Die HDR Brachytherapie stellt eine sehr wirksame und schonende Behandlungsmethode bei Patienten mit einem Prostatakarzinom dar. Mittels Anwendung von modernen diagnostischen Bildgebungen wie der PSMA PET/CT und der Magnetresonanztomographie (MRT) kann der Tumor innerhalb der Prostata erkannt werden Bild A zeigt eine PSMA PET/CT Bildgebung der Prostata mit einem Tumorherd rechts unten. Die Information der diagnostischen Bildgebungen wird in unserem Institut im Rahmen der Brachytherapie mit dem live-aufgenommenen Ultraschallbild fusioniert (verkuppelt). Das Ergebnis dieses Vorgangs ist in Bild B zu sehen (rot=Prostata, blau=Harnblase, grün=Darm). Somit kann während des Eingriffes die genaue Lage des Tumors dargestellt werden, um zielgerichtet die Hohlnadeln zu platzieren. In dem Bild C ist die Bestrahlungsdosis eines Patienten dargestellt. Man sieht das fusionierte MRT Bild mit dem Tumorherd unten rechts. In diesem Areal wird eine höhere Dosis appliziert als in der restlichen Prostata. In dem Bild D ist die 3D-Verteilung der Bestrahlungsdosis mit den Positionen der Nadeln zu sehen; auch hier wird deutlich, dass der Tumormasse eine höhere Bestrahlungsdosis erhält.

Die Sektion für Interventionelle Strahlentherapie der Klinik für Strahlenheilkunde des Universitätklinikums Freiburg ist die erste Sektion dieser Art in ganz Deutschland. Ein hoch-spezialisiertes Team aus Physikern*innen, Pflegern*innen und Ärzten*innen gewährleisten eine sichere und effektive Behandlung der Patienten*innen. Im Rahmen von innovativen Forschungsprojekten kommen hierbei die neuesten technischen Errungenschaften direkt dem Patienten*innen zu Gute.

In der Sektion wird eine besondere Form der Hochpräszisionsstrahlentherapie angewandt: die high-dose rate Brachytherapie (altgriechisch βραχύς brachys, deutsch ‚kurz, nah‘), auch interne Strahlentherapie oder interventionelle Strahlentherapie genannt. Die Brachytherapie ist eine Form der Strahlentherapie, bei der umschlossene radioaktive Strahlenquellen innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des zu bestrahlenden Gebietes im Körper platziert werden. Unsere Klinik wendet die Brachytherapie häufig als eine wirksame Behandlungsmethode für Krebserkrankungen der Gebärmutter, des Gebärmutterhalses, der Prostata, der Brust und der Haut ein. Die Brachytherapie kann allein oder in Verbindung mit anderen Therapieformen, zum Beispiel mit einer Bestrahlung von außen (EBRT, external beam radiotherapy) und/oder einer Chemotherapie eingesetzt werden. In unserer Klinik wird die sogenannte high-dose rate (HDR) Brachytherapie  angewendet. Hierbei wird die Strahlenquelle über Hohlnadeln (interstitielle Brachytherapie, zum Beispiel beim Prostatakarzinom) oder über einen Applikator (intrakavitäre Brachytherapie, zum Beispiel beim Gebärmutterkrebs) Computer-gesteuert in und/oder an den Tumor geführt. Dies kann im Falle einer interstitiellen Brachytherapie in Vollnarkose erfolgen, um das Schmerzempfinden auf das höchstmögliche Maß zu reduzieren. Um die Bestrahlung während einer Brachytherapie Sitzung zielgenau und hochpräzise durchführen zu können, werden in unserer Klinik modernste diagnostische Verfahren (zum Beispiel die Computertomographie = CT oder die Kernspintomographie = MRT) eingesetzt, um die Lage des Tumors exakt bestimmen zu können.

Da bei der Brachytherapie die Strahlenwirkung nur ein sehr begrenztes Gebiet um die Strahlenquelle betrifft, ist die Strahlenbelastung für gesundes und von den Strahlenquellen weiter entfernt liegendes Gewebe reduziert. Somit kann der Tumor mit hoch-dosierter, lokalisierter Bestrahlung behandelt werden, während die Wahrscheinlichkeit einer unnötigen Schädigung des gesunden, umgebenden Gewebes reduziert wird. Somit stellt die Brachytherapie ist eine wirkungsvolle Behandlungsoption für viele Krebsarten dar. Therapieergebnisse haben gezeigt, dass die Heilungsraten für Krebs zwischen Brachytherapie, Operation und externer Strahlentherapie vergleichbar oder besser sind.

In innovativen Forschungsprojekten werden neuartige technologische Methoden wie die künstliche Intelligenz und die Robotik eingesetzt. So konnte in der Sektion für Interventionelle Strahlentherapie eine Methodik entwickelt werden, bei der die Tumorherde in der männlichen Prostata mit einer sehr hohen Präzision automatisch mittels künstlicher Intelligenz entdeckt und eingezeichnet werden können. Diese Errungenschaft hilft bei punktgenauen Positionierung der Hohlnadeln während eine Brachytherapie. Des Weiteren werden moderne Robotersysteme untersucht, die den Arzt bei der Positionierung der Nadeln unterstützen.

Bitte melden Sie sich bei Rückfragen zur Sektion Interventionelle Strahlentherapie an:

PD Dr. med. Tanja Sprave, MBA
(Oberärztin, kommisarische Leitung der Sektion Interventionelle Strahlentherapie)
e-Mail: tanja.sprave@uniklinik-freiburg.de

Prof. Dr. Dimos Baltas
(Leitung der Abteilung für Medizinische Physik, physikalische Leitung der Sektion Interventionelle Strahlentherapie)
e-Mail: dimos.baltas@uniklinik-freiburg.de