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Die Architekten des „Health Team Vienna“ werden die neue Klinik des
Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin bauen. 2017 soll es losgehen
Jetzt geht es Schlag auf Schlag
mit der neuen Kinderklinik. Pro-
fessor Dr. Charlotte Niemeyer,
geschäftsführende Direktorin des
Zentrums für Kinder- und Ju-
gendmedizin, ist zuversichtlich:
„2017 ist Spatenstich.“ Aus der
geplanten Klinik „soll ein Leucht-
turm für Kinderkliniken, ein
Leuchtturm für die Medizin ent-
stehen“, sagt Niemeyer. Für den
im Jahr 2014 vom Vorstand der
Uniklinik beschlossenen Neubau
wurde ein Architekturwettbewerb
ausgeschrieben. Den Zuschlag
bekam der Entwurf des österrei-
chischen „Health Team Vienna“
umArchitekt Albert Wimmer.
Es geht voran
Mitte Januar 2016 haben Ar
chitekten, Fachingenieure und
Nutzer mit der Erarbeitung des
detaillierten Ausführungsplans
begonnen. Die kompletten Bau-
unterlagen sollen bis Sommer
2016 fertiggestellt werden, damit
2017 der Spatenstich an der Brei-
sacher Straße direkt hinter der
Frauenklinik erfolgen kann. Das
Zentrum für Kinder- und Jugend-
medizin verlässt damit seinen
heutigen Hauptstandort an der
Mathildenstraße; für den Neubau
müssen vorher einige der ehe-
maligen Personalhäuser weichen.
Mit der konsequent patientenori-
entierten und hochfunktionalen
Architektur „möchten wir den
Kindern und Jugendlichen den
Aufenthalt so genesungsfördernd
wie möglich gestalten und die
Elterngesundheit erhalten“, sagt
Professor Niemeyer.
Elternhaus
Neben dem Neubau wird das
neue Elternhaus des Förderver-
Ein Leuchtturm
für die Medizin
Frank Vogels Handy piept: Der
erste Auftrag kommt herein. Es
ist 7.45 Uhr. Sein Fahrrad steht
in der Patientenlogistik bereit, in
einer Minute ist er in der Klini-
kumsapotheke. Dabei muss er
besonders morgens auf Gegen-
verkehr achten: Die Enten aus
dem Park watscheln gemütlich
über den Fahrradweg zur Frau-
enklinik. In der Klinikumsapo-
theke holt Frank Vogel Zytostati-
ka ab, die er direkt zur Station
Riechert in die Klinik für Neuro-
chirurgie bringt. Orange hinter-
legte Aufträge eilen; leuchtet der
Auftrag rot, geht es um Leben
und Tod. Die Notfälle führen
überwiegend zum Schock-
raum, zu den OP-Sälen
Die Proben bringt er mit dem Rad
Erythrozyten- und Thrombozy-
ten-Konzentrate sowie Plasma
bringt er meist direkt von der
Transfusionsmedizin dorthin.
Die Klinikumsapotheke ist der
zentrale Anlaufpunkt für alle
Mitarbeiter der Patientenlogistik.
Mittlerweile ist es 7.52 Uhr und
Frank Vogel bringt die nächste
Lieferung Zytostatika in die
zweite Etage in die Strahlenkli-
nik. Von dort aus geht es weiter
in die Kinderklinik, wo er um
7.56 Uhr eine weitere Lieferung
abgibt. Von da an piepst sein
Handy ununterbrochen. Um 8.04
Uhr ist er bei der Muttermilch-
bank, um 8.09 Uhr auf Sta-
tion Morawitz in der Medizini-
schen Klinik, danach fährt er direkt
zur Transplantationsstation Löhr.
Die Muttermilch gibt er auf der
Frank Vogel fährt Medikamente von Klinik zu Klinik
Kinderintensivstation ab und um
8.21 Uhr öffnet er die Tür zum
Schockraum A, um etwas abzu-
holen. „Dieses Mal ist es nur
eine Blutprobe. Aber man weiß
nie, was einen dort erwartet“,
sagt Frank Vogel. Viel Zeit zum
Nachdenken hat er nicht. Er ra-
delt bereits weiter zum OP-Be-
reich der HNO-Klinik und holt
um 8.37 Uhr Proben in der Pa-
thologie ab. Zwei Minuten später
fährt er mit dem Aufzug in den
zweiten Stock der Klinik für Tu-
morbiologie.
Frank Vogel nimmt alle paar
Minuten neue Aufträge an und
weiß genau, wo er hinmuss. Seit
dreieinhalb Jahren ist er als Mitar-
beiter in der Patientenlogistik mit
dem Fahrrad unterwegs. „Ich füh-
le mich sehr wohl. Man ist jeden
Tag draußen und immer in Bewe-
gung“, sagt Vogel. Der 47-Jährige
hat Druckvorlagenhersteller ge-
lernt. Durch eine Annonce ist er
auf die Stelle als Mitarbeiter in
der Patientenlogistik aufmerksam
geworden. Den Übersichtsplan
der Klinik braucht er schon lange
nicht mehr. Er kennt jede Station
aus dem Kopf und fährt die
schnellsten Abkürzungen.
Der Probentransport ist 24
Stunden jeden Tag am Klinikum
unterwegs, in den Kernzeiten
fahren bis zu sieben Radkuriere
über das Gelände. Frühmorgens,
am Abend oder nachts sind zwei
unterwegs. Über eine Software
erhalten sie ihre Aufträge. Wird
einer nicht innerhalb von vier
Minuten angenommen, geht die-
ser an den nächsten Fahrer wei-
ter. Kurze Verschnaufpausen am
Torbogen für die Fahrer sind sel-
ten. Auch bei Frank Vogel piept
es wieder: Die Transfusionsme-
dizin ruft.
eins für krebskranke Kinder
Freiburg e.V. entstehen.
Kooperation mit dem St. Josefs-
krankenhaus
Die Pädiatrie des Universitäts-
klinikums Freiburg und die Kin-
derabteilung des St. Josefskran-
kenhauses werden künftig ihre
Kompetenzen bündeln, um das
gesamte Leistungsspektrum der
Kinder- und Jugendmedizin un-
ter einem Dach vereinen zu kön-
nen. Für die Versorgung von
Frühgeborenen und kranken
Neugeborenen im Bereich der
Neonatologie in den geburtshilf-
lichen Abteilungen der Uniklinik
und den Intensivstationen. Blut-
produkte, Zytostatika, Medika-
mente und Laborproben sind die
hauptsächlichen Dinge, die der
Probentransport täglich von ei-
ner Klinik in die nächste fährt.
Um flexibel zu bleiben, dürfen
die Mitarbeiter der Patienten-
logistik als Einzige ihr Fahrrad
durch die Medizinische und die
Chirurgische Klinik schieben.
Von dort aus ist Frank Vogel
meist im Notfallzentrum oder im
Zentral-OP unterwegs. Sein Rad
stellt er dann im Erdgeschoss ab.
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Das Fahrrad darf mit
in die Klinik
Alle paar Minuten
ein neuer Auftrag
57.000
Gesamtbaukosten rund
und des St. Josefkrankenhauses
werden 26 Betten vorgehalten.
Finanzierung
Die Investoren sind zur Hälfte
das Land Baden-Württemberg
und die Uniklinik Freiburg. Um
kranken Kindern und Jugendli-
chen die bestmöglichen Gene-
sungschancen zu geben, so Nie-
meyer, sind exzellente qualitative
Versorgungskonzepte notwendig.
Für diesen Mehrwert betreibt die
„Initiative für unsere neue Kinder-
und Jugendklinik“ Fundraising
und braucht die breite Unterstüt-
zung der Bevölkerung. Infos unter:
www.initiative-kinderklinik.de175
Betten
120 Mio.
Euro
800
Beschäftigte sowie
500
Studierende und
Auszubildende
€
Behandlungen pro Jahr