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gung des Herzens mit hoher Wahrschein-
lichkeit nicht überleben würden.
Zurzeit handelt es sich bei Guardian
noch um ein Behandlungsverfahren, das
ausschließlich unter streng kontrollierten,
von der amerikanischen Zulassungsbe-
hörde FDA vorgegebenen Bedingungen
eingesetzt werden darf. Das Gerät kann
daher bis jetzt nur bei ausgewählten Pati-
enten, die besonders davon profitieren, im
Rahmen einer kontrollierten wissen-
schaftlichen Studie angewendet werden.
An der laufenden Studie nehmen in den
USA 80 Zentren teil, bisher sind knapp
500 Patienten eingeschlossen. In über 20
Fällen konnte bereits ein Infarkt durch
eine entsprechend frühzeitige Interventi-
on rückgängig gemacht beziehungsweise
verhindert werden.
„Wir sind stolz darauf, dass wir nach
zehn Jahren Weiterentwicklung eines
Konzepts, das in Freiburg geboren wurde,
nun an diesem Ort den europaweit ersten
beiden Patienten das Gerät erfolgreich im-
plantieren konnten“, freut sich Professor
Zehender. „Es ist eine Erfolgsgeschichte,
die in Zukunft eine große Bedeutung in
der Behandlung von infarktgefährdeten
Patienten erlangen wird.“
Kontakt
Prof. Dr. Dr. Manfred Zehender
Stellv. Ärztlicher Direktor
Klinik für Kardiologie und Angiologie I
Universitäts-Herzzentrum
Freiburg • Bad Krozingen
Standort Freiburg
Tel.: 0761/2 70-3 33 20,
manfred.zehender@
universitaets-herzzentrum.de
Der Guardian (großes Bild, r.) wird
im Brustkorb eingesetzt. Ein Kabel
führt direkt ins Herz (unten). Das
Prüfgerät (großes Bild, l.) warnt den
Patienten visuell und akustisch vor
einer Mangeldurchblutung
Herzkatheterlabor rechtzeitig wieder er-
öffnet werden.
Eine Arbeitsgruppe um den Stellvertre-
tenden Ärztlichen Direktor der Klinik für
Kardiologie und Angiologie I des UHZ,
Prof. Dr. Dr. Manfred Zehender, hat in Ko-
operation mit mehreren Kliniken in den
USA maßgeblich an der Entwicklung des
Gerätes mitgewirkt. „Unser Ziel ist es, die
Zeit vom ersten Auftreten von Symptomen
bis zum Beginn der medizinischen Betreu-
ung zu verkürzen, um noch rechtzeitig ein-
greifen zu können“, so der Kardiologe. „Mit
Guardian können wir dieses Ziel erreichen.“
Das Gerät soll in Zukunft vor allem Pa-
tienten zugutekommen, die ein besonders
hohes Risiko für einen Gefäßverschluss
haben oder bei denen beim ersten Herzin-
farkt keinerlei oder nur atypische Symp-
tome aufgetreten sind. Ebenfalls profitie-
ren sollen Patienten, die einen weiteren
Herzinfarkt aufgrund einer Vorschädi-
Das Gerät kommt Patienten
mit einem hohen Risiko
für Gefäßverschluss zugute