Für den Notfall bestens ausgebildet
Die Anforderungen an Pflegekräfte in einer in
terdisziplinären Notfallaufnahme sind enorm
hoch. Gerade noch versorgen sie eine Platz
wunde. Wenige Minuten später stehen sie im
Schockraum und ringen um das Leben eines
Schwerverletzten. Die Notfallpflegekräfte sind
die Ersten, die die Patienten in der Ambulanz
zu sehen bekommen, und daher für die Erst
einschätzung des Gesundheitszustands ver
antwortlich. Sie müssen mit Angehörigen in
Krisensituationen umgehen, komplexe techni
sche Geräte bedienen, im Katastrophenfall die
richtigen Entscheidungen treffen undmit einer
Vielzahl spezieller Krankheitsbilder umgehen
können. Deshalb hat das Universitätsklinikum
ein Weiterbildungsprogramm für Notfallpfle
gekräfte entwickelt, das als Erstes seiner Art
staatlich anerkannt ist.
gebracht worden. Dort hätte niemand so
schnell erkannt, dass der Patient einen
Herzinfarkt erlitten und deshalb die Kon
trolle über seinen Wagen verloren hatte.
Im UNZ-Schockraum war diese Diagno
se schnell gestellt, denn das ganze inter
disziplinäre Team war vor Ort. Während
der Internist das kranke Herz behandelte
und der Neurochirurg die Kopfverletzung
versorgte, kümmerte sich der Unfallchi
rurg um die gebrochenen Knochen und
inneren Blutungen des Unfallopfers.
Neu ist auch, dass geschulte Pflegekräf
te die Kranken, die selbstständig ins UNZ
kommen, bereits im Eingangsbereich in
Empfang nehmen und prüfen, welche Be
handlung sie benötigen. Sie sollen schnell
Auskunft über die Art ihrer Erkrankung
bekommen und darüber, welche Untersu
Kontakt
Universitäts-Notfallzentrum
Freiburg
Sir-Hans-A.-Krebs-Straße
24-Stunden-Betrieb
0761/2 70-3 33 33
chungen nötig sind und wie
lange es dauern wird, bis die
se abgeschlossen sind. „Unsere
Patienten wie auch ihre Angehörigen
befinden sich oftmals in einer absoluten
Ausnahmesituation. Da ist es besonders
wichtig, dass sie zeitnah informiert und
aufgeklärt werden“, betont Hans-Jörg
Busch. Wenngleich das nicht immer ein
fach ist, da zunächst die Patienten ver
sorgt werden müssen, und erst dann die
Angehörigen informiert werden können.
Im UNZ werden pro Jahr etwa 38 000 Pa
tienten erwartet, hiervon werden etwa
2000 Patienten in den Schockräumen ver
sorgt. 12000 bis 13000 werden stationär
aufgenommen. Mehr als 16000 Patienten
hat das UNZ-Team in den ersten fünf Mo
naten bereits behandelt.
Das Team der interdisziplinären
Ambulanz prüft, welche
Behandlung der Patient braucht
Kaum ist der Hubschrauber gelandet,
wird die Besatzung schon
wieder zum nächsten Einsatz gerufen
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