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Gemeinsam
schnell helfen
Im Universitäts-Notfallzentrum versorgt ein interdisziplinäres
TeamKranke undVerletzte – der Patient kommt rascher
zum richtigen Facharzt und erhält zügiger die Diagnose
Spezialisten, die sie bedienen, ganz selbst-
verständlich zum Notfallzentrum. Es gibt
zwei Schockräume mit allem, was die
Versorgung Schwerstverletzter erfordert.
In allen Behandlungsräumen und auf al-
len Fluren hängen große Bildschirme mit
Daten der Patienten, die aktuell im UNZ
betreut werden. Selbst über Verletzte, die
noch gar nicht eingeliefert, aber schon an-
gemeldet sind, sind die Ärzte und Pflege-
kräfte informiert. „Wir können uns gar
nicht mehr vorstellen, ohne die Über-
sichtstafeln zu arbeiten“, bekennt Hans-
Jörg Busch. „Über die Bildschirme sieht
jeder, was beim anderen los ist, und unter-
stützt, wenn er kann.“
Welche Vorteile der Patient von ihrer
engen Zusammenarbeit hat, erklären
Hans-Jörg Busch und Thorsten Hammer
am Beispiel eines Mannes, der nach ei-
nem schweren Autounfall ins UNZ einge-
liefert wurde. Früher wäre er vom Ret-
tungsdienst in die chirurgische Ambulanz
Im Schockraum muss es
Hand in Hand gehen.
Der verletzte Patient wird
als Erstes von der
Notfalltrage geschoben
Bildschirme mit den Daten
der Patienten informieren
über die Art der Verletzung
38000
Im Universitäts-Notfallzentrum
werden pro Jahr etwa 38000
Patienten erwartet. 2000 Patien-
ten müssen im Schockraum
versorgt werden. 12000 bis 13000
werden nach der Erstversorgung
stationär aufgenommen.
Sie leben die Idee, die am Universitätskli-
nikum Freiburg zur Einrichtung einer in-
terdisziplinären Notfallaufnahme geführt
hat. Gemeinsam stellen sie die Diagnose,
zusammen behandeln sie ihre Patienten.
Dr. Hans-Jörg Busch, Internist, Notfall-
und Intensivmediziner, und Dr. Thorsten
Hammer, Traumatologe, Orthopäde und
Notfallmediziner, leiten Seite an Seite das
Ende Juli neu gegründete Universitäts-
Notfallzentrum (UNZ). Dort wird seither
das Gros der Notfallpatienten, die im Uni-
versitätsklinikum Freiburg Hilfe suchen,
von Ärzten und Pflegekräften aus der Chi-
rurgischen und der Medizinischen Klinik
sowie von Neurologen, Radiologen und
Anästhesisten gemeinsam versorgt. Die-
ses Team kann in kürzester Zeit entschei-
den, welche Behandlung angezeigt ist,
und, wenn nötig, weitere Spezialisten aus
anderen Disziplinen hinzuziehen. „Da-
durch kommt der Patient wesentlich
schneller zum richtigen Facharzt und er-
hält viel zügiger die passende Diagnos-
tik“, erklärt Thorsten Hammer.
Waren früher der Radiologe und seine
Geräte vergleichsweise weit weg, gehören
Computertomographen (CT) und Magnet-
resonanztomograph (MRT) sowie die