Patienteninformation Hypophysenadenome
Was ist ein Hypophysenadenom?
Hypophysenadenome sind gutartige Tumore der Hirnanhangsdrüse. Sie machen 10-15% der Tumore im Kopf aus. Frauen sind häufiger als Männer betroffen. Man unterscheidet hormoninaktive und hormonaktive Tumore. Hypophysenadenome können aufgrund ihrer Größe und der dadurch verursachten Raumforderung zu Kopfschmerzen und durch Druck auf den Sehnerv zu Sehstörungen führen.
Kernspintomographisches Bild eines Hypophysenadenoms (Grün = Adenom, Rot = Hirnschlagader, Gelb = verlagerter Sehnerv)
Hormonaktive Hypophysenadenome machen sich durch eine Überproduktion von Hormonen bemerkbar. Eine Überproduktion von Prolaktin (Prolaktinom) verursacht eine Störung der Regelblutung und kann ein Grund für Kinderlosigkeit oder Potenzstörung sein. Eine Überproduktion von Wachstumshormon äußert sich in einer Vergrößerung der Hände, Füße, Nase und Ohren. Die Überproduktion von ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) und die damit verbundene Erhöhung der Cortisol-Konzentration führt zu einem so genannten Morbus Cushing (Hypercortisolismus). Das Krankheitsbild des M. Cushing ist durch Gewichtszunahme, verringerte Muskelmasse, erhöhte Knochenbrüchigkeit (Osteoporose), Bluthochdruck und Diabetes mellitus gekennzeichnet.
Wie werden Hypophysenadenome behandelt?
Je nach Beschwerden, Größe und Hormonproduktion des Hypophysenadenoms gibt es unterschiedliche Behandlungsmethoden: Die operative Therapie, die medikamentöse Therapie oder die Strahlentherapie. In einigen Fällen ist auch keine spezifische Therapie notwendig. Dann sollten allerdings regelmäßige Kontrollen mittels Kernspintomographie durchgeführt werden.
Bei hormonellen Störungen (Über- und/oder Unterfunktion) bzw. medikamentöser Therapie ist eine ausführliche endokrinologische Abklärung notwendig.
Die gesamte Koordination sowohl der prä- und post-operativen Diagnostik (endokrinologische Funktionstests, augenärztliche Diagnostik) als auch der Planung des stationären Aufenthalts erfolgt in der neurochirurgischen Spezialsprechstunde (Hypophysen-Sprechstunde) und der Ambulanzen des Schwerpunktbereiches Endokrinologie und Diabetologie.
Wir verfügen über eine hochmoderne apparative Ausstattung für operative Eingriffe im Bereich der Hypophyse. In den meisten Fällen können Hypophysentumore durch die Nase ohne Öffnung des Schädels entfernt werden, also über einen schonenden und minimal-invasiven Zugang. Hierzu steht uns ein Operationssaal mit integrierter Neuronavigation und Endoskopie zur Verfügung.
Die langfristige Nachsorge von Patienten, die an Hypophysentumoren operiert wurden, findet ebenfalls im Rahmen der neurochirurgischen Hypophysen-Sprechstunde und in den Ambulanzen des Schwerpunktbereiches Endokrinologie und Diabetologie statt.
Ambulanzen "Schwerpunkt Hypophysenerkrankungen"
Ambulanz Klinik für Innere Medizin II
Abteilung Endokrinologie und Diabetologie
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